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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Apo\teln Ge\chichte

Capitel 2

VND als der tag der Pfing\ten erfüllet war / waren \ie alle einmütig bey einander.
2 Vnd es ge\chach \chnelle ein Brau\en vom Himel / als eines gewaltigen Windes / vnd erfüllet das gantze Haus / da \ie \a\\en.
3 Vnd man \ahe an jnen die Zungen zerteilet / als weren \ie fewrig / Vnd er \atzte \ich auff einen jglichen vnter jnen /
4 vnd wurden alle vol des heiligen Gei\ts / Vnd fiengen an zu predigen mit andern Zungen / nach dem der Gei\t jnen gab aus zu\prechen.
5 ES waren aber Jüden zu Jeru\alem wonend / die waren gottfürchtige Menner / aus allerley Volck / das vnter dem Himel i\t.
6 Da nu die\e \timme ge\chach / kam die Menge zu\amen / vnd wurden ver\törtzt / Denn es höret ein jglicher / das \ie mit \einer Sprache redten.
7 Sie ent\atzten \ich aber alle / verwunderten \ich / vnd \prachen vnternander / Sihe / \ind nicht die\e alle / die da reden / aus Galilea?
8 Wie hören wir denn / ein jglicher \eine Sprache / darinnen wir geboren \ind?
9 Parther vnd Meder / vnd Elamiter / vnd die wir wonen in Me\opotamia / vnd in Judea / vnd Cappadocia / Ponto vnd A\ia /
10 Phrygia vnd Pamphylia / Egypten / vnd an den enden der Lybien bey Kyrenen / vnd Auslender von Rom /
11 Jüden vnd Jüdegeno\\en / Kreter vnd Araber / Wir hören \ie mit vn\ern Zungen / die gro\\en Thaten Gottes reden.
12 Sie ent\atzten \ich alle / vnd wurden jrre / vnd \prachen einer zu dem andern / Was wil das werden?
13 Die andern aber hattens jren \pot / vnd \prachen / Sie \ind vol \ü\\es Weins.
14 DA trat Petrus auff mit den Eilffen / hub auff \eine \timme / vnd redte zu jnen / Jr Jüden / lieben Menner / vnd alle die jr zu Jeru\alem wonet / Das \ey euch kund gethan / vnd la\\et meine wort zu ewren ohren eingehen.
15 Denn die\e \ind nicht truncken / wie jr wehnet / \intemal es i\t die dritte \tund am tage.
16 Sondern das i\ts / das durch den Propheten Joel zuuor ge\agt i\t /
17 Vnd es \ol ge\chehen in den letzten tagen / \pricht Gott / Jch wil au\gie\\en von meinem Gei\t auff alles Flei\ch (1) / Vnd ewre Söne vnd ewre Töchter \ollen weis\agen / vnd ewre Jünglinge \ollen Ge\ichte \ehen / vnd ewre Elte\ten \ollen Trewme haben.
18 Vnd auff meine Knechte vnd auff meine Megde wil ich in den \elbigen tagen von meinem Gei\t au\gie\\en / vnd \ie \ollen weis\agen.
19 Vnd ich wil Wunder thun oben im Himel / vnd Zeichen vnten auff Erden / Blut und Fewr / vnd Rauchdampff.
20 Die Sonne \ol \ich verkeren in Fin\ternis / vnd der Mond in Blut / ehe denn der gro\\e vnd offenberliche Tag des HERRN kompt.
21 Vnd \ol ge\chehen / Wer den Namen des HERRN anruffen wird / \ol \elig werden.
22 JR Menner von J\rael höret die\e wort / Jhe\um von Nazareth / den Man von Gott vnter euch mit Thaten vnd Wunder vnd Zeichen bewei\et / welche Gott durch jn that vnter euch (wie denn auch jr \elbs wi\\et)
23 Den\elbigen (nach dem er aus bedachtem rat vnd ver\ehung Gottes ergeben war) habt jr genomen durch die hende der Vngerechten / vnd jn angehefftet vnd erwürget.
24 Den hat Gott aufferwecket / vnd auffgelö\et die \chmertzen des Todes / nach dem es vmmüglich war / das er \olt von jm gehalten werden.
