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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Apo\teln Ge\chichte

Capitel 27

DA es aber be\chlo\\en war / das wir in Wel\chland \chiffen \olten / vbergaben \ie Paulum vnd etliche ander Gefangene / dem Vnterheubtman / mit namen Julio / von der Kei\er\chen \char.
2 Da wir aber in ein Adramiti\ch \chiff tratten / das wir an A\ian hin \chiffen \olten / fuhren wir von lande / Vnd war mit vns Ari\tarchus aus Macedonia von The\\alonich /
3 vnd kamen des andern tages an zu Sidon. Vnd Julius hielt \ich freundlich gegen Paulum / erleubet jm zu \einen guten Freunden zu gehen / vnd \einer pflegen.
4 VND von dannen \tie\\en wir ab / vnd \chifften vnter Cypern hin / darumb das vns die winde entgegen waren /
5 vnd \chifften auff dem meer fur Cilicia vnd Pamphylia vber / vnd kamen gen Myra in Lycia /
6 Vnd da \elbs fand der Vnterheubtman ein \chiff von Alexandria / das \chiffet in Wel\chland / vnd lud vns drauff.
7 Da wir aber lang\am \chifften / vnd in viel tagen kaum gegen Gnidum kamen (Den der wind wehrete vns) \chifften wir vnter Creta hin / nach der \tad Salmone /
8 vnd zogen kaum fur vber / da kamen wir an eine Stete / die hei\\et Gutfurt / da bey war nahe die \tad La\ea.
9 DA nu viel zeit vergangen war / vnd nu mehr fehrlich war zu \chiffen / darumb / das auch die Fa\ten \chon fur vber war / Vermanet \ie Paulus /
10 vnd \prach zu jnen / Lieben Menner / Jch \ehe / das die Schiffart wil mit beleidigung vnd gro\\en \chaden ergehen / nicht allein der la\t vnd des \chiffes / \ondern auch vn\ers Lebens.
11 Aber der Vnterheubtman gleubet dem Schiffherrn vnd dem Schiffman mehr / denn dem das Paulus \aget.
12 Vnd da die Anfurt vngelegen war zu wintern / be\tunden jr das mehrer teil auff dem Rat / von dannen zu faren / ob \ie kündten komen gen Phenica zu wintern / welches i\t eine Anfurt an Creta / gegen dem wind Sudwe\t vnd Nordwe\t.
13 Da aber der Sudwind webd / vnd \ie meineten / \ie hetten nu jr furnemen / erhuben \ie \ich gen A\\on / vnd fuhren an Creta hin.
14 NJcht lange aber darnach / erhub \ich wider jr furnemen eine Windsbraut die man nennet Nordo\t.
15 Vnd da das Schiff ergriffen ward / vnd kund \ich nicht wider den Wind richten / gaben wirs dahin / vnd \chwebeten al\o.
16 Wir kamen aber an eine Jn\ulen / die hei\\et Clauda / Da kundten wir kaumet einen Kahn ergreiffen /
17 Den huben wir auff / vnd brauchten der hülffe / vnd bunden jn vnten an das \chiff / Denn wir furchten / es möchte in die Syrten (1) fallen / vnd lie\\en das Gefe\\e hin vnter / vnd fuhren al\o.
18 Vnd da wir gros Vngewitter erlitten hatten / da theten \ie des nehe\ten tages einen auswurff.
19 Vnd am dritten tage / wurffen wir mit vn\ern henden aus die Bereit\chafft im Schiffe.
20 Da aber in vielen tagen weder Sonne noch Ge\tirn er\chein / vnd nicht ein klein Vngewitter vns wider war / war alle hoffnung vn\ers Lebens dahin.
21 VND da man lange nicht ge\\en hatte / trat Paulus ins mittel vnter \ie / vnd \prach / Lieben Menner / man \olt mir gehorchet / vnd nicht von Creta auffgebrochen haben / vnd vns die\es leides vnd \chadens vberhebt haben.
