Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1547)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Euangelion Sanct Lucas

Capitel 7

NAch dem er aber fur dem Volck ausgeredt hatte / gieng er gen Capernaum.
2 Vnd eines Heubtmans Knecht lag tod kranck / den er werd hielt.
3 Da er aber von Jhe\u höret / \andte er die Elte\ten der Jüden zu jm / vnd bat jn / das er keme / vnd \einen Knecht ge\und machet.
4 Da \ie aber zu Jhe\u kamen / baten \ie jn mit vleis / vnd \prachen / Er i\t \ein werd / das du jm das erzeige\t /
5 Denn er hat vn\er Volck lieb / vnd die Schule hat er vns erbawet.
6 Jhe\us aber gieng mit jnen hin. Matt. 8. Da \ie aber nu nicht ferne von dem Hau\e waren / \andte der Heubtman Freunde zu jm / vnd lies jm \agen / Ah HErr / bemühe dich nicht / Jch bin nicht werd / das du vnter mein Dach gehe\t /
7 Darumb ich auch mich \elbs nicht wirdig geachtet hab / das ich zu dir keme / Sondern \prich ein wort / \o wird mein Knabe ge\und.
8 Denn auch ich bin ein Men\ch der Oberkeit vnterthan / vnd habe Kriegsknechte vnter mir / vnd \preche zu einem / Gehe hin / \o gehet er hin. Vnd zum andern / Kom her / \o kompt er. Vnd zu meinem knecht / Thu das / So thut ers.
9 Da aber Jhe\us das höret / verwundert er \ich \ein / vnd wandte \ich vmb / vnd \prach zu dem Volck das jm nachfolgete / Jch \age euch / \olchen Glauben habe ich in J\rael nicht funden.
10 Vnd da die Ge\andten widerumb zu Hau\e kamen / funden \ie den krancken Knecht ge\und.
11 Vnd es begab \ich darnach / das er in eine Stad / mit namen Nain / gieng / vnd \einer Jünger giengen viel mit jm / vnd viel Volcks.
12 Als er aber nahe an das Stadthor kam / Sihe / da trug man einen Todten heraus der ein einiger Son war \einer Mutter / vnd \ie war eine Widwe / Vnd viel Volcks aus der Stad / gieng mit jr.
13 Vnd da \ie der HErr \ahe / jamerte jn der \elbigen / vnd \prach zu jr / Weine nicht.
14 Vnd trat hin zu / vnd rüret den Sarck an / Vnd die Treger \tunden. Vnd er \prach / Jüngling / Jch \age dir / \tehe auff.
15 Vnd der Todte richtet \ich auff / vnd fieng an zu reden / Vnd er gab jn \einer Mutter.
16 Vnd es kam \ie alle ein furcht an / vnd prei\eten Gott / vnd \prachen / Es i\t ein gro\\er Prophet vnter vns auffge\tanden / vnd Gott hat \ein Volck heim ge\ucht.
17 Vnd die\e Rede von jm er\chall in das gantze Jüdi\cheland / vnd in alle vmbligende Lender.
18 Vnd es verkündigeten Johanni \eine jünger das alles. Vnd er rieff zu \ich \einer Jünger zween /
19 vnd \andte \ie zu Jhe\u / vnd lies jm \agen / Bi\tu der da komen \ol / Oder \ollen wir eines andern warten?
20 Da aber die Menner zu jm kamen / \prachen \ie / Johannes der Teuffer hat vns zu dir ge\and / vnd le\\t dir \agen / Bi\tu der da komen \ol / Oder \ollen wir eines andern warten?
21 Zu der\elbigen \tunde aber machte er viel ge\und von Seuchen vnd Plagen vnd bö\en Gei\ten / vnd viel Blinden \chencket er das ge\ichte.
22 Vnd Jhe\us antwortet / vnd \prach zu jnen / Gehet hin vnd verkündiget Johanni / was jr ge\ehen vnd gehöret habt / Die Blinden \ehen / die Lamen gehen / die Aus\etzigen werden rein / die Tauben hören / die Tödten \tehen auff / den Armen wird das Euangelium geprediget /
23 Vnd \elig i\t / der \ich nicht ergert an mir. Matt. 11; Je\a. 35.
24 DA aber die boten Johannis hin giengen / fieng Jhe\us an zu reden / zu dem Volck / von Johanne. Was \eid jr hin aus gegangen in die wü\ten zu \ehen? Woltet jr ein Rhor \ehen / das vom winde beweget wird?
25 Oder was \eid jr hin aus gegangen zu \ehen? Woltet jr einen Men\chen \ehen / in weichen Kleidern? Sehet die in herrlichen Kleidern vnd lü\ten leben / die \ind in den königlichen Höfen.
