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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 28

ES hat das Silber \eine genge / vnd das Gold \einen ort da mans \chmeltzt.
2 Ei\en bringet man aus der erden / Vnd aus den \teinen \chmeltzt man ertz.
3 Es wird je des fin\tern (1) etwa ein ende / vnd jemand findet ja zu letzt den Schifer tieff verborgen.
4 Es bricht ein \olcher Bach erfür / das die drumb wonen / den weg da\elbs verlieren / Vnd fellt wider / vnd \cheu\\t da hin von den Leuten.
5 Man bringet auch fewr vnten aus der Erden / da doch oben \pei\e auffwech\t.
6 Man findet Saphir an etlichen örtern / vnd Erdenklö\\e da gold i\t.
7 Den \teig kein Vogel erkand hat / vnd kein Geiers auge ge\ehen.
8 Es haben die \toltzen Kinder (2) nicht drauff getretten / vnd i\t kein Lewe drauff gegangen.
9 Auch legt man die hand an die fels / vnd grebt die Berge vmb.
10 Man rei\\et Beche aus den fel\en / vnd alles was kö\tlich i\t / \ihet das auge.
11 Man wehret dem Strome des wa\\ers / vnd bringet das verborgen drinnen i\t / ans liecht.
12 WO wil man aber Weisheit finden? Vnd wo i\t die \tete des ver\tands?
13 Niemand weis wo \ie ligt / vnd wird nicht funden im Lande der lebendigen.
14 Der abgrund \pricht / Sie i\t in mir nicht / vnd das Meer \pricht / \ie i\t nicht bey mir.
15 Man kan nicht Gold vmb \ie geben / noch Silber darwegen / \ie zu bezalen.
16 Es gilt jr nicht gleich Ophiri\ch gold / oder kö\tlicher Onich vnd Saphir.
17 Gold vnd Demant mag jr nicht gleichen / noch vmb \ie gülden Kleinot wech\eln.
18 Ramoth vnd Gabis acht man nicht / die Weisheit i\t höher zu wegen denn Berlen.
19 Topa\ius aus Morenland wird jr nicht gleich ge\chetzt / Vnd das reine\te Gold gild jr nicht gleich.
20 WO her kompt denn die Weisheit? vnd wo i\t die \tete des Ver\tands?
21 Sie i\t verholen fur den augen aller Lebendigen / auch verborgen den vogeln vnter dem Himel.
22 Das verdamnis vnd der tod \prechen / Wir haben mit vn\ern ohren jr gerücht gehöret.
23 Gott weis den weg dazu / vnd kennet jre \tete.
24 Denn er \ihet die ende der Erden / vnd \chawet alles was vnter dem Himel i\t.
25 Da er dem Winde \ein gewicht machete / vnd \etzete dem Wa\\er \eine gewi\\e ma\\e.
26 Da er dem Regen ein ziel machete / vnd dem Blitzen vnd Donner den weg.
27 Da \ahe er \ie / vnd erzelet \ie / bereitet \ie vnd er fand \ie.
28 Vnd \prach zum Men\chen / Sihe / die furcht des HERRN / das i\t die Weisheit / vnd meiden das bö\e / das i\t Ver\tand.


(1) Das i\t / man grebet zu letzt \o tieff / Das man findet das verborgen ligt im fin\ternis der erden.
(2) Das \ind junge Lewen.

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