Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Das Buch Hiob Capitel 14 DER Men\ch vom Weibe geborn / lebt kurtze zeit / vnd i\t vol vnruge. 2 Gehet auff wie eine Blume vnd fellet abe / Fleucht wie eine Schatten / vnd bleibt nicht. 3 Vnd du thu\t deine Augen vber \olchen auff / das du mich fur dir ins Gericht zeuhe\t. 4 Wer wil einen Reinen finden bey denen / da keiner rein i\t? 5 Er hat \ein be\timpte zeit / die zal \einer monden \tehet bey dir / Du ha\t ein Ziel ge\etzt / das wird er nicht vbergehen. 6 Thu dich von jm / das er ruge hab / bis das \eine zeit kome / der er wie ein Taglöner wartet. 7 EJn Bawm hat hoffnung / wenn er \chon abgehawen i\t / das er \ich wider verendere / vnd \eine Schü\\linge hören nicht auff. 8 Ob \eine Wurtzel in der erden veraltet / vnd \ein Stam in dem \taub er\tirbt. 9 So grunet er doch wider vom geruch des wa\\ers / vnd wech\t da her als were er gepflantzt. 10 Wo i\t aber ein Men\ch / wenn er tod vnd vmbkomen vnd da hin i\t? 11 Wie ein wa\\er ausleufft aus dem See / vnd wie ein \trom ver\ieget vnd vertrocknet. 12 So i\t ein Men\ch wenn er \ich legt / vnd wird nicht auff\tehen / vnd wird nicht auffwachen / \o lange der Himel bleibt / noch von \einem \chlaff erweckt werden. 13 AH / das du mich in der Helle verdeckte\t / vnd verberge\t bis dein zorn \ich lege / vnd \etze\t mir ein ziel / das du an mich dencke\t. 14 Mein\tu ein todter Men\ch werde wider leben? Jch harre teglich / die weil ich \treitte / bis das meine verenderung kome. 15 Das du wolle\t mir ruffen / vnd ich dir antworten / vnd wölle\t das werck deiner Hende nicht aus\chlahen. 16 Denn du ha\t \chon meine Genge gezelet / Aber du wolte\t ja nicht acht haben auff meine \ünde. 17 Du ha\t meine vbertrettung in einem Bündlin ver\iegelt / vnd meine mi\\ethat zu\amen gefa\\et. 18 Zufellet doch ein Berg vnd vergehet / vnd ein fels wird von \einem ort ver\etzt. 19 Wa\\er we\\chet \teine weg / vnd die tropffen flötzen die erden weg / Aber des Men\chen hoffnung (1) i\t verloren. 20 Denn du \to\\e\t jn gar vmb / das er da hin feret / verender\t \ein we\en / vnd le\\e\t jn faren. 21 Sind \eine Kinder in ehren / das weis er nicht / Oder ob \ie geringe \ind / des wird er nicht gewar. 22 Weil er das flei\ch antregt / mus er \chmertzen haben / Vnd weil \eine Seele noch bey jm i\t / mus er leide tragen. (1) Das i\t / Fur dem Tod hat er keine hoffnung in die\em leben.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)