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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das er\te Buch Mo\e

Capitel 24

ABraham war alt vnd wol betaget / vnd der HERR hatte jn ge\egnet allenthalben.
2 Vnd \prach zu \einem elte\ten Knecht \eines Hau\es / der allen \einen gütern fur\tund / Lege deine Hand vnter meine Hüffte /
3 vnd \chwere mir bey dem HERRN dem Gott des Himels vnd der Erden / Das du meinem \on kein Weib neme\t von den Töchtern der Cananiter / vnter welchen ich wone /
4 Sondern das du ziehe\t in mein Vaterland / vnd zu meiner Freund\chafft / vnd neme\t meinem \on J\aac ein Weib.
5 DEr Knecht \prach / Wie / wenn das Weib mir nicht wolt folgen in dis Land / Sol ich denn deinen Son widerbringen in jenes Land / daraus du gezogen bi\t?
6 Abraham \prach zu jm / Da hüt dich fur / das du meinen \on nicht wider dahin bringe\t. Gen. 12.; Gen. 15.
7 Der HERR der Gott des Himels / der mich von meines Vaters hau\e genomen hat / vnd von meiner heimat / Der mir geredt hat vnd mir auch ge\chworen hat / vnd ge\agt / Dis Land wil ich deinem Samen geben / Der wird \einen Engel fur dir her \enden / das du meinem \on da\elb\t ein Weib neme\t.
8 So aber das Weib dir nicht folgen wil / \o bi\tu die\es Eides quit / Alleine bringe meinen Son nicht wider dorthin.
9 Da legt der Knecht \eine hand vnter die hüffte Abraham \eines Herrn / vnd \chwur jm \olchs.
10 AL\o nam der Knecht zehen Kamel / von den kamelen \eines Herrn / vnd zoch hin / vnd hatte mit \ich allerley Güter / \eines Herrn / vnd macht \ich auff vnd zoch gen Me\opotamian zu der \tad Nahor.
11 Da lies er die Kamel \ich lagern / au\\en fur der Stad / bey einem Wa\\erbrun / des abends vmb die zeit / wenn die Weiber pflegten eraus zu gehen / vnd wa\\er zu\chepffen /
12 vnd \prach. HERR du Gott meines herrn Abrahams / begegen mir heute / vnd thu Barmhertzigkeit an meinem herrn Abraham.
13 Sihe / Jch \tehe hie bey dem Wa\\erbrun / vnd der Leute töchter in die\er Stad werden er aus komen wa\\er zu \chepffen.
14 Wenn nu eine Dirne kompt / zu der ich \preche / Neige deinen Krug / vnd las mich trincken / Vnd \ie \prechen wird / Trincke / Jch wil deine Kamel auch trencken / Das \ie die \ey / die du deinem diener J\aac be\cheret hab\t / Vnd ich daran erkenne / das du Barmhertzigkeit an meinem Herrn gethan ha\t.
15 VND ehe er aus geredt hatte / Sihe / da kam eraus Rebeca Bethuels tochter / der ein Son der Milka war / welche Nahors Abrahams bruder Weib war / vnd trug einen Krug auff jrer ach\eln /
16 Vnd \ie war ein \eer \chöne Dirne von ange\icht / noch eine Jungfraw / vnd kein Man hatte \ie erkand / Die \teig hin ab zum Brunnen vnd füllet den Krug / vnd \teig er auff.
17 Da lieff jr der Knecht entgegen / vnd \prach / Las mich ein wenig wa\\ers aus deinem Kruge trincken.
18 Vnd \ie \prach / Trinck mein Herr / Vnd eilend lies \ie den Krug ernider auff jre hand / vnd gab jm zu trincken /
19 Vnd da \ie jm zu trincken gegeben hatte / \prach \ie / Jch wil deinen Kamelen auch \chepffen / bis \ie alle getrincken /
20 Vnd eilet vnd go\\ den Krug aus in die trencke / vnd lieff aber zum Brun zu \chepffen / vnd \chepffete allen \einen Kamelen. Gen. 22.
21 DEr Man aber wundert \ich jr / vnd \chweig \tille / bis er erkennete / Ob der HERR zu \einer rei\e gnad gegeben hette / oder nicht.
22 Da nu die Kamel alle getruncken hatten / nam er eine gülden Spangen eins halben \ekels \chweer / vnd zween Armringe an jre Hende / zehen \ekel golds \chweer /
23 vnd \prach / Meine tochter / Wem gehöre\tu an? das \age mir doch / Haben wir auch raum in deines Vaters hau\e zu herbergen?
