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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 29

WEr wider die \traffe hals \tarrig i\t / Der wird plötzlich verderben on alle Hülffe.
2 Wenn der Gerechten viel i\t / frewet \ich das Volck / Wenn aber der Gottlo\e herr\chet / \eufftzet das volck.
3 Wer Weisheit liebt / erfrewet \einen Vater / Wer aber mit Huren \ich neeret / kompt vmb \ein Gut. Luc. 15.
4 EJn König richt das Land auff durchs Recht / Ein Geitziger (1) aber verderbet es.
5 Wer mit \einem Nehe\ten heuchelt / Der breit ein Netz zu \einen fustappen.
6 Wenn ein Bö\er \ündiget / ver\trickt er \ich \elbs / Aber ein Gerechter frewet \ich vnd hat wonne.
7 Der Gerechte erkennet die \ache der Armen / Der Gottlos achtet kein Vernunfft.
8 Die Spötter (2) bringen frechlich eine Stad in vnglück / Aber die Wei\en \tillen den zorn.
9 Wenn ein Wei\er mit eim Narren zu handeln kompt / Er zürne oder lache / So hat er nicht ruge.
10 Die Blutgirigen ha\\en den Fromen / Aber die Gerechten \üchen \eine Seele.
11 Ein Narr \chütt \einen Gei\t gar aus / Aber ein Wei\er helt an \ich.
12 Ein Herr der zu lügen lu\t hat / Des Diener \ind alle gottlos.
13 Arme vnd Reichen (3) begegen einander / Aber beider augen erleuchtet (4) der HERR.
14 Ein König der die Armen trewlich richtet / Des thron wird ewiglich be\tehen.
15 Rute vnd \traffe gibt Weisheit / Aber ein Knabe jm \elbs gela\\en \chendet \eine Mutter.
16 Wo viel Gottlo\en \ind / da \ind viel \ünde / Aber die Gerechten werden jren fal erleben.
17 Züchtige (5) deinen \on / \o wird er dich ergetzen / Vnd wird deiner Seelen \anfft thun.
18 Wenn die Weis\agung (6) aus i\t / wird das Volck wild vnd wü\t / Wol aber dem der das Ge\etze handhabet.
19 Ein Knecht le\\t \ich mit worten nicht züchtigen / Denn ob ers gleich ver\tehet / nimpt er \ichs doch nicht an.
20 Sihe\tu einen \chnell zu reden / Da i\t am Narren mehr hoffnung / denn an jm.
21 Wenn ein Knecht von jugent auff zertlich gehalten wird / So wil er darnach ein jungkherr \ein.
22 Ein zornig Man richtet hadder an / Vnd ein Grimmiger thut viel \ünde.
23 Die hoffart des Men\chen wird jn \türtzen / Aber den Demütigen wird Ehre empfahen. Hiob. 22.
24 Wer mit Dieben teil hat / höret fluchen / vnd \agets nicht an / Der ha\\et \ein Leben.
25 Fur Men\chen \ich \chewen bringet zu fall / Wer \ich aber auff den HERRN verle\\et / wird be\chützt.
26 Viel \uchen das ange\icht eins Für\ten (7) / Aber eins jglichen Gericht kompt vom HERRN.
27 Ein vngerechter Man i\t dem Gerechten ein grewel / Vnd wer rechts wegs i\t / der i\t des Gottlo\en grewel.

(1) Der das Land \chetzet.
(2) Es faren offt die Rete frey hinein / fragen nichts darnach das \ie eine Stad oder Für\ten in ein vnglück bringen / daraus \ie in viel jaren nicht komen.