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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Matthes

Capitel 22

VND Jhe\us antwortet vnd redet abermal durch Gleichni\\e zu jnen / vnd \prach.
2 Das Himelreich i\t gleich einem Könige / der \einem Son hochzeit machte /
3 Vnd \andte \eine Knechte aus / das \ie den Ge\ten zur hochzeit ruffeten / Vnd \ie wolten nicht komen.
4 Abermal \andte er andere Knechte aus / vnd \prach / Saget den Ge\ten / Sihe / meine Malzeit habe ich bereitet / meine Och\en vnd mein Ma\tvieh i\t ge\chlachtet / vnd alles bereit / Kompt zur hochzeit.
5 Aber \ie verachteten das / Vnd giengen hin / Einer auff \einen Acker / Der ander zu \einer Hantierung.
6 Etliche aber griffen \eine Knechte / höneten vnd tödten \ie.
7 Da das der König höret / ward er zornig / vnd \chickete \eine Heere aus vnd brachte die\e Mürder vmb / vnd zündet jre Stad an. Luc. 14.
8 DA \prach er zu \einen Knechten / Die hochzeit i\t zwar bereit / Aber die Ge\te warens nicht werd.
9 Darumb gehet hin auff die Stra\\en / vnd ladet zur Hochzeit / wen jr findet.
10 Vnd die Knechte giengen aus auff die Stra\\en / vnd brachten zu\amen wen \ie funden / Bö\e vnd Gute / Vnd die ti\che wurden alle vol.
11 Da gieng der König hinein / die Ge\te zu be\ehen / Vnd \ahe alda einen Men\chen / der hatte kein hochzeitlich Kleid an /
12 Vnd \prach zu jm / Freund / Wie bi\tu her ein komen / vnd ha\t doch kein hochzeitlich Kleid (1) an? Er aber ver\tummet.
13 Da \prach der König zu \einen Dienern / Bindet jm hende vnd fü\\e / vnd werffet jn in das Fin\ternis hinaus / Da wird \ein heulen vnd zeeneklappen.
14 Denn viel \ind beruffen / Aber wenig \ind aus erwelet.
15 DA giengen die Phari\eer hin / vnd hielten einen Rat / wie \ie jn fiengen in \einer Rede.
16 Vnd \andten zu jm jre Jünger / \ampt Herodis Diener / vnd \prachen / Mei\ter / Wir wi\\en das du warhafftig bi\t / vnd lere\t den weg Gottes recht / vnd du frage\t nach niemand / Denn du achte\t nicht das an\ehen der Men\chen.
17 Darumb \age vns / was dünckt dich? J\ts recht das man dem Kei\er zin\e gebe / oder nicht?
18 Da nu Jhe\us marckte jre \chalckheit / \prach er / Jr Heuchler / was ver\uchet jr mich?
19 Wei\et mir die Zin\enmüntze. Vnd \ie reichten jm einen Gro\\chen dar.
20 Vnd er \prach zu jnen / Wes i\t das Bilde vnd die vber\chrifft?
21 Sie \prachen zu jm / Des Kei\ers. Da \prach er zu jnen / So gebet dem Kei\er / was des Kei\ers i\t / vnd Gotte / was Gottes i\t.
22 Da \ie das höreten / verwunderten \ie \ich / vnd lie\\en jn / vnd giengen dauon. Mar. 12; Luc. 20.
23 AN dem \elbigen tage tratten zu jm die Saduceer / die da halten / es \ey kein Auffer\tehen / vnd frageten jn /
24 vnd \prachen / Mei\ter / Mo\es hat ge\agt / So einer \tirbt / vnd hat nicht Kinder / \o \ol \ein Bruder \ein weib freien / vnd \einem Bruder Samen erwecken.
25 Nu \ind bey vns gewe\en \ieben Brüder / Der er\te freiet / vnd \tarb / Vnd dieweil er nicht \amen hatte / lies er \ein weib \einem bruder /
26 Des \elben gleichen / der ander / vnd der dritte / bis an den \iebenden /
27 Zu letzt nach allen \tarb auch das weib.
28 Nu in der Auffer\tehung / welches Weib wird \ie \ein / vnter den \ieben? Sie haben \ie ja alle gehabt. Mar. 12; Luc. 20; Deut. 25.
29 JHe\us aber antwortet / vnd \prach zu jnen / Jr jrret / vnd wi\\et die Schrifft nicht / noch die krafft Gottes.
30 Jn der Auffer\tehung werden \ie weder freien / noch \ich freien la\\en / Sondern \ie \ind gleich wie die engel Gottes im Himel.
31 Habt jr aber nicht gele\en von der Todten auffer\tehung / das euch ge\agt i\t von Gott / da er \pricht /
32 Jch bin der Gott Abraham / vnd der Gott J\aac / vnd der Gott Jacob? Gott aber i\t nicht ein Gott der Todten / \ondern der Lebendigen.
33 Vnd da \olchs das Volck höret / ent\atzten \ie \ich vber \einer Lere. Exo. 3.
34 DA aber die Phari\eer höreten / das er den Saduceern das maul ge\topfft hatte / ver\amleten \ie \ich /
35 Vnd einer vnter jnen ein Schrifftgelerter / ver\ucht jn / vnd \prach /
36 Mei\ter / welches i\t das furneme\t Gebot im Ge\etz?
37 Jhe\us aber \prach zu jm / Du \olt lieben Gott deinen HERRN / von gantzem Hertzen / von gantzer Seelen / von gantzem Gemüte /
38 Dis i\t das furneme\t vnd grö\te Gebot.
39 Das ander i\t dem gleich / Du \olt deinen Nehe\ten lieben / als dich \elbs.
40 Jn die\en zweien Geboten hanget das gantze Ge\etz vnd die Propheten. Deut. 6.
41 DA nu die Phari\eer bey einander waren / Fraget \ie Jhe\us /
42 vnd \prach / Wie dünckt euch vmb Chri\to? Wes \on i\t er? Sie \prachen / Dauids.
43 Er \prach zu jnen / Wie nennet jn denn Dauid im Gei\t einen Herrn? da er \agt /
44 Der HERR hat ge\agt zu meinem Herrn / Setze dich zu meiner rechten / Bis das ich lege deine Feinde zum \chemel deiner fü\\e.
45 So nu Dauid jn einen Herrn nennet / wie i\t er denn \ein Son?
46 Vnd niemand kund jm ein wort antworten / vnd thur\t auch niemand von dem tage an hinfurt jn fragen. P\al. 110.


(1) J\t der glaube / Denn dis Euangelium verwirfft die Werckheiligen vnd nimpt an die Gleubigen.

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