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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 21

DEs Königs hertz i\t in der Hand des HERRN / wie wa\\erbeche / Vnd er neigets wo hin er wil.
2 Einen jglichen dünckt \ein weg recht \ein / Aber allein der HERR macht die hertzen gewis (1).
3 Wol vnd recht thun / J\t dem HERRN lieber / denn Opffer.
4 Hoffertige Augen vnd \toltzer Mut / Vnd die leuchte (2) der Gottlo\en / i\t \ünde.
5 Die an\chlege eins Endelichen (3) bringen vberflus / Wer aber all zu jach i\t / wird mangeln.
6 Wer Schatz \amlet mit Lügen / Der wird feilen / vnd fallen vnter die \einen Tod \uchen.
7 Der Gottlo\en rauben wird \ie \chrecken / Denn \ie wolten nicht thun was recht war.
8 Wer einen andern (4) weg gehet / Der i\t verkeret / Wer aber in \einem Befelh gehet / des werck i\t recht.
9 Es i\t be\\er wonen im winckel auff dem Dach / Denn bey eim zencki\chen Weibe in einem Hau\e bey\amen.
10 Die \eele des Gottlo\en wünd\chet arges / Vnd gönnet \einem Nehe\ten nichts.
11 Wenn der Spötter ge\trafft wird / \o werden die Albern wei\e / Vnd wenn man einen Wei\en vnterricht / \o wird er vernünfftig.
12 Der Gerechte helt \ich weislich (5) gegen des Gottlo\en haus / Aber die Gottlo\en dencken nur \chaden zu thun.
13 Wer \eine Ohren ver\topfft fur dem \chreien des Armen / Der wird auch ruffen / vnd nicht erhöret werden.
14 Ein heimliche (6) Gabe \tillet den zorn / Vnd ein Ge\chenck im \chos den hefftigen Grim.
15 Es i\t dem Gerechten eine freude zu thun was recht i\t / Aber eine furcht den Vbelthettern.
16 Ein Men\ch der vom wege der klugheit jrret / der wird bleiben in der Todten gemeine.
17 Wer gern in wollu\t lebt / wird mangeln / Vnd wer Wein vnd Ole liebet / wird nicht Reich.
18 Der Gottlo\e mus fur den Gerechten gegeben werden / Vnd der Verechter fur die Fromen.
19 Es i\t be\\er wonen im wü\ten Lande / Denn bey eim zencki\chen vnd zornigen Weibe.
20 Jm hau\e des Wei\en i\t ein lieblicher \chatz vnd öle / Aber ein Narr ver\chlemmets.
21 Wer der Barmhertzigkeit vnd Güte nachiagt (7) / Der findet das Leben / Barmhertzigkeit vnd Ehre. Matth. 5.
22 Ein Wei\er gewinnet die Stad der \tarcken (8) / Vnd \törtzet jre Macht durch jre Sicherheit.
23 Wer \einen Mund vnd Zungen bewaret / Der bewaret \eine Seele fur ang\t.
24 Der \toltz vnd verme\\en i\t / hei\\t (9) ein lo\er Men\ch / Der im zorn \toltz bewei\et.
25 Der Faule \tirbt (10) vber \einem wünd\chen / Denn \eine hende wöllen nichts thun.
26 Er wünd\cht teglich / Aber der Gerecht gibt vnd ver\agt nicht.
27 Der Gottlo\en opffer i\t ein grewel / Denn \ie werden in \ünden geopffert.
28 Ein lügenhafftiger Zeuge wird vmbkomen / Aber wer gehorchet / den le\\t man auch alle zeit widerumb reden.
29 Der Gottlo\e feret mit dem kopff hin durch / Aber wer From i\t / des weg wird be\tehen.
30 Es hilfft keine Weisheit / kein Ver\tand / kein Rat / wider den HERRN.
31 Ro\\ werden zum \treittage bereitet / Aber der Sieg kompt vom HERRN.


(1) Was man thut aus Gottes befehl / da i\t man gewis / das recht \ey. Au\\er Gottes wort i\t alles eitel dünckel / fein wahn / vnd vngewis.
(2) Das i\t / gon\t der welt. Wer der welt Freund i\t / der i\t Gottes Feind / Jac. 3.
(3) Eile brach den hals / Lang\am gehet man auch fene / Eile wird müde vnd le\\t balde ab. Mit mu\\en vnd an halten bringt mans zum ende / Fe\tina lente.
(4) Wers be\\er vnd anders macht / denn jm befohlen i\t / der verderbts gar / wie \chön auch \ein gut dünckel glei\\t. Wie Saul thet vber Amalek.