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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 1

DJs \ind die Sprüch Salomo des königes J\rael / Dauids \on.
2 Zu lernen Weisheit vnd zucht / ver\tand /
3 klugheit / gerechtigkeit / recht vnd \chlecht.
4 Das die Albern witzig / vnd die Jünglinge vernünfftig vnd für\ichtig werden.
5 WEr Wei\e i\t / der höret zu vnd be\\ert \ich / vnd wer Ver\tendig i\t / der le\\t jm raten.
6 Das er verneme die Sprüche vnd jre deutung / die lere der Wei\en vnd jr Bey\piel.
7 Des HERRN furcht i\t anfang (1) zu lernen / Die Ruchlo\en verachten weisheit vnd zucht. P\al. 111.; Syrach. 1.
8 MEin kind / Gehorche der zucht deines Vaters / vnd verlas nicht das gebot deiner Mutter.
9 Denn \olchs i\t ein \chöner Schmuck deinem heubt / vnd eine Ketten an deinem hal\e.
10 Mein kind / Wenn dich die bö\en Buben locken / \o folge nicht.
11 Wenn \ie \agen / Gehe mit vns / wir wöllen auff Blut lauren / vnd den Vn\chüldigen on vr\ache nach\tellen /
12 Wir wöllen \ie lebendig ver\chlingen wie die Helle / vnd die Fromen / als die hinunter in die Gruben faren /
13 Wir wöllen gros gut finden / wir wöllen vn\er Heu\er mit Raube füllen /
14 Woge es mit vns / Es \ol vn\er aller ein Beutel \ein.
15 Mein kind / wandel den weg nicht mit jnen / were deinem Fus fur jrem Pfad.
16 Denn jre Fü\\e lauffen zum bö\en / vnd eilen Blut zuuergie\\en.
17 Denn es i\t vergeblich / das Netze auswerffen (2) fur den augen der Vogel.
18 Auch lauren \ie \elbs vnternander auff jr Blut / vnd \tellet einer dem andern nach dem leben.
19 Al\o thun alle Geitzigen / das einer dem andern das Leben nimpt.
20 DJe Weisheit klagt drau\\en / vnd le\\t \ich hören auff den ga\\en.
21 Sie rufft in der thür am thor fornen vnter dem Volck / Sie redet jre wort in der Stad.
22 Wie lange wolt jr Albern alber \ein / vnd die Spötter lu\t zu \pötterey haben / vnd die Ruchlo\en die Lere ha\\en?
23 Keret euch zu meiner \traffe. Sihe / Jch wil euch eraus \agen meinen Gei\t / vnd euch meine wort kund thun.
24 WEil ich denn ruffe / Vnd jr wegert euch / Jch recke meine Hand aus / Vnd niemand achtet drauff /
25 vnd la\\t faren allen meinen Rat / vnd wöllet meiner Straffe nicht.
26 So wil ich auch lachen in ewrem Vnfal / vnd ewer \potten / wenn da kompt das jr fürchtet.
27 Wenn vber euch kompt / wie ein Sturm / das jr fürchtet / vnd ewer vnfal als ein Wetter / wenn vber euch Ang\t vnd Not kompt.
28 Denn werden \ie mir ruffen / Aber ich werde nicht antworten / Sie werden mich früe \uchen / vnd nicht finden.
29 Darumb das \ie ha\\eten die Lere / vnd wolten des HERRN furcht nicht haben /
30 wolten meins Rats nicht / vnd le\terten alle meine Straffe.
31 So \ollen \ie e\\en von den früchten jres we\ens / vnd jres rats \att werden.
32 Das die Albern gelü\tet / tödtet \ie / vnd der Ruchlo\en glück bringt \ie vmb (3).
33 Wer aber mir gehorchet / wird \icher bleiben / vnd gnug haben / vnd kein Vnglück fürchten.


(1) Wer wol lernen wil / der mus zum er\ten Gottfürchtig \ein. Wer aber Gott geringe acht der fraget auch nach keiner Weisheit / vnd leidet keine \traffe noch zucht.
(2) Das i\t ein Sprichwort / vnd wil \agen / Es gehet jnen wie man \aget / Es i\t vmb \on\t das netze etc. Das i\t / Jr furnemen wird feilen / Sie werden \elbs vmbkommen.