DJs Buch \ol man le\en: vnd an\ehen / nicht wie wir etwan gethan haben / Als hette S. Lucas darin allein die eigen per\önliche werck oder ge\chichte der Apo\teln ge\chrieben / zum Exempel guter wercke / oder gutes lebens. Wie auch S. Augu\tin vnd viel andere / dis fur das be\te Exempel darinnen ange\ehen haben / Das die Apo\tel haben mit den Chri\ten alle Güter gemein gehabt etc. welches doch nicht lang wehret / vnd zeitlich auffhören mu\te. Sondern darauff \ol man mercken / Das S. Lucas mit die\em Buch / die gantze Chri\tenheit leret / bis an der Welt ende / das rechte Heubt\tück Chri\tlicher lere / nemlich / Wie wir alle mü\\en gerecht werden / allein durch den glauben an Jhe\u Chri\to / on alles zuthun des Ge\etzes / oder Hülffe vn\er werck.
Solchs \tück i\t \eine furneme\te meinung vnd vr\ache die\es Buchs zu\chreiben. Darumb treibt er auch \o gewaltiglich / Nicht allein die predigt der Apo\teln vom glauben an Chri\tum / wie beide Heiden vnd Jüden / da durch haben mü\\en gerecht werden / on alle verdien\t vnd werck. Sondern auch die Exempel vnd Ge\chicht \olcher lere / Wie die Heiden / \o wol als die Jüden / allein durchs Euangelium / on Ge\etz \ind gerecht worden / Vnd wie S. Petrus zeuget am x. vnd xv. Cap. Gott in \olchem \tücke / kein vnter\cheid gehalten habe vnter Jüden vnd Heiden / Sondern gleich wie er den Heiden / \o on Ge\etz lebeten / den heiligen Gei\t gab durchs Euangelium / Al\o hab er den\elbigen auch den Jüden durchs Euangelium vnd nicht durchs Ge\etz / oder vmb jrer werck vnd verdien\t willen gegeben. Setzt al\o in die\em Buch bey einander / beide die Lere vom glauben / vnd auch die Exempel des glaubens.
DARumb dis Buch / wol möcht hei\\en eine Glo\e vber die Epi\teln S. Pauli / Denn das S. Paulus leret vnd treibet mit worten vnd \prüchen aus der Schrifft / Das zeiget hie S. Lucas an / vnd bewei\et es mit Exempeln vnd Ge\chichten / das es al\o ergangen \ey / vnd al\o ergehen mü\\e / wie S. Paulus leret / nemlich / Das kein Ge\etz / kein werck / die Men\chen gerecht mache / Sondern allein der Glaube an Chri\tum. Vnd finde\t hie in die\em Buch einen \chönen \piegel / darin du \ehen mag\t / das es war \ey / Sola fides iu\tificat / Allein der Glaub macht gerecht / Denn da \ind des \tückes / alle Exempel vnd Ge\chichte drinnen / gewi\\e vnd trö\tliche Zeugen / die dir nicht liegen noch feilen.
DEnn da \ihe an / wie S. Paulus \elbs i\t bekeret. Jtem / wie der Heide Cornelius wird bekeret durch S. Peters wort / Wie der Engel jm zuuor \agete / Petrus würde jm predigen / da durch er \olte \elig werden. Jtem / der Landuogt Sergius / vnd alle Stedte / da S. Paulus vnd Barnabas predigten. Sihe an das er\te Concilium der Apo\teln zu Jeru\alem / am xv. Cap. Sihe an alle predigt S. Petri / Pauli / Stephani vnd Philippi / So wir\tu finden / Das es alles da hin gehet / Das wir allein durch den glauben Chri\ti / on Ge\etz vnd werck / mü\\en zur gnade komen / vnd gerecht werden. Vnd man kan mit die\em Buch nach die\er wei\e / den Wider\achern das maul gar mei\terlich vnd gewaltiglich \topffen / welche vns auffs Ge\etz vnd vn\er Werck wei\en / vnd jren törichten vnuer\tand offenbaren fur aller welt.
DArumb \pricht auch Lucas / das \olche Exempel des glaubens / auch die fromen Jüden (\o gleubig worden waren) fa\t ver\türtzt machten / Vnd die andern vngleubigen Jüden / toll vnd töricht drüber wurden. Welchs doch kein wunder war / weil \ie im Ge\etz aufferzogen / vnd des\elbigen von Abraham her gewonet waren / Vnd verdrie\lich \ein mu\te / das die Heiden / \o on Ge\etz vnd Gott waren / \olten jnen gleich \ein in der gnade Gottes.
ABer das vn\er Leute / die wir alle Heiden \ind / \olchen Artickel \o le\tern vnd verfolgen / das i\t zehen mal erger / So wir doch hie \ehen / vnd nicht leugnen können / das Gottes gnade vnd Chri\tus erkentnis / auff vn\er Vorfaren komen \ey / on Ge\etz vnd verdien\t / ja in grewlichen Abgöttereien vnd la\tern. Aber \ie werden auch eben \o viel mit jrem le\tern vnd verfolgen dran gewinnen / als die Jüden mit jrem wüeten vnd toben daran gewonnen haben. Denn der zuuor den Jüden \olchs gedrawet hatte / vnd durch Mo\en la\\en \ingen / Jch wil euch erzürnen vber dem / das nicht mein Volck i\t / vnd vber einem vnwi\\enden Volck euch toll machen. Vnd O\ee. ij. Cap. Jch wil mein Volck nennen / das nicht mein volck i\t (Das i\t / \o on Ge\etz vnd Werck lebet) vnd hats jnen gehalten. Eben der \elbig drewet \olchs auch vn\ern Le\terern / vnd (wie er \chon wol angefangen) wird es jnen gewi\lich halten. Das gleuben \ie aber nicht / bis \ie es (wie die Jüden) erfaren / AMEN.
