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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Lucas

Capitel 2

ES begab \ich aber zu der zeit / Das ein Gebot von dem Kei\er Augu\to ausgieng / Das alle Welt ge\chetzt (1) würde.
2 Vnd die\e Schatzung war die allerer\te / vnd ge\chach zur zeit / da Kyrenius Landpfleger in Syrien war.
3 Vnd jederman gieng / das er \ich \chetzen lie\\e / ein jglicher in \eine Stad.
4 Da machet \ich auff auch Jo\eph / aus Galilea / aus der \tad Nazareth / in das Jüdi\cheland / zur \tad Dauid / die da hei\\t Bethlehem / Darumb das er von dem Hau\e vnd ge\chlechte Dauid war /
5 Auff das er \ich \chetzen lie\\e mit Maria \einem vertraweten Weibe / die war \chwanger.
6 Vnd als \ie da\elb\t waren / kam die zeit / das \ie geberen \olte.
7 Vnd \ie gebar jren er\ten Son / vnd wickelt jn in Windeln / vnd leget jn in eine Krippen / Denn \ie hatten \on\t keinen raum in der Herberge. Mat. 1.
8 VND es waren Hirten in der \elbigen gegend auff dem felde / bey den Hürten / die hüteten des nachts jrer Herde.
9 Vnd \ihe / des HERRN Engel trat zu jnen / vnd die Klarheit des HERRN leuchtet vmb \ie / Vnd \ie furchten \ich \eer.
10 Vnd der Engel \prach zu jnen. Fürchtet euch nicht / Sihe / Jch verkündige euch gro\\e Freude / die allem Volck widerfaren wird /
11 Denn Euch i\t heute der Heiland gebörn / welcher i\t Chri\tus der HErr / in der \tad Dauid.
12 Vnd das habt zum Zeichen / Jr werdet finden das Kind in windeln gewickelt / vnd in einer Krippen ligen.
13 Vnd als bald ward da bey dem Engel die menge der himeli\chen Herr\charen / die lobten Gott / vnd \prachen /
14 Ehre \ey Gott in der Höhe / Vnd Friede auff Erden / Vnd den Men\chen ein wolgefallen (2).
15 VND da die Engel von jnen gen Himel furen / \prachen die Hirten vnternander / La\\t vns nu gehen gen Bethlehem / vnd die Ge\chicht \ehen / die da ge\chehen i\t / die vns der HERR kund gethan hat.
16 Vnd \ie kamen eilend / vnd funden beide Mariam vnd Jo\eph / dazu das Kind in der krippen ligen.
17 Da \ie es aber ge\ehen hatten / breiteten \ie das wort aus / welchs zu jnen von die\em Kind ge\agt war.
18 Vnd alle / fur die es kam / wunderten \ich der Rede / die jnen die Hirten ge\agt hatten.
19 Maria aber behielt alle die\e wort / vnd beweget \ie in jrem hertzen.
20 Vnd die Hirten kereten widerumb / prei\eten vnd lobten Gott vmb alles / das \ie gehöret vnd ge\ehen hatten / wie denn zu jnen ge\agt war.
21 VND da acht tage vmb waren / das das Kind be\chnitten würde / Da ward \ein Name genennet Jhe\us / welcher genennet war von dem Engel / ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward. Matt. 1.
22 VND da die tage jrer reinigung nach dem ge\etz Mo\i kamen / brachten \ie Jn gen Jeru\alem / Auff das \ie jn dar\telleten dem HERRN /
23 wie denn ge\chrieben \tehet in dem Ge\etz des HERRN / Allerley Menlin / das zum er\ten die Mutter bricht / \ol dem HERRN geheiliget hei\\en /
24 Vnd das \ie geben das Opffer / nach dem ge\agt i\t im Ge\etz des HERRN / ein par Dorteltauben / oder zwo Jungetauben. Exo. 13; Leui. 12.
25 Vnd \ihe / ein Men\ch war zu Jeru\alem / mit namen Simeon / vnd der\elb Men\ch war frum vnd gottfürchtig / vnd wartet auff den tro\t J\rael / vnd der heilige Gei\t war in jm.
26 Vnd jm war ein antwort worden von dem heiligen Gei\t / Er \olt den Tod nicht \ehen / er hette denn zuuor den Chri\t des HERRN ge\ehen.