26 Oder was \eid jr hinaus gegangen zu \ehen? Woltet jr einen Propheten \ehen? Ja ich \age euch / der da mehr i\t / denn ein Prophet /
27 Er i\ts / von dem ge\chrieben \tehet / Sihe / Jch \ende meinen Engel fur deinem Ange\icht her / der da bereiten \ol deinen weg fur dir.
28 Denn ich \age euch / das vnter denen / die von Weibern geborn \ind / i\t kein grö\\er Prophet / denn Johannes der Teuffer. Der aber Kleiner i\t im reich Gottes / der i\t Grö\\er denn er. Mal. 3.
29 VND alles Volck das jn höret / vnd die Zölner / gaben Gott recht / vnd lie\\en \ich teuffen mit der tauffe Johannis.
30 Aber die Phari\eer vnd Schrifftgelerten verachteten Gottes rat / wider \ich \elbs / vnd lie\\en \ich nicht von jm teuffen.
31 ABer der HErr \prach / Wem \ol ich die Men\chen die\es ge\chlechts vergleichen? vnd wem \ind \ie gleich?
32 Sie \ind gleich den Kindern / die auff dem Marckte \itzen / vnd ruffen gegen ander / vnd \prechen / Wir haben euch gepfiffen / vnd jr habt nicht getantzet. Wir haben euch geklaget / vnd jr habt nicht geweinet.
33 Denn Johannes der Teuffer i\t komen / vnd a\\ nicht Brot / vnd tranck keinen Wein / So \agt jr / Er hat den Teufel.
34 Des men\chen Son i\t komen / i\\et vnd trincket / So \agt jr / Sihe / der men\ch i\t ein Fre\\er vnd Wein\euffer / der Zölner vnd Sünder freund.
35 Vnd die Weisheit mus \ich rechtfertigen la\\en von allen jren Kindern. Matt. 11.
36 Es bat in aber der phari\eer einer / das er mit jm e\\e. Vnd er gieng hin ein / in des Phari\eers haus / vnd \etzet \ich zu ti\ch.
37 Vnd \ihe / ein Weib war in der Stad / die war eine Sünderin. Da die vernam / das er zu ti\che \a\\ in des Phari\eers hau\e / bracht \ie ein Glas mit Salben /
38 vnd trat hinden zu \einen Fü\\en / vnd weinet / vnd fieng an \eine Fü\\e zu netzen mit Threnen / vnd mit den haren jres Heubts zu trucken / vnd kü\\et \eine Fü\\e / vnd \albet \ie mit Salben (1).
39 DA aber das der Phari\eer \ahe / der jn geladen hatte / \prach er bey \ich \elbs / vnd \aget / Wenn die\er ein Prophet were / \o wü\te er / wer vnd welch ein Weib das i\t / die jn anrüret / Denn \ie i\t eine Sünderin.
40 Jhe\us antwortet / vnd \prach zu jm / Simon / Jch habe dir etwas zu \agen. Er aber \prach / Mei\ter / \age an.
41 Es hatte ein Wücherer zween Schüldener / Einer war \chüldig fünff hundert Gro\\chen / der ander funffzig.
42 Da \ie aber nicht hatten zu bezalen / \chencket ers beiden. Sage an / Welcher vnter denen wird jn am mei\ten lieben?
43 Simon antwortet vnd \prach / Jch achte / dem er am mei\ten ge\chencket hat. Er aber \prach zu jm / Du ha\t recht gerichtet.
44 VND er wandte \ich zu dem Weibe / vnd \prach zu Simon / Sihe\tu dis weib? Jch bin komen in dein Haus / Du ha\t mir nicht Wa\\er gegeben / zu meinen Fü\\en / Die\e aber hat meine Fü\\e mit threnen genetzet / vnd mit den haren jres Heubts getrücket.
45 Du ha\t mir keinen Ku\\ gegeben / Die\e aber nach dem \ie herein komen i\t / hat \ie nicht abgela\\en meine Fü\\e zu kü\\en.
46 Du ha\t mein Heubt nicht mit öle ge\albet / Sie aber hat meine Fü\\e mit \alben ge\albet.
47 Derhalben \age ich dir / Jr \ind viel Sünde vergeben / Denn \ie hat viel geliebet / Welchem aber wenig vergeben wird / der liebet wenig.
48 VND er \prach zu jr / Dir \ind deine Sünde vergeben.
49 Da fiengen an die mit jm zu ti\ch \a\\en / vnd \prachen bey \ich \elbs / Wer i\t die\er / der auch die \ünde vergibt?
50 Er aber \prach zu dem weibe / Dein Glaube hat dir geholffen / Gehe hin mit frieden.


(1) Das i\t / Mit kö\tlichem wa\\er.

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter