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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das er\te Buch Mo\e

Capitel 41

VND nach zweien jaren hatte Pharao einen Trawm / Wie er \tünde am wa\\er /
2 vnd \ehe aus dem wa\\er \teigen \ieben \chöne fette Küe / vnd giengen an der weide im gra\e.
3 Nach die\en / \ahe er ander \ieben küe aus dem wa\\er auff\teigen / die waren he\lich vnd mager / vnd traten neben die Küe an das vfer am wa\\er /
4 Vnd die he\lichen vnd magere fra\\en die \ieben \chönen fette Küe / Da erwacht Pharao.
5 VND er \chlieff wider ein / vnd jm treumet abermal / vnd \ahe / Das \ieben Ehern wuch\en aus einem Halm vol vnd dicke.
6 Darnach \ahe er \ieben dünne vnd ver\engete Ehern auffgehen /
7 Vnd die \ieben mager Ehern ver\chlungen die \ieben dicke vnd volle Ehern. Da erwachet Pharao / vnd merckt / das ein Traum war.
8 Vnd da es morgen ward / war \ein Gei\t bekümmert / vnd \chicket aus / vnd lies ruffen alle War\ager in Egypten vnd alle Wei\en / vnd erzelet jnen \eine Treume / Aber da war keiner / der \ie dem Pharao deuten kundte.
9 DA redet der öber\te Schencke zu Pharao / vnd \prach / Jch gedencke heute an meine \ünde /
10 Da Pharao zornig ward vber \eine Knechte / vnd mich mit dem öber\ten Becker ins Gefengnis legt / ins Hofemei\ters hau\e /
11 Da treumet vns beiden in einer nacht einem jglichen \ein Traum / des deutung jn betraff.
12 Da war bey vns ein ebrei\cher Jüngling / des Hofemei\ters knecht / dem erzeleten wirs / Vnd er deutet vns vn\ere Treume / einem jglichen nach \einem Traum.
13 Vnd wie er vns deutet / \o i\ts ergangen / Denn ich bin wider an mein Ampt ge\etzt / vnd jener i\t gehenckt.
14 DA \andte Pharao hin / vnd lies Jo\eph ruffen / Vnd lie\\en jn eilend aus dem Loch / Vnd er lies \ich be\cheren / vnd zoch andere Kleider an / vnd kam hin ein zu Pharao.
15 Da \prach Pharao zu jm / Mir hat ein Traum getreumet / vnd i\t niemand / der jn deuten kan / Jch hab aber gehöret von dir \agen / wenn du einen Traum höre\t / \o kan\tu jn deuten.
16 Jo\eph antwortet Pharao / vnd \prach / Das \tehet bey mir nicht (1) / Gott wird doch Pharao gutes weis\agen. P\al. 105.
17 PHArao \aget an zu Jo\eph / Mir treumete / Jch \tunde am vfer bey dem Wa\\er /
18 vnd \ahe aus dem wa\\er \teigen \ieben \chöne fette Küe / vnd giengen an der weide im gra\e.
19 Vnd nach jnen / \ahe ich andere \ieben dürre / \eer he\liche vnd magere Kühe her aus \teigen / Jch hab in gantz Egyptenland nicht \o he\liche ge\ehen.
20 Vnd die \ieben magere vnd he\liche Küe / fra\\en auff die \ieben er\ten fette Küe.
21 Vnd da \ie die hinein gefre\\en hatten / mercket mans nicht an jnen / das \ie die gefre\\en hatten / vnd waren he\lich gleich wie vorhin / Da wachet ich auff.
22 VND \ahe aber mal in meinem Traum / \ieben Ehern auff einem Halm wach\en / vol vnd dicke.
23 Darnach giengen auff \ieben dürre Ehern / dünne vnd ver\enget /
24 Vnd die \ieben dünne Ehern ver\chlungen die \ieben dicke Ehren / Vnd ich habs den War\agern ge\agt / Aber die könnens mir nicht deuten.
25 JO\eph antwortet Pharao / Beide treume Pharao \ind einerley / Denn Gott verkündiget Pharao / was er fur hat.
26 Die \ieben \chöne Küe / \ind \ieben jar / Vnd die \ieben gute Ehern / \ind auch die \ieben jar / Es i\t einerley Traum.
27 Die \ieben magere vnd he\liche Küe / die nach jenen auffge\tigen \ind / das \ind \ieben jar / Vnd die \ieben magere vnd ver\engete Ehren / \ind \ieben jar Thewre zeit.
28 Das i\t nu / das ich ge\agt habe zu Pharao / Das Gott Pharao zeiget / was er fur hat.
29 SJhe / \ieben reiche jar werden komen in gantz Egyptenlande.
30 Vnd nach den \elben werden \ieben jar Thewrezeit komen / das man verge\\en wird aller \olcher fülle in Egyptenlande / Vnd die Thewrezeit wird das Land verzehren /
31 das man nichts wi\\en wird von der fülle im Lande / fur der Thewrenzeit / die her nach kompt / denn \ie wird fa\t \chweer \ein.
