Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51


Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Das Buch Je\u Syrach

Capitel 38

EHre den Artzt mit gebürlicher Verehrung / das du jn habe\t zur not.
2 Denn der HERR hat jn ge\chaffen / vnd die Ertzney kompt von dem Höhe\ten / vnd die Könige ehren jn.
3 Die kun\t des Artzts erhöhet jn / vnd macht jn gros bey Für\ten vnd Herrn.
4 DEr HERR le\\t die Ertzney aus der Erden wach\en / vnd ein Vernünfftiger veracht \ie nicht.
5 Ward doch das bitter Wa\\er \ü\\e / durch ein Holtz / Auff das man \eine krafft erkennen \olte.
6 Vnd er hat \olche kun\t den Men\chen gegeben / das er geprei\et würde in \einen Wunderthaten.
7 Damit heilet er vnd vertreibt die \chmertzen / vnd der Apotheker macht Ertzney draus.
8 Summa / Gottes werck kan man nicht alle erzelen / Vnd er gibt alles was gut i\t auff Erden.
9 MEin Kind / wenn du kranck bi\t / \o verachte dis nicht / \ondern bitte den HERRN / \o wird er dich ge\und machen.
10 Las von (1) der \ünde / vnd mache deine Hende vn\trefflich / vnd reinige dein Hertz von aller mi\\ethat /
11 Opffer / \ü\\en geruch / vnd Semel zum Gedenckopffer / vnd gib ein fett opffer / als mü\\e\tu dauon.
12 Darnach las den Artzt zu dir / Denn der HERR hat jn ge\chaffen / vnd las jn nicht von dir / weil du \ein doch bedarffe\t.
13 ES kan die \tunde komen / das dem Krancken allein durch jene (2) geholffen werde /
14 wenn \ie den HERRN bitten / das mit jm be\\er werde / vnd ge\undheit kriege / lenger zu leben.
15 WEr fur \einem Schepffer \ündigt / Der mus dem Artzt in die hende komen.
16 MEin Kind / wenn einer \tirbt / So beweine jn / vnd klage jn / als \ey dir gros leid ge\chehen / Vnd verhülle \einen Leib / gebürlicher wei\e / vnd be\tate jn ehrlich zum Grabe.
17 Du \olt bitterlich weinen / vnd hertzlich betrübt \ein / vnd leide tragen / darnach er gewe\t i\t /
18 zum wenig\ten ein tag oder zwen / Auff das man nicht vbel von dir reden müge. Vnd trö\te dich auch wider / das du nicht trawrig werde\t /
19 Denn von trawren kompt der Tod / vnd des hertzen trawrigkeit \chwechet die kreffte.
20 TRawrigkeit vnd Armut thut dem hertzen wehe in der anfechtung / vnd vbertrit (3).
21 LAs die Trawrigkeit nicht in dein Hertz / \ondern \chlahe \ie von dir / vnd dencke ans ende (4) / vnd vergi\\ nicht /
22 Denn da i\t kein widerkomen / Es hilfft jn nicht / vnd du thu\t dir \chaden.
23 Gedencke an jn / wie er ge\torben / \o mu\tu auch \terben / Ge\tern wars an mir / Heute i\ts an dir.
24 WEil der Todte nu in der ruge ligt / So höre auch auff \ein zu gedencken / Vnd trö\te dich wider vber jn / weil \ein Gei\t von hinnen ge\cheiden i\t.
25 WEr die Schrifft lernen \ol / der kan keiner andern Erbeit warten / Vnd wen man leren \ol / der mus \on\t nichts zuthun haben.
26 WJe kan der der Lere warten / der pflügen mus / vnd der gerne die Och\\en mit der gei\\el treibet / vnd mit der gleichen wercken vmbgehet / vnd weis nichts / denn von Och\\en zu reden?
27 Er mus dencken / wie er ackern \ol / vnd mus \pat vnd früe den Küen futter geben.
28 AL\o auch die Ti\chler vnd Zimmerleute / die tag vnd nacht erbeiten / vnd \chnitzen Bildwerck / vnd vleis haben / mancherley erbeit zu machen / Die mü\\en dencken / das es recht werde / vnd früe vnd \pat dran \ein / das \ie es volenden.
29 AL\o ein Schmid / der mus bey \einem Ambos \ein / vnd \einer Schmitte warten / vnd wird mat vom fewr / vnd erbeit \ich müde vber der E\\e /
30 Das hemmern \chlegt jm die Ohren vol / vnd \ihet drauff / wie er das Werck recht mache /
31 vnd mus dencken / wie ers fertige / vnd früe vnd \pat dran \ein / das ers fein auserbeite.
32 AL\o ein Töpffer / der mus bey \einer Erbeit \ein / vnd die Scheiben mit \einen Fü\\en vmbtreiben / vnd mus jmer mit \orgen \ein Werck machen. Vnd hat \ein gewis Tagwerck.
33 Er mus mit \einen armen aus dem thon \ein Gefe\\ formiren / vnd mus \ich zu \einen fü\\en müde bücken /
34 Er mus dencken / wie ers fein gla\ure / vnd früe vnd \pat den Ofen fegen.
35 DJe\e alle trö\ten \ich jres Handwercks / Vnd ein jglicher vlei\\iget \ich das er \eine erbeit könne /
36 Man kan jr in der Stad nicht emperen.
37 Aber man kan \ie nirgend hin \chicken / Sie können der Ampt auch nicht gewarten / noch in der Gemeine regieren.
38 Sie können den Ver\tand nicht haben / die Schrifft zu leren / noch das Recht vnd Gerechtigkeit zu predigen.
39 Sie können die Sprüche nicht le\en / Sondern mü\\en der zeitlichen Narung warten / vnd dencken nicht weiter / denn was \ie mit jrer erbeit gewinnen mügen.


(1) Er\tlich werde from. Zum andern las fur dich bitten Zum dritten / brauche denn des Artzt.
(2) Betten hilfft mehr denn ertzneien / Vnd der Prie\ter thut mehr denn der Artzt. Aber man i\t nicht gern from / Darumb acht man des betens vnd der Prie\ter weniger.
(3) Hellt die ma\\e nicht.