25 Denn Dauid \pricht von jm / Jch habe den HERRN allezeit furge\etzt fur mein ange\ichte / Denn er i\t an meiner Rechten / auff das ich nicht bewegt werde.
26 Darumb i\t mein Hertz frölich / vnd meine Zunge frewet \ich / denn auch mein Flei\ch wird rugen in der hoffnung.
27 Denn du wir\t meine Seele nicht in der Helle la\\en / Auch nicht zugeben / das dein Heiliger die Verwe\ung \ehe.
28 Du ha\t mir kund gethan die wege des Lebens / Du wir\t mich erfüllen mit Freuden fur deinem Ange\ichte. P\al. 16.
29 JR Menner / lieben Brüder / La\\et mich frey reden zu euch von dem Ertzvater Dauid / Er i\t ge\torben vnd begraben / vnd \ein Grab i\t bey vns / bis auff die\en tag.
30 Als er nu ein Prophet war / vnd wu\te / das jm Gott verhei\\en hatte mit einem Eide / das die Frucht \einer lenden \olte auff \einem Stuel \itzen /
31 Hat ers zuuor ge\ehen / vnd geredt von der auffer\tehung Chri\ti / Das \eine Seele nicht in der Hellen gela\\en i\t / vnd \ein Flei\ch die verwe\ung nicht ge\ehen hat. 3. Reg. 2; Jnf. 13; P\al. 132.
32 DJe\en Jhe\um hat Gott aufferweckt / Des \ind wir alle Zeugen.
33 Nu er durch die rechten Gottes erhöhet i\t / vnd empfangen hat die Verhei\\ung des heiligen Gei\ts vom Vater / hat er ausgego\\en / dis / das jr \ehet vnd höret.
34 Denn Dauid i\t nicht gen Himel gefaren / Er \pricht aber / Der HERR hat ge\agt zu meinem Herrn / Setze dich zu meiner Rechten.
35 Bis das ich deine Feinde lege zum \chemel deiner Fü\\e.
36 So wi\\e nu das gantze haus J\rael gewis / Das Gott die\en Jhe\um / den jr gecreutziget habt / zu einem HErrn vnd Chri\t gemacht hat. P\al. 110.
37 DA \ie aber das höreten giengs jnen durchs hertze / vnd \prachen zu Petro vnd zu den andern Apo\teln / Jr Menner / lieben Brüder / Was \ollen wir thun?
38 Petrus \prach zu jnen / Thut bu\\e (2) / vnd la\\e \ich ein jglicher teuffen auff den namen Jhe\u Chri\ti / zur vergebung der \ünde / So werdet jr empfahen die Gabe des heiligen Gei\ts.
39 Denn ewer vnd ewer Kinder i\t die\e Verhei\\ung / vnd aller die ferne \ind / welche Gott vn\er HERR erzu ruffen wird.
40 Auch mit viel andern worten bezeuget er / vnd ermanet / vnd \prach / La\\et euch helffen von die\en vnartigen Leuten.
41 Die nu \ein Wort gerne annamen / lie\\en \ich teuffen / Vnd wurden hin zu gethan an dem tage / bey drey tau\ent Seelen.
42 SJe blieben aber be\tendig in der Apo\teln lere / vnd in der Gemein\chafft vnd im Brotbrechen / vnd im Gebet.
43 Es kam auch alle Seelen furcht an. Vnd ge\chahen viel Wunder vnd Zeichen durch die Apo\tel.
44 Alle aber die gleubig waren worden / waren bey einander / vnd hielten alle ding gemein.
45 Jre Güter vnd Habe verkaufften \ie / vnd teileten \ie aus vnter alle / nach dem jederman not war.
46 Vnd \ie waren teglich vnd \tets bey einander einmütig im Tempel / vnd brachen das brot hin vnd her in Heu\ern /
47 namen die Spei\e / vnd lobeten Gott / mit freuden vnd einfeltigem hertzen / vnd hatten genade bey dem gantzen Volck. Der HErr aber that hin zu teglich / die da \elig wurden / zu der Gemeine.


(1) Beide in vnd au\\er dem Ge\etz / Denn in Chri\to \ind \ie alle gleich on alle werck vnd verdien\t / zur gnaden beruffen.
(2) Sihe / die\e werden durchs Wort on werck from / Vnd mü\\en da jr vorige heiligkeit bü\\en.

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