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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Hiob

Capitel 19

HJob antwortet vnd \prach /
2 Was plaget jr doch meine Seele / vnd peiniget mich mit worten?
3 Jr habt mich nu zehen mal gehönet / vnd \chemet euch nicht / das jr mich al\o vmbtreibet.
4 Jrre ich / \o jrre ich mir.
5 Aber jr erhebet euch warlich wider mich / vnd \chelt mich zu meiner \chmach.
6 Merckt doch ein\t / das mir Gott vnrecht thut / vnd hat mich mit \einem Jage\trick vmbgeben.
7 Sihe / ob ich \chon \chrey vber freuel / \o werde ich doch nicht erhöret / Jch ruffe / vnd i\t kein recht da.
8 Er hat meinen weg verzeunet / das ich nicht kan hinüber gehen / Vnd hat fin\ternis auff meinen \teig ge\tellet.
9 Er hat meine Ehre mir ausgezogen / vnd die Krone von meinem Heubt genomen.
10 Er hat mich zubrochen vmb vnd vmb / vnd le\\t mich gehen / Vnd hat ausgeri\\en meine Hoffnung (1) wie einen Bawm.
11 SEin zorn i\t vber mich ergrimmet / vnd er achtet mich fur \einen feind.
12 Seine Kriegsleute \ind mit einander komen / vnd haben jren weg vber mich gepfla\tert / vnd haben \ich vmb meine Hütten her gelagert.
13 Er hat meine Brüder ferne von mir gethan / Vnd meine Verwandten \ind mir frembde worden.
14 Meine Nehe\ten haben \ich entzogen / Vnd meine Freunde haben mein verge\\en.
15 Meine Hausgeno\\en vnd meine Megde achten mich fur frembde / Jch bin vnbekand worden fur jren augen.
16 Jch rieff meinem Knecht / vnd er antwortet mir nicht / Jch mu\te jm flehen mit eigenem munde.
17 Mein Weib \tellet \ich frembd wenn ich jr ruffe / Jch mus flehen den Kindern meines Leibs.
18 Auch die junge Kinder geben nichts auff mich / Wenn ich mich wider \ie \etze / \o geben \ie mir bö\e wort.
19 Alle meine getrewen haben Grewel an mir / Vnd die ich lieb hatte / haben \ich wider mich gekeret.
20 MEin gebein hanget an meiner haut vnd flei\ch / vnd kan meine zeene mit der haut nicht bedecken.
21 Erbarmet euch mein / erbarmet euch mein / jr meine Freunde / Denn die hand Gottes hat mich gerürt.
22 Warumb verfolget jr mich / gleich \o wol als Gott / vnd künd meines flei\ches nicht \at werden (2)?
23 Ah das meine rede ge\chrieben würden / Ah / das \ie in ein Buch ge\tellet würden.
24 Mit einem ei\ern Griffel auff bley / vnd zu ewigem gedechtnis in einen Fels gehawen würden.
25 Aber ich weis das mein Erlö\er (3) lebet / vnd er wird mich hernach aus der Erden auffwecken.
26 Vnd werde darnach mit die\er meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem flei\ch Gott \ehen.
27 Den \elben werde ich mir \ehen / vnd meine augen werden jn \chawen / vnd kein frembder. Meine nieren \ind verzeret in meinem \chos /
28 denn jr \precht / Wie wöllen wir jn verfolgen / vnd eine \ache zu jm finden?
29 Fürchtet euch fur dem \chwert / Denn das \chwert i\t der zorn vber die mi\\ethat / Auff das jr wi\\et / das ein Gericht \ey.


(1) (Ehre / Krone / Hoffnung) J\t alles geredt vom zeitlichen leben in guter ruge.
(2) Das i\t / Künd nicht auffhören mich zu bei\\en vnd zu \traffen.