22 Vnd nu ermane ich euch / das jr vnuerzagt \eid / Denn keines Leben aus vns wird vmbkomen / on das \chiff
23 Denn die\e nacht i\t bey mir ge\tanden der Engel Gottes / des ich bin / vnd dem ich diene /
24 vnd \prach / Fürchte dich nicht Paule / Du mu\t fur den Kei\er ge\tellet werden / Vnd \ihe / Gott hat dir ge\chenckt alle die mit dir \chiffen.
25 Darumb / lieben Menner / \eid vnuerzagt / Denn ich gleube Gott / es wird al\o ge\chehen / wie mir ge\agt i\t.
26 Wir mü\\en aber anfaren an eine Jn\ulen.
27 DA aber die vierzehende nacht kam / vnd wir in Adria furen vmb die mitternacht / wehneten die Schiffleute / \ie kemen etwa an ein Land.
28 Vnd \ie \enckten den Bleywurff ein / vnd funden zwenzig Klaffter tieff / Vnd vber ein wenig von dannen / \enckten \ie aber mal / vnd funden funffzehen Klaffter.
29 Da furchten \ie \ich / \ie würden an harte Orte an\to\\en / vnd worffen hinden vom \chiffe vier Ancker / vnd wünd\cheten das tag würde.
30 Da aber die Schiffleute die Flucht \uchten aus dem \chiffe / vnd den Kahn niderlie\\en in das meer / vnd gaben fur / \ie wolten die Ancker forne aus dem \chiffe la\\en /
31 Sprach Paulus zu dem Vnterheubtman vnd zu den Kriegsknechten / Wenn die\e nicht im \chiffe bleiben / \o künd jr nicht beim leben bleiben.
32 Da hieben die Kriegsknechte die \tricke ab von dem Kahn / vnd lie\\en jn fallen.
33 VND da es anfieng liecht zu werden / ermanet \ie Paulus alle / das \ie Spei\e nemen / vnd \prach / Es i\t heute der vierzehende tag / das jr wartet vnd vngee\\en blieben \eid / vnd habt nichts zu euch genomen.
34 Darumb ermane ich euch \pei\e zu nemen / euch zu laben / Denn es wird ewer keinem ein har von dem Heubt entfallen.
35 Vnd da er das ge\aget / nam er das Brot / dancket Gott fur jnen allen / vnd brachs / vnd fieng an zu e\\en.
36 Da wurden \ie alle guts muts / vnd namen auch \pei\e.
37 Vn\er waren aber alle zu\amen im \chiff / zwey hundert vnd \echs vnd \iebenzig Seelen.
38 Vnd da \ie \at wurden / erleichterten \ie das Schiff / vnd worffen das Getreide in das Meer.
39 DA es aber tag ward / kandten \ie das Land nicht. Eines Anfurts aber wurden \ie gewar / der hatte ein vfer / da hin an wolten \ie das Schiff treiben / wo es müglich were.
40 Vnd da \ie die Ancker auffgehuben lie\\en \ie \ich dem Meer / vnd lö\eten die Ruderband auff / / vnd richteten den Segelbawm nach dem winde / vnd trachten nach dem vfer.
41 Vnd da wir furen an einen Ort / der auff beiden \eiten Meer hatte / \ties \ich das \chiff an / vnd das forder teil bleib fe\te \tehen vnbeweglich / Aber das hinder teil zubrach / von der gewalt der wellen.
42 DJe Kriegsknechte aber hatten einen rat / die Gefangenen zu tödten / das nicht jemand / \o er aus\chwümme entflöhe.
43 Aber der Vnterheubtman wolte Paulum erhalten / vnd weret jrem furnemen / Vnd hies die da \chwimmen kündten / \ich zu er\t in das Meer la\\en vnd entgehen an das Land /
44 Die andern aber etliche auff den bretern / etliche auff dem / das vom \chiffe war. Vnd al\o ge\chach es / das \ie alle erhalten / zu lande kamen.


(1) Syrtes \ind wirbel an \andigen örtern / forne an Africa.

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