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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Matthes

Capitel 24

VND Jhe\us gieng hin weg von dem Tempel / vnd \eine Jünger traten zu jm / das \ie jm zeigeten des Tempels gebew.
2 Jhe\us aber \prach zu jnen / Sehet jr nicht das alles? Warlich ich \age euch / Es wird hie nicht ein Stein auff dem andern bleiben / der nicht zubrochen werde. Mar. 13; Luc. 21.
3 VNd als er auff dem Oleberge \a\\ / tratten zu jm \eine Jünger be\onders / vnd \prachen / Sage vns / wenn wird das ge\chehen? Vnd welchs wird das Zeichen \ein deiner zukunfft vnd der Welt ende?
4 Jhe\us aber antwortet / vnd \prach zu jnen / Sehet zu / das euch nicht jemand verfüre /
5 Denn es werden viel komen vnter meinem Namen / vnd \agen / Jch bin Chri\tus / vnd werden viel verfüren.
6 JR werdet hören Kriege vnd ge\chrey von kriegen / Sehet zu / vnd er\chreckt nicht / Das mus zum er\ten alles ge\chehen / Aber es i\t noch nicht das ende da.
7 Denn es wird \ich empören ein Volck vber das ander / vnd ein Königreich vber das ander / vnd werden \ein Pe\tilentz vnd Thewre zeit / vnd Erdbeben hin vnd wider /
8 Da wird \ich allerer\t die Not anheben. Luc. 19.
9 ALs denn werden \ie euch vberantworten in trüb\al / vnd werden euch tödten / Vnd jr mü\\et geha\\et werden / vmb meines Namens willen / von allen Völckern.
10 Denn werden \ich viel ergern / vnd werden \ich vnternander verrhaten / vnd werden \ich vnternander ha\\en.
11 Vnd es werden \ich viel fal\cher Propheten erheben / vnd werden viel verfüren.
12 Vnd dieweil die Vngerechtigkeit wird vber hand nemen / wird die Liebe in vielen erkalten.
13 Wer aber beharret bis ans Ende / der wird \elig.
14 Vnd es wird geprediget werden das Euangelium vom Reich / in der gantzen Welt / Zu einem zeugnis vber alle Völcker / Vnd denn wird das ende komen.
15 WEnn jr nu \ehen werdet den Grewel (1) der verwü\tunge / dauon ge\agt i\t durch den Propheten Daniel / das er \tehet an der heiligen Stet / Wer das lie\et / der mercke drauff.
16 Als denn fliehe auff die Berge / wer im Jüdi\chenlande i\t /
17 Vnd wer auff dem Dach i\t / der \teige nicht ernider etwas aus \einem Hau\e zu holen /
18 Vnd wer auff dem felde i\t / der kere nicht vmb / \eine Kleider zu holen.
19 Weh aber den Schwangern vnd Seugern zu der zeit.
20 Bittet aber / das ewre flucht nicht ge\chehe im Winter (2) / oder am Sabbath.
21 Denn es wird als denn ein gros Trüb\al \ein / als nicht gewe\en i\t von anfang der Welt / bis her / vnd als auch nicht werden wird.
22 Vnd wo die\e tage nicht würden verkürtzt / So würde kein Men\ch \elig / Aber vmb der Au\\erweleten willen / werden die tage verkürtzt. Dani. 9.
23 SO als denn jemand zu euch wird \agen / \ihe (3) / Hie i\t Chri\tus / oder da / \o \olt jrs nicht gleuben.
24 Denn es werden fal\che Chri\ti vnd fal\che Propheten auff\tehen / vnd gro\\e Zeichen vnd Wunder thun / Das verfüret werden in den jrthum (wo es müglich were) auch die Au\\erweleten.
25 Sihe / ich habs euch zuuor ge\agt.
26 Darumb / wenn \ie zu euch \agen werden / Sihe / er i\t in der Wü\ten / \o gehet nicht hinaus / Sihe / er i\t in der Kamer / \o gleubt nicht.
27 Denn gleich wie der Blitz ausgehet vom auffgang / vnd \cheinet bis zum nidergang / Al\o wird auch \ein die Zukunfft des men\chen Sons.
28 Wo aber ein A\\ i\t (4) / da \amlen \ich die Adler. Mar. 13; Luc. 17.
