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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Matthes

Capitel 2

DA Jhe\us geborn war zu Bethlehem / im Jüdi\chenlande zur zeit des königes Herodis / Sihe / da kamen die Wei\en (1) vom Morgenland gen Jeru\alem / vnd \prachen /
2 Wo i\t der newgeborne König der Jüden? Wir haben \einen Sternen ge\ehen im Morgenland / vnd \ind komen jn an zu beten.
3 DA das der könig Herodes hörete / er\chrack er / vnd mit jm das gantze Jeru\alem /
4 Vnd lies ver\amlen alle Hoheprie\ter vnd Schrifftgelerten vnter dem Volck / vnd erfor\chete von jnen / Wo Chri\tus \olt geborn werden?
5 Vnd \ie \agten jm / Zu Bethlehem im Jüdi\chenlande / Denn al\o \tehet ge\chrieben durch den Propheten.
6 Vnd du Bethlehem im Jüdi\chenlande / bi\t mit nichte (2) die kleine\t vnter den Für\ten Juda. Denn aus dir \ol mir komen / der Hertzog / der vber mein volck J\rael ein Herr \ey. Mich. 5; Joh. 7.
7 Da berieff Herodes die Wei\en heimlich / vnd erlernet mit vleis von jnen / Wenn der Stern er\chienen were?
8 Vnd wei\ete \ie gen Bethlehem / vnd \prach / Ziehet hin / vnd for\chet vlei\\ig nach dem Kindlin / Vnd wenn jrs findet / \aget mirs wider / Das ich auch kome / vnd es anbete.
9 ALS \ie nu den König gehört hatten / zogen \ie hin. Vnd \ihe / der Stern den \ie im Morgenland ge\ehen hatten / gieng fur jnen hin / Bis das er kam / vnd \tund oben vber / da das Kindlin war.
10 Da \ie den Stern \ahen / wurden \ie hoch erfrewet /
11 Vnd giengen in das Haus / vnd funden das Kindlin mit Maria \einer mutter / vnd fielen nider / vnd betten es an / Vnd theten jre Schetze auff / vnd \chenckten jm Gold / Weyrauch vnd Myrrhen.
12 Vnd Gott befalh jnen im trawm das \ie \ich nicht \olten wider zu Herodes lencken / Vnd zogen durch einen andern weg wider in jr Land.
13 DA \ie aber hin weg gezogen waren / Sihe / da er\chein der Engel des HERRN dem Jo\eph im trawm / vnd \prach / Stehe auff / vnd nim das Kindlin vnd \eine Mutter zu dir / vnd fleuch in Egyptenland / vnd bleib alda / bis ich dir \age. Denn es i\t fur handen / das Herodes das Kindlin \üche / das \elb vmb zu bringen.
14 Vnd er \tund auff / vnd nam das Kindlin vnd \eine Mutter zu \ich / bey der nacht / vnd entweich in Egyptenland /
15 vnd bleib alda / bis nach dem tod Herodis. Auff das erfüllet würde / das der HERR durch den Propheten ge\agt hat / der da \pricht / Aus Egypten hab ich meinen Son geruffen. O\ee. 11; Num. 23.
16 DA Herodes nu \ahe / Das er von den Wei\en betrogen war / ward er \eer zornig / Vnd \chicket aus / vnd lies alle Kinder zu Bethlehem tödten / vnd an jren gantzen Grentzen / die da zwey jerig vnd drunter waren / Nach der zeit / die er mit vleis von den Wei\en erlernet hatte.
17 Da i\t erfüllet das ge\agt i\t von dem Propheten Jeremia / der da \pricht /
18 Auff dem Gebirge hat man ein ge\chrey gehöret / viel klagens / weinens vnd heulens. Rahel beweinet jre Kinder / vnd wolt \ich nicht trö\ten la\\en / Denn es war aus mit jnen (3). Jere. 31.
19 DA aber Herodes ge\torben war / \ihe / da er\chein der Engel des HERRN Jo\eph im trawm / in Egyptenland /
20 vnd \prach / Stehe auff / vnd nim das Kindlin vnd \eine Mutter zu dir / vnd zeuch hin / in das land J\rael / Sie \ind ge\torben / die dem Kinde nach dem leben \tunden.
21 Vnd er \tund auff / vnd nam das Kindlin vnd \eine Mutter zu \ich / vnd kam in das land J\rael.
22 Da er aber hörete / das Archelaus im Jüdi\chen lande König war / an \tat \eines vaters Herodis / furcht er \ich da hin zu komen / Vnd im Trawm empfieng er befelh von Gott / vnd zoch in die örter des Galilei\chen lands / vnd kam / vnd wonet in der Stad / die da hei\\t Nazareth. Auff das erfüllet würde / das da ge\agt i\t durch die Propheten / Er \ol Nazarenus hei\\en. Je\a. 11; Jud. 13.


(1) Die S. Mattheus Magos nennet / \ind Naturkündige vnd Prie\ter gewe\en.
(2) Bethlehem war klein an zu \ehen / Darumb auch Micheas \ie klein nennet. Aber der Euangeli\t hat (mit nichte) hinzu gethan / darumb / das \ie jtzund erhöhet war / da Chri\tus geborn ward.
(3) Die\en Spruch hat S. Mattheus \onderlich angezogen / Das er durch jn anzeige / wie es \ich alle zeit vmb die Chri\tenheit helt / Denn es le\\t \ich alle weg fur der Welt an\ehen / als \ey es aus mit der Chri\tenheit. Doch werden \ie wider alle macht der Helle / wünderlich durch Gott erhalten. Vnd man \ihet hie in die\en Kindern / wie ein recht Chri\tlich we\en im leiden \tehe.

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