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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 16

DEr Men\ch \etzt jm wol fur im hertzen / Aber vom HERRN kompt was die zunge reden \ol.
2 Ein jglichen düncken \eine wege rein \ein / Aber allein der HERR macht das hertz gewis.
3 Befilh dem HERRN deine werck / So werden deine an\chlege fort gehen.
4 Der HERR macht alles vmb \ein \elbs willen / Auch den Gottlo\en zum bö\en tage.
5 Ein \toltz Hertz i\t dem HERRN ein grewel / Vnd wird nicht vnge\trafft bleiben / wenn \ie \ich gleich alle an einander hengen.
6 Durch güte vnd trew wird Mi\\ethat ver\ünet (1) / Vnd durch die furcht des HERRN meidet man das Bö\e.
7 Wenn jemands wege dem HERRN wolgefallen / So macht er auch \eine Feinde mit jm zu frieden.
8 Es i\t be\\er wenig mit gerechtigkeit / Denn viel einkomens mit vnrecht.
9 Des Men\chen hertz \chlehet \einen weg an / Aber der HERR allein gibt / das er fort gehe.
10 WEis\agung i\t in dem munde des Königs (2) / Sein mund feilet nicht im Gericht.
11 Rechte Wage vnd Gewicht i\t vom HERRN / Vnd alle Pfunde im \ack \ind \eine werck.
12 Fur den Königen vnrecht thun / i\t ein Grewel / Denn durch gerechtigkeit wird der Thron be\tetigt.
13 Recht raten gefellet den Königen / Vnd wer gleich zuret / wird geliebet.
14 Des Königes grim i\t ein Bote des todes / Aber ein wei\er Man wird jn ver\ünen.
15 Wenn des Königes ange\icht freundlich i\t / das i\t leben / Vnd \ein gnade i\t wie ein Abendregen.
16 NJm an die Weisheit / denn \ie i\t be\\er weder gold / Vnd Ver\tand haben / i\t edler denn \ilber.
17 Der Fromen weg meidet das arge / Vnd wer \einen weg bewaret / der behelt \ein Leben.
18 Wer zu grund gehen \ol / Der wird zuuor Stoltz / Hoffertig vnd \toltzer mut / kompt fur dem fall.
19 Es i\t be\\er nidriges gemüts \ein mit den Elenden / Denn Raub austeilen mit den Hoffertigen.
20 Wer eine Sache klüglich füret / der findet glück / Vnd wol dem / der \ich auff den HERRN verle\\t.
21 Ein ver\tendiger wird gerhümet fur einen wei\en Man / Vnd liebliche rede leren wol.
22 Klugheit i\t ein lebendiger brun / dem der \ie hat / Aber die zucht (3) der Narren i\t narheit.
23 Ein wei\e Hertz redet klüglich / Vnd leret wol.
24 Die rede des Freundlichen \ind honig \eim / Trö\ten die \eele vnd erfri\chen die gebeine.
25 Manchem gefelt ein weg wol / Aber \ein letztes reicht zum Tode.
26 Mancher kompt zu gro\\em vnglück / Durch \ein eigen maul.
27 Ein lo\er Men\ch grebet nach vnglück / Vnd in \einem maul brennet fewr.
28 Ein verkereter Men\ch richtet hadder an / Vnd ein Verleumbder macht Für\ten vneins.
29 Ein Freueler locket \einen Nehe\ten / Vnd füret jn auff keinen guten weg.
30 Wer mit den augen wincket / denckt nichts guts / Vnd wer mit den lippen deutet / volbringet bö\es.
31 Grawe har \ind ein Kron der ehren / Die auff dem weg der gerechtigkeit funden werden.
32 Ein Gedültiger i\t be\\er denn ein Starcker / Vnd der \eines muts herr i\t / denn der Stedte gewinnet.
33 Los wird geworffen in den \chos / Aber es fellet wie der HERR wil.


(1) Bey Gott vnd Men\chen / Denn Gott wendet die \traffe / vnd Men\chen werden freunde dadurch.
(2) Denn er richtet nach dem Recht oder Ge\etz / welches Gott be\tetigt vnd gebeut / als ein öffentlich Ampt.