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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 22

DA antwortet Eliphas von Thema / vnd \prach /
2 Was darff Gott eines \tarcken / Vnd was nutzt jm ein Kluger?
3 Mein\tu das dem Allmechtigen gefalle / das du dich \o from mache\t? Oder was hilffts jn / ob du deine wege gleich on wandel achte\t?
4 Mein\tu er wird \ich fur dir fürchten dich zu \traffen / vnd mit dir fur gericht tretten?
5 Ja deine bosheit i\t zu gros / vnd deiner mi\\ethat i\t kein ende.
6 Du ha\t etwa deinem Bruder ein Pfand genomen on vr\ach / Du ha\t den Nacketen die kleider ausgezogen.
7 Du ha\t die Müden nicht getrenckt mit wa\\er / vnd ha\t dem Hungerigen dein brot ver\agt.
8 Du ha\t gewalt im Lande geübt / vnd prechtig drinnen ge\e\\en.
9 Die widwen ha\tu leer la\\en gehen / vnd die arm der Wai\en zubrochen.
10 Darumb bi\tu mit \tricken vmbgeben / vnd furcht hat dich plötzlich er\chreckt.
11 Solte\tu denn nicht die fin\ternis(1) \ehen / vnd die Wa\\erflut / dich nicht bedecken?
12 SJhe / Gott i\t hoch droben im Himel / vnd \ihet die Sternen droben in der höhe /
13 Vnd du \prich\t / was weis Gott? Solt er das im tunckel i\t richten können?
14 Die wolcken \ind \eine vordecke / vnd \ihet nicht / vnd wandelt im vmbgang des Himels.
15 Wiltu der welt laufft achten / darinnen die Vngerechten gegangen \ind?
16 Die vergangen \ind ehe denn es zeit war / vnd das wa\\er hat jren grund weg gewa\\chen.
17 Die zu Gott \prachen / Heb dich von vns / was \olt der Allmechtige jnen thun können?
18 So er doch jr Haus mit güter füllet / Aber der Gottlo\en meinung \ey ferne von mir.
19 Die Gerechten werden \ehen vnd \ich frewen / vnd der Vn\chüldige wird jr \potten.
20 Was gilts / jr we\en wird ver\chwinden / vnd jr vbriges das fewr verzeren?
21 SO vertrage dich nu mit jm vnd habe friede / Daraus wird dir viel guts komen.
22 Höre das Ge\etz von \einem munde / vnd fa\\e \eine rede in dein hertz.
23 Wir\tu dich bekeren zu dem Allmechtigen / \o wir\tu gebawet werden / vnd vnrecht ferne von deiner Hütten thun.
24 So wir\tu fur erden gold geben / vnd fur die fel\en güldene beche.
25 Vnd der Allmechtige wird dein gold \ein / vnd \ilber wird dir zugeheufft werden.
26 Denn wir\tu deine lu\t haben an dem Allmechtigen / vnd dein andlitz zu Gott auffheben.
27 So wir\tu jn bitten / vnd er wird dich hören / vnd wir\t deine gelübde bezalen.
28 Was du wir\t furnemen wird er dir la\\en gelingen / Vnd das liecht wird auff deinem wege \cheinen.
29 Denn die \ich demütigen / die erhöhet er / Vnd wer \eine augen nider\chlegt / der wird gene\en.
30 Vnd der vn\chüldige wird errettet werden / Er wird aber errettet vmb \einer hende reinigkeit willen.


(1) Fin\ternis hei\\t trüb\al vnd vnglück. Widerumb Liecht / hei\\et glück vnd heil.

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