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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 39

Weis\e\tu die zeit / wenn die Gem\en auff den fel\en geberen? Oder ha\tu gemerckt / wenn die Hir\\chen \chwanger gehen?
2 Ha\tu erzelet jre monden / wenn \ie vol werden / oder wei\\e\tu die zeit wenn \ie geberen?
3 Sie beugen \ich wenn \ie geberen / vnd rei\\en \ich vnd la\\en aus jre Jungen.
4 Jre Jungen werden fei\t vnd mehren \ich im Getreide / vnd gehen aus / vnd komen nicht wider zu jnen. P\al. 147.
5 WER hat das Wild \o frey la\\en gehen? wer hat die bande des Wilds auffgelö\et?
6 Dem ich das feld zum Hau\e gegeben habe / vnd die wü\te zur Wonung.
7 Es verlacht das getümel der Stad / das pochen des Treibers höret es nicht.
8 Es \chawet nach den Bergen da \eine weide i\t / vnd \ucht wo es grüne i\t.
9 MEin\tu das Einhorn werde dir dienen / vnd werde bleiben an deiner krippen?
10 Kan\tu jm dein joch anknüpffen die furchen zu machen / das es hinder dir broche in gründen?
11 Mag\tu dich auff es verla\\en / das es \o \tarck i\t? vnd wir\t es dir la\\en erbeiten?
12 Mag\tu jm trawen das es deinen \amen dir widerbringe / vnd in deine Scheune \amle?
13 DJe feddern des Pfawen \ind \chöner denn die flügel vnd feddern des Storcks.
14 Der \eine eyer auff der Erden le\\t / vnd le\\t \ie die hei\\en erden ausbrüen.
15 Er vergi\\et / das \ie möchten zutretten werden / vnd ein wild Thier \ie zubreche.
16 Er wird \o hart gegen \eine Jungen / als weren \ie nicht \ein / Achtets nicht / das er vmb \on\t erbeitet.
17 Denn Gott hat jm die weisheit genomen / vnd hat jm keinen ver\tand mitgeteilet.
18 Zur zeit wenn er hoch feret / erhöhet er \ich / vnd verlacht beide Ro\\ vnd Man.
19 KAn\tu dem Ro\\ krefft geben / Oder \einen hals zieren mit \einem ge\chrey?
20 Kan\tu es \chrecken wie die Hew\chrecken? Das i\t preis (1) \einer na\en / was \chrecklich i\t.
21 Es \trampffet auff den boden / vnd i\t freidig mit krafft / vnd zeucht aus den Geharni\chten entgegen.
22 Es \pottet der furcht vnd er\chrickt nicht / vnd fleucht fur dem \chwert nicht.
23 Wenn gleich wider es klingt der Köcher / vnd glentzet beide \pies vnd lantzen.
24 Es zittert vnd tobet vnd \charret in die erde / vnd achtet nicht (2) der drometen halle.
25 Wenn die dromete fa\t klingt / \pricht es / Hui / vnd reucht den Streit von ferne / das \chreien der Für\ten vnd jauchzen.
26 Fleuget der Habicht durch deinen ver\tand / vnd breitet \eine flügel gegen mittag?
27 Fleuget der Adeler aus deinem befelh \o hoch / das er \ein neh\t in der höhe macht?
28 Jn fel\en wonet er / vnd bleibt auff den kipffen an fel\en vnd in fe\ten orten.
29 Von dannen \chawet er nach der \pei\e / vnd \eine augen \ehen ferne.
30 Seine Jungen \auffen blut / vnd wo ein As i\t / da i\t er.
31 VND der HERR antwortet Hiob / vnd \prach /
32 Wer mit dem Allmechtigen haddern wil / \ols jm der nicht beybringen? Vnd wer Gott taddelt / \ol der nicht verantworten.
33 HJob aber antwortet dem HERRN / vnd \prach /
34 Sihe / Jch bin zu leichtfertig gewe\t / was \ol ich antworten? Jch wil meine hand auff meinen mund legen.
35 Jch hab ein mal geredt / darumb wil ich nicht mehr antworten / Hernach wil ichs nicht mehr thun.


(1) Das i\t / Es i\t nur de\te trötziger vnd mutiger / vnd \chnaubet als rhümet \ichs / wo \chrecklich ding / als \treit vnd krieg fur handen i\t.
(2) Das i\t / Es thut als \ey jm nichts drumb / das doch \o \chrecklich i\t.

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