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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 7

MVS nicht der Men\ch jmer im Streit \ein auff Erden / vnd \eine tage \ind / wie eines Taglöners?
2 Wie ein Knecht \ehnet \ich nach dem \chatten / vnd ein Taglöner / das \ein erbeit aus \ey.
3 Al\o hab ich wol gantze monden vergeblich (1) geerbeitet / vnd elender nacht \ind mir viel worden.
4 Wenn ich mich legt / \prach ich / Wenn werde ich auff\tehen? Vnd darnach rechent ich / wens abend wolt werden / Denn ich war gantz ein Schew\al jederman bis fin\ter ward.
5 Mein flei\ch i\t vmb vnd vmb / wörmicht vnd kötticht / Meine Haut i\t ver\chrumpffen vnd zu nicht worden.
6 Meine tage \ind leichter dahin geflogen denn ein Weber\puel / vnd \ind vergangen / das kein auffhalten da gewe\en i\t.
7 GEdenck das mein Leben ein wind i\t / vnd meine augen nicht widerkomen zu \ehen das Gute.
8 Vnd kein lebendig auge wird mich mehr \ehen. Deine augen \ehen mich an / darüber vergehe ich.
9 Eine wolcken vergehet vnd feret da hin / Al\o / wer in die Helle hinunter feret / kompt nicht wider er auff.
10 Vnd kompt nicht wider in \ein Haus / vnd \ein ort kennet jn nicht mehr.
11 Darumb wil auch ich meinem munde nicht weren / Jch wil reden von der ang\t meines hertzens / vnd wil er aus \agen vom betrübnis meiner \eelen.
12 Bin ich denn ein Meer oder Walfi\ch / das du mich \o verware\t?
13 Wenn ich gedacht / mein Bette \ol mich trö\ten / mein Lager \ol mirs leichtern. Wenn ich mit mir \elbs rede /
14 So er\chrecke\tu mich mit trewmen / vnd mach\t mir grawen.
15 Das meine Seele wünd\chet erhangen zu \ein / vnd meine gebeine den tod /
16 Jch begere nicht mehr zu leben. Höre auff von mir / denn meine tage \ind vergeblich gewe\t.
17 Was i\t ein Men\ch das du jn gros achte\t? vnd bekümer\t dich mit jm?
18 Du \uche\t jn teglich heim / vnd ver\uche\t jn alle \tund.
19 Warumb thu\tu dich nicht von mir / vnd le\\e\t nicht abe / bis ich meinen \peichel \chlinge?
20 Hab ich ge\ündigt / was \ol ich dir thun / o du Men\chenhüter? Warumb mach\tu mich / das ich auff dich \to\\e / vnd bin mir \elbs eine La\t?
21 Vnd warumb vergib\tu mir meine mi\\ethat nicht / vnd nimp\t nicht weg meine \ünde? Denn nu werde ich mich in die erden legen / vnd wenn man mich morgen \uchet / werde ich nicht da \ein.


(1) Das i\t / Jch habe ruge vnd der erbeit ein ende ge\ucht / Aber das i\t vmb \on\t / es bleibt noch jmer vnruge.

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