DRey Bücher haben den namen Salomonis. Das er\te i\t / Prouerbia / die Sprüche / welchs billich ein Buch hei\\en mag / von guten Wercken / Denn er darin leret ein gut Leben füren / fur Gott vnd der Welt.
VND \onderlich nimpt er fur \ich / die liebe Jugent / vnd zeucht \ie gantz veterlich zu Gottes geboten / mit trö\tlichen Verhei\\ungen / wie wol es den Fromen gehen \olle / vnd mit drewen / wie die bö\en ge\trafft werden mü\\en. Denn die Jugent von jr \elber zu allem Bö\en geneigt / Dazu als ein vnerfaren Volck / der Welt vnd Teufels li\t vnd bosheit nicht ver\tehet / vnd den bö\en Exempeln vnd ergerni\\en widerzu\tehen / viel zu \chwach i\t / vnd \ich \elbs ja nicht vermag zu regieren / Sondern / wo \ie nicht gezogen wird / ehe \ie \ich vmb\ihet / verderbet vnd verloren i\t.
DARumb darff \ie wol / vnd mus haben Lerer vnd Regierer / die \ie vermanen / warnen / \traffen / züchtigen vnd jmer zu Gottes furcht vnd Gebot halten / dem Teufel / der Welt vnd Flei\ch zu wehren. Wie denn Salomo in die\em Buch mit allem vleis vnd reichlich thut / Vnd \eine Lere in Sprüche fa\\et / Da mit \ie de\te leichter gefa\\et vnd lieber behalten werden. Das billich ein jglich Men\ch / \o from zu werden gedenckt / \olch Buch wol möcht fur \ein teglich Handbuch oder Betbuch halten / vnd offt drinnen le\en / vnd \ein Leben drinnen an\ehen.
DEnn es mus doch der weg einen gehen / Entweder / das man \ich la\\e den Vater züchtigen / oder den Hencker \traffen / Wie man \pricht / Entleuffe\tu mir / Du entleuffe\t dem Henker nicht. Vnd were gut / das man der Jugent \olchs jmer einbildet / das \ie vngezweiuelt wi\\en mü\te / Das \ie entweder des Vaters rute / oder des Henckers \chwert mü\\e leiden / Wie Salomon in die\em Buch jmer mit dem Tode drewet / den Vngehor\amen. Denn es wird doch nicht anders draus / Gott le\\t nichts vnge\trafft. Wie man denn in der Erfarung \ihet / Das die vngehor\amen bö\en Buben / \o gar wünderlich vntergehen / vnd zu letzt doch dem Hencker in die Hende komen / wenn \ie \ich am wenig\ten ver\ehen / vnd am \icher\ten \ind. Des alles \ind öffentliche Zeugen vnd Zeichen die Galgen / Redder vnd Raben\tein / am wege fur allen Stedten / welche Gott da hin ge\etzt hat / durchs weltlich Regiment / zum \chrecken aller / die \ich nicht wöllen la\\en / mit Gottes worten ziehen / vnd den Eltern gehorchen.
DARumb nennet Salomon in die\em Buch / Narren / alle die \o Gottes gebot verachten / Vnd Wei\en / die nach Gottes gebot \ich halten. Vnd trifft da mit nicht allein die Jugent / die er fürnemlich zu leren furnimpt / Sondern allerley Stende vom höhe\ten an / bis zum allerunter\ten. Denn gleich wie die Jugent / jr eigen La\ter hat wider Gottes gebot / Al\o haben alle ander Stende auch jre La\ter / vnd wol erger denn der Jugent la\ter \ind / Wie man \pricht / Je elter / je erger. Vnd abermal / Alter hilfft fur keine Torheit.
VND wenn \on\t nichts were bö\es in den andern vnd hohen Stenden / als da i\t / Geitz / Hoffart / Ha\\ / Neid etc. So i\t doch dis einige La\ter bö\e gnug / Das \ie Klug vnd Wei\e \ein wöllen / da \ie nicht \ein \ollen. Vnd jederman geneigt / anders zu thun / denn jm befolhen i\t / vnd zu la\\en / was jm befolhen i\t. Als / wer im gei\tlichen Ampt i\t / der wil klug vnd thettig \ein in weltlichem / vnd i\t \einer weisheit hie kein ende. Widerumb / wer in weltlichem Ampt i\t / dem wird das Heubt zu enge fur vberiger Kun\t / wie das gei\tlich Ampt zu regieren \ey.
Solcher Narren \ind alle Land / alle Stedte / alle Heu\er vol / vnd werden in die\em Buch gar vlei\\ig ge\trafft / vnd ein jglicher vermanet / das er des \einen warte / vnd was jm befolhen i\t / trewlich vnd vlei\\ig ausrichte. Vnd i\t auch keiner Tugent mehr / denn gehor\am \ein / vnd warten / was jm zu thun befolhen i\t / Das hei\\en wei\e Leute. Die Vngehor\amen hei\\en Narren / wiewol \ie nicht wöllen vngehor\am noch Narren \ein oder hei\\en.
DAS ander Buch hei\\t / Koheleth / das wir den Prediger hei\\en / vnd i\t ein Tro\tbuch. Als / wenn nu ein Men\ch / nach der lere des er\ten Buchs wil gehor\amlich leben / vnd \eines Befelhs oder Ampts warten / So \perret \ich der Teufel / Welt / vnd eigen Flei\ch / \o da wider / das der Men\ch / müde vnd verdro\\en wird \eines Stands / vnd rewet jn alles was er angefangen hat / Denn es wil nirgent fort / wie ers gerne hette. Da hebt \ich denn mühe vnd erbeit / vnlu\t vngedult vnd murren / das einer wil hende vnd fü\\e la\\en geben / vnd nichts mehr thun. Denn wo der Teufel nicht kan zur rechten \eitten / mit furwitz vnd lu\t dem gehor\am weren / So wil ers zur lincken \eitten / mit mühe vnd widerwertigkeit hindern.
WJe nu Salomo im er\ten Buch leret gehor\am / wider den tollen kutzel vnd furwitz. Al\o leret er in die\em Buch / wider den vnlu\t vnd anfechtung / gedültig vnd be\tendig \ein in gehor\am / vnd jmerdar des Stündlins / mit frieden vnd freuden harren. Vnd was er nicht halten noch endern kan / jmer faren la\\e / Es wird \ich wol finden etc.
DAS dritte Buch i\t ein Lobe\ang / darin Salomo Gott lobt fur den gehor\am / als fur eine Gottes gabe. Denn wo Gott nicht haushelt vnd \elbs regiert / da i\t keinem Stande / weder gehor\am noch Friede. Wo aber gehor\am / oder gut Regiment i\t / da wonet Gott / vnd kü\\et vnd hertzet \eine liebe Braut / mit \einem wort / das i\t / \eines mundes Ku\\. Al\o wo es gehet im Lande oder Haus / nach den zweien Büchern (\o viel es \ein kan) Da mag man auch dis dritte Buch wol \ingen vnd Gott dancken / der vns \olchs nicht allein gelert / \ondern auch \elbs gethan hat / AMEN.