29 BALd aber nach dem trüb\al der \elbigen zeit / werden Sonn und Mond den \chein verlieren / vnd die Sterne werden vom Himel fallen / vnd die kreffte der Himel werden \ich bewegen.
30 Vnd als denn wird er\cheinen das zeichen des men\chen Sons im Himel. Vnd als denn werden heulen alle Ge\chlechte auff erden / vnd werden \ehen komen des men\chen Son in den wolcken des Himels / mit gro\\er Krafft vnd Herrligkeit.
31 Vnd er wird \enden \eine Engel mit hellen Po\aunen / vnd \ie werden \amlen \eine Au\\erweleten von den vier Winden / von einem ende des Himels zu dem andern. Luc. 21.
32 AN dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis / Wenn \ein zweig itzt \afftig wird / vnd bletter gewinnet / So wi\\et jr / das der Somer nahe i\t.
33 Al\o auch / wenn jr das alles \ehet / \o wi\\et / das es nahe fur der thür i\t.
34 Warlich / Jch \age euch / Dis Ge\chlecht wird nicht vergehen / bis das die\es alles ge\chehe (5).
35 Himel vnd Erden werden vergehen / Aber meine Wort werden nicht vergehen. Mar. 13; Luc. 21.
36 VOn dem Tage aber / vnd von der Stund weis niemand / auch die Engel nicht im Himel / Sondern allein mein Vater.
37 Gleich aber wie es zu der zeit Noe war / Al\o wird auch \ein die zukunfft des men\chen Sons.
38 Denn gleich wie \ie waren in den tagen / vor der Sindflut / Sie a\\en / \ie truncken / freieten / vnd lie\\en \ich freien / Bis an den tag / da Noe zu der Archen eingieng /
39 vnd \ie achtens nicht / Bis die Sindflut kam / vnd nam \ie alle dahin. Al\o wird auch \ein die Zukunfft des men\chen Sons.
40 Denn werden Zween auff dem felde \ein / Einer wird angenomen / Vnd der ander wird verla\\en werden.
41 Zwo werden malen auff der müle / Eine wird angenomen / Vnd die ander wird verla\\en werden. Luc. 17.
42 DArumb wachet / Denn jr wi\\et nicht / welche \tunde ewer HErr komen wird.
43 Das \olt jr aber wi\\en / Wenn ein Hausuater wü\te / welche \tunde der Dieb komen wolt / So würde er ja wachen / vnd nicht in \ein haus brechen la\\en.
44 Darumb \eid jr auch bereit / Denn des men\chen Son wird komen zu einer \tunde / da jr nicht meinet. Mar. 13; Luc. 12.
45 WElcher i\t aber nu ein trewer vnd kluger Knecht / den der Herr ge\etzt hat vber \ein Ge\inde / das er jnen zu rechter zeit Spei\e gebe?
46 Selig i\t der Knecht / wenn \ein Herr kompt / vnd findet jn al\o thun.
47 Warlich ich \age euch / Er wird jn vber alle \eine Güter \etzen.
48 SO aber jener / der bö\e Knecht / wird in \einem hertzen \agen / Mein Herr kompt noch lange nicht /
49 Vnd fehet an zu \chlahen \eine Mitknechte / i\\et vnd trincket mit den Trunckenen.
50 So wird der Herr des \elben Knechts komen / an dem tage / des er \ich nicht ver\ihet / vnd zu der \tunde / die er nicht meinet /
51 vnd wird jn zu\cheittern / Vnd wird jm \einen Lohn geben / mit den Heuchlern / Da wird \ein heulen vnd zeenklappen.


(1) Die\er Grewel fur Gott / mus ein \chön eu\\erlich an\ehen der heiligkeit fur der Welt haben / da mit die rechte heiligkeit verwü\tet wird. Wie des Bap\ts regiment / vnd vor zeiten der Jüden vnd Heiden abgötterey waren.
(2) Das i\t auff \prichworts wei\e geredt / al\o viel ge\agt / Sehet das jr zu rechter zeit fliehet / Denn im Winter i\t nicht gut wandern. Vnd des Sabbaths / war es den Jüden verboten.
(3) Das \ind die Secten vnd Orden / die ein gut Leben an eu\\erlichen dingen oder mit wercken \uchen / Sonderlich \ind jtzt die kamern / alle gei\tliche Klö\tern. Die Wü\ten aber \ind die Walfarten vnd Feld\tiffte.