32 Das aber dem Pharao zum andern mal getreumet hat / bedeut / Das \olchs Gott gewi\lich vnd eilend thun wird.
33 NV \ehe Pharao nach einem ver\tendigen vnd wei\en Man / den er vber Egyptenland \etze /
34 vnd \chaffe / das er Amptleute verordne im Lande / vnd neme den Fünfften in Egyptenlande / in den \ieben reichen jaren /
35 vnd \amle alle Spei\e der guten Jare / die komen werden / Das \ie Getreide auff\chütten in Pharao kornheu\er zum Vorrat in den Stedten / vnd verwarens /
36 Auff das man Spei\e verordnet finde dem Lande in den \ieben thewren Jaren / die vber Egyptenland komen werden / das nicht das Land fur Hunger verderbe.
37 DJE rede gefiel pharao vnd allen \einen Knechten wol.
38 Vnd Pharao \prach zu \einen knechten / Wie kündten wir einen \olchen Man finden / in dem der gei\t Gottes \ey?
39 Vnd \prach zu Jo\eph / Weil dir Gott \olches alles hat kund gethan / i\t keiner \o ver\tendig vnd wei\e als du.
40 Du \olt vber mein Haus \ein / vnd deinem wort \ol alle mein Volck gehor\am \ein / Alleine des königlichen Stuels wil ich höher \ein denn du.
41 VND weiter \prach Pharao zu Jo\eph / Sihe / Jch habe dich vber gantz Egyptenland ge\etzt.
42 Vnd that \einen Ring von \einer Hand / vnd gab jn Jo\eph an \eine Hand / vnd kleidet jn mit wei\\er Seiden / vnd hieng jm ein gülden Keten an \einen Hals.
43 Vnd lies jn auff \einem andern Wagen fahren / vnd lies vor jm her au\ruffen / Der i\t des Lande\uater (2) . Vnd \etzt jn vber gantz Egyptenland.
44 Vnd Pharao \prach zu Jo\eph / Jch bin Pharao / on dein willen \ol niemand \eine Hand oder \einen Fus regen in gantz Egyptenland.
45 Vnd nennet jn / den heimlichen Rat / Vnd gab jm ein weib A\nath die tochter Potiphera des Prie\ters zu On. Al\o zog Jo\eph aus / das land Egypten zu be\ehen /
46 Vnd er war drei\\ig jar alt / da er fur Pharao \tund / dem könige in Egypten / Vnd fuhr aus von Pharao / vnd zoch durch gantz Egyptenland.
47 Vnd das Land thet al\o die \ieben reichen Jar /
48 vnd \amleten alle Spei\e der \ieben jar / \o im lande Egypten waren / vnd theten \ie in die Stedte. Was fur Spei\e auff dem felde einer jglichen Stad vmbher wuchs / das theten \ie hinein /
49 Al\o \chüttet Jo\eph das Getreide auff / vber die mas viel / wie \and am meer / al\o / das er auffhöret zu zelen / denn man kunds nicht zelen.
50 VND Jo\eph wurden zween Söne geboren / ehe denn die Thewrezeit kam / welche gebar jm A\nath / Potiphera des Prie\ters zu On tochter.
51 Vnd hies den er\ten Mana\\e (3) / Denn Gott (\prach er) hat mich la\\en verge\\en alles meines vnglücks / vnd alle meines Vaters hau\es.
52 Den andern hies er / Ephraim (4) / Denn Gott (\prach er) hat mich la\\en wach\en in dem lande meines elends.
53 DA nu die \ieben reiche Jar vmb waren im lande Egypten /
54 Da fiengen an die \ieben thewre Jar zu komen / da Jo\eph von ge\agt hatte. Vnd es ward eine Thewrung in allen Landen / Aber in gantz Egyptenland war Brot.
55 Da nu das gantze Egyptenland auch hunger leid / \chrey das volck zu Pharao vmb brot. Aber Pharao \prach zu allen Egyptern / Gehet hin zu Jo\eph / Was euch der \aget / das thut.
56 Als nu im gantzen lande Thewrung war / thet Jo\eph allenthalben Kornheu\er auff / vnd verkauffte den Egyptern / Denn die Thewrung ward je lenger je grö\\er im Lande.
57 Vnd alle Land kamen in Egypten zu keuffen bey Jo\eph / Denn die Thewrung war gros in allen Landen.


(1) Wil \agen / Jch bins nicht / der die Treume gedeutet hat / oder könne / Gott i\ts / der es durch mich gethan hat / kan dirs auch thun. Dat gloriam Deo / nec tamen negat mini\terium \uum.
(2) Was Abrech hei\\e / la\\en wir die Zencker \uchen bis an den Jüng\tentage / wollens die weil ver\tehen / wie es gedeud\cht i\t.
(3) Hei\\t verge\\en.
(4) Hei\\t gewach\en.

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