27 Vnd kam aus anregen des Gei\tes in den Tempel. Vnd da die Eltern das Kind Jhe\um in den Tempel brachten / das \ie fur jn theten / wie man pfleget nach dem Ge\etz /
28 Da nam er jn auff \eine arm / vnd lobte Gott / vnd \prach.
29 HErr / nu le\\estu deinen Diener im Friede faren (3) / wie du ge\agt ha\t.
30 DEnn meine Augen haben deinen Heiland ge\ehen.
31 Welchen du bereitet ha\t / Fur allen Völckern.
32 Ein Liecht zu erleuchten die Heiden / Vnd zum Preis deines volcks J\rael.
33 VND \ein Vater vnd Mutter wunderten \ich des / das von jm geredt ward.
34 Vnd Simeon \egenet \ie / vnd \prach zu Maria \einer mutter / Sihe / Die\er wird ge\etzt zu einem Fall vnd Auffer\tehen vieler in J\rael / Vnd zu einem Zeichen dem wider\prochen wird.
35 Vnd es wird ein Schwert durch deine Seele dringen / Auff das vieler Hertzen gedancken offenbar werden.
36 VND es war eine Prophetin Hanna / eine tochter Phanuel / vom ge\chlecht A\er. Die war wol betaget / vnd hatte gelebt \ieben jar mit jrem Manne / nach jrer Jungfraw\chafft.
37 Vnd war nu eine Woche Widwe / bey vier vnd achzig jaren / Die kam nimer vom Tempel / dienet Gott mit fa\ten vnd beten tag vnd nacht.
38 Die\elbige trat auch hin zu / zu der \elbigen \tunde / vnd prei\ete den HErrn / vnd redete von jm / zu allen / die da auff die erlö\ung zu Jeru\alem warteten.
39 VND da \ie alles volendet hatten / nach dem ge\etz des HERRN / kereten \ie wider in Galileam / zu jrer \tad Nazareth.
40 Aber das Kind wuchs / vnd ward \tarck im Gei\t / voller weisheit / vnd Gottes gnade war bey jm.
41 VND \eine Eltern giengen alle jar gen Jeru\alem / auff das O\terfe\t.
42 Vnd da er zwelff jar alt war / giengen \ie hin auff gen Jeru\alem / nach gewonheit des Fe\tes.
43 Vnd da die tage volendet waren / vnd \ie wider zu hau\e giengen / bleib das kind Jhe\us zu Jeru\alem / vnd \eine Eltern wu\tens nicht.
44 Sie meineten aber / er were vnter den Geferten / vnd kamen eine tagerei\e / vnd \uchten jn vnter den Gefreundeten vnd Bekandten.
45 Vnd da \ie jn nicht funden / giengen \ie widerumb gen Jeru\alem / vnd \uchten jn.
46 Vnd es begab \ich nach dreien tagen / funden \ie jn im Tempel \itzen / mitten vnter den Lerern / das er jnen zuhörete / vnd \ie fragete.
47 Vnd alle die jm zuhöreten / verwunderten \ich \eines ver\tands vnd \einer antwort.
48 Vnd da \ie jn \ahen / ent\atzten \ie \ich. Vnd \eine Mutter \prach zu jm / Mein \on / warumb ha\tu vns das gethan? Sihe / dein Vater vnd Jch haben dich mit \chmertzen ge\ucht.
49 Vnd er \prach zu jnen / Was i\ts / das jr mich ge\ucht habt? Wi\\et jr nicht / das ich \ein mus in dem / das meines Vaters i\t?
50 Vnd \ie ver\tunden das wort nicht / das er mit jnen redet.
51 Vnd er gieng mit jnen hin ab / vnd kam gen Nazareth / vnd war jnen vnterthan. Vnd \eine Mutter behielt alle die\e wort in jrem hertzen.
52 Vnd Jhe\us nam zu / an weisheit / alter vnd gnade / bey Gott vnd den Men\chen.


(1) Schetzen i\t hie / das ein jglicher hat mü\\en ein Ort des gülden geben von jglichem Heubt.
(2) Das die men\chen dauon lu\t vnd liebe haben werden / gegen Gott vnd vnternander. Vnd das\elb mit danck annemen / vnd darüber alles mit freuden la\\en vnd leiden.
(3) Das i\t / Nu wil ich frölich \terben.


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