24 Sie \prach zu jm / Jch bin Bethuels tochter / des \ons Milca / den \ie dem Nahor geborn hat /
25 Vnd \agt weiter zu jm / Es i\t auch viel \tro vnd futter bey vns / vnd raums gnug zu herbergen.
26 DA neiget \ich der Man vnd betet den HERRN an /
27 vnd \prach / Gelobet \ey der HERR der Gott meines herrn Abraham / dei \eine Barmhertzigkeit vnd \eine Warheit nicht verla\\en hat an meinem Herrn / Denn der HERR hat mich den weg gefüret zu meines Herrn Bruders haus.
28 Vnd die Dirne lieff vnd \aget \olchs alles an in jrer Mutter hau\e.
29 VND Rebeca hatte einen Bruder der hies Laban / vnd Laban lieff zu dem Man drau\\en bey dem Brun.
30 Vnd als er \ahe die \pangen und armringe an \einer \chwe\ter hende / vnd höret die wort Rebeca \einer Schwe\ter / das \ie \prach / Al\o hat mir der Man ge\agt / kam er zu dem Man / vnd \ihe / Er \tund bey den Kamelen am Brun.
31 Vnd \prach / Kom er ein du ge\egneter des HERRN / Warumb \tehe\tu drau\\en? Jch habe das haus gereumet / vnd für die Kamel auch raum gemacht.
32 Al\o füret er den Man ins haus vnd zeumet die Kamel ab / vnd gab jnen \tro vnd futter / Vnd wa\\er zu wa\\chen \eine fü\\e vnd der Menner die mit jm waren /
33 vnd \atzte jm e\\en fur. ER \prach aber / Jch wil nicht e\\en / bis das ich zuuor meine Sache geworben habe. Sie antworten / \age her.
34 Er \prach / Jch bin Abrahams knecht /
35 vnd der HERR hat meinen herrn reichlich ge\egnet / vnd i\t gros worden / vnd hat jm \chaf vnd och\en / \ilber vnd gold / Knecht vnd Megde / kamel vnd e\el gegeben /
36 Dazu hat Sara meines Herrn weib einen Son geborn meinem Herrn in \einem alter / dem hat er alles gegeben was er hat. Gen. 21.
37 VND mein Herr hat einen Eid von mir genomen / vnd ge\agt / Du \olt meinem Son kein Weib nemen von den töchtern der Cananiter / in der Land ich wone.
38 Sondern zeuch hin zu meines Vaters hau\e vnd zu meinem Ge\chlecht / da\elbs nim meinem \on ein Weib.
39 Jch \prach aber zu meinem herrn / Wie / Wenn mir das weib nicht folgen wil?
40 Da \prach er zu mir / Der HERR fur dem ich wandele / wird \einen Engel mit dir \enden / vnd gnad zu deiner rei\e geben / das du meinem Son ein Weib neme\t / von meiner Freund\chafft vnd meines Vaters hau\e.
41 Als denn \oltu meines Eides quit \ein / wenn du zu meiner Freund\chafft kom\t / Geben \ie dir nicht / \o bi\tu meines Eides quit.
42 AL\o kam ich heute zum Brun / vnd \prach / HERR Gott meines herrn Abraham / Ha\tu gnad zu meiner Rei\e gegeben / daher ich gerei\et bin /
43 Sihe / \o \tehe ich hie bey dem wa\\erbrun / Wenn nu ein Jungfraw eraus kompt zu \chepffen / vnd ich zu jr \preche / Gib mir ein wenig wa\\er zu trincken aus deinem Krug /
44 vnd \ie wird \agen / Trincke du / Jch wil deinen Kamelen auch \chepffen / Das die \ey das Weib / das der HERR meines Herrn Son be\cheret hat.
45 EHe ich nu \olche wort ausgeredt hatte in meinem hertzen / Sihe / da kompt Rebeca eraus mit einem Krug auff jrer ach\eln / vnd gehet hinab zum Brun vnd \chepffet. Da \prach ich zu jr / Gib mir zu trincken.
46 Vnd \ie nam eilend den Krug von jrer ach\eln / vnd \prach / Trincke / vnd deine Kamel wil ich auch trencken / Al\o tranck ich / vnd \ie trencket die Kamel auch.
47 VND ich fraget \ie / vnd \prach / Wes tochter bi\tu? Sie antwortet / Jch bin Bethuels tochter des \ons Nahor / den jm Milca geborn hat. Da henget ich ein Spangen (1) an jre \tirn / vnd Armringe an jre hende.
48 Vnd neiget mich vnd betet den HERRN an / vnd lobet den HERRN den Gott meines herrn Abraham / der mich den rechten weg gefüret hat / das ich \einem Son / meines Herrn bruder tochter neme.
49 SEid jr nu die / \o an meinem Herrn freund\chafft vnd trewe bewei\en wolt / So \age mirs (2). Wo nicht / \o \agt mirs aber / Das ich mich wende zur rechten oder zur lincken.
50 DA antwortet Laban vnd Bethuel / vnd \prachen / Das kompt vom HERRN / darumb können wir nichts wider dich reden / weder bö\es noch guts.
51 Da i\t Rebeca fur dir / nim \ie vnd zeuch hin / das \ie deines Herrn Son weib \ey / wie der HERR geredt hat.
52 DA die\e wort höret Abrahams knecht / bücket er \ich dem HERRN zu der erden /
53 Vnd zoch erfur \ilber vnd gülden Kleinod vnd Kleider / vnd gab \ie Rebeca / Aber jrem Bruder vnd der Mutter gab er Würtze (3) .
54 Da a\\ vnd tranck er / \ampt den Mennern die mit jm waren / vnd bleib vber nacht alda. DEs morgens aber \tund er auff / vnd \prach / La\\t mich ziehen zu meinem Herrn.
55 Aber jr Bruder vnd Mutter \prachen / Las doch die Dirne einen tag oder zehen bey vns bleiben / darnach \oltu ziehen.
56 Da \prach er zu jnen / Haltet mich nicht auff / Denn der HERR hat gnade zu meiner rei\e gegeben / La\\t mich / das ich zu meinem Herrn ziehe.
57 DA \prachen \ie / La\\t vns die Dirne (4) ruffen / vnd fragen / Was \ie da zu \agt.
58 Vnd rieffen der Rebeca / vnd \prachen zu jr / Wiltu mit die\em Man ziehen? Sie antwortet / Ja / ich wil mit jm.
59 Al\o lie\\en \ie Rebeca jre Schwe\ter ziehen mit jrer Ammen \ampt Abrahams knecht / vnd \einen Leuten.
60 Vnd \ie \egneten Rebeca / vnd \prachen zu jr / Du bis vn\er Schwe\ter / Wach\e in viel tau\ent mal tau\ent / vnd dein Same be\itze die Thor \einer Feinde.
61 Al\o macht \ich Rebeca auff mit jren Dirnen / vnd \etzt \ich auff die Kamel / vnd zogen dem Manne nach. Vnd der Knecht nam Rebeca an vnd zoch hin.
62 JSaac aber kam vom brunnen des Lebendigen vnd Sehenden / Denn er wonete im Lande / gegen mittag /
63 vnd war ausgegangen zu beten auff dem Felde vmb den abend. Vnd hub \eine augen auff / vnd \ahe das Kamel daher kamen.
64 Vnd Rebeca hub jre augen auff / vnd \ahe J\aac / da fiel \ie vom Kamel.
65 Vnd \prach zu dem Knecht / Wer i\t der Man / der vns entgegen kompt auff dem felde? Der Knecht \prach / Das i\t mein Herr / Da nam \ie den Mantel vnd verhüllet \ich.
66 Vnd der Knecht erzelet J\aac alle \ache die er ausgerichtet hatte.
67 Da füret \ie J\aac in die hütten \einer mutter Sara / Vnd nam die Rebeca / vnd \ie ward \ein weib / vnd gewan \ie lieb / Al\o ward J\aac getrö\tet vber \einer Mutter.


(1) Die\e gülden Spange i\t gewe\t ein halber Cirkel auff der Stirn / bis zu beiden Ohren / darumb hei\\t ers jtzt Ohrenring / jtzt Stirn\pangen. Vnd \ihet / als habens beide Man vnd Weibsbilde getragen zum \chmuckt. vt Jnfra cap. 35. Prouer 11. Circulus aureus in naribus \uis. Das \agen wir Deud\chen / Die Saw gekrönet. Jnde diadema Regum et lamina \ummi Sacerdotis in fronte etc.
(2) Er handelt zuuor mit Mutter vnd Brüdern vmb die Braut. Darans man \ihet / das heimliche verlöbnis on vorwi\\en der Eltern nicht recht i\t.
(3) Kö\tliche früchte.
(4) Die Braut \ol vngezwungen zur Ehe gegeben \ein von den Eltern / da zu auch gefragt werden vmb jren willen.

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