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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 33

VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
2 Du Men\chenkind / Predige wider dein Volck / vnd \prich zu jnen. Wenn ich ein Schwert vber das Land füren würde / vnd das volck im Lande neme einen Man vnter jnen / vnd macheten jn zu jrem Wechter /
3 Vnd er \ehe das Schwert komen vber das Land / vnd blie\e die Drometen vnd warnete das Volck.
4 Wer nu der Drometen hall höret / vnd wolt \ich nicht warnen la\\en / vnd das \chwert keme vnd neme jn weg / Des\elben blut \ey auff \einem Kopff /
5 Denn er hat der Drometen hall gehöret / vnd hat \ich dennoch nicht warnen la\\en / Darumb \ey \ein blut auff jm / Wer \ich aber warnen le\\t / der wird \ein leben dauon bringen.
6 WO aber der Wechter \ehe das \chwert komen / vnd die Drometen nicht blie\e / noch \ein Volck warnete / vnd das \chwert keme vnd neme etliche weg / Die \elben würden wol vmb jrer \ünde willen weggenomen / Aber jr blut wil ich von des Wechters hand foddern.
7 VND nu du Men\chenkind / Jch hab dich zu einem Wechter ge\etzt vber das haus J\rael / wenn du etwas aus meinem Munde höre\t / das du \ie von meinen wegen warnen \olt.
8 Wenn ich nu zu dem Gottlo\en \age / Du Gottlo\er mu\t des todes \terben / Vnd du \ag\t jm \olchs nicht / Das \ich der Gottlo\e warnen la\\e / fur \einem we\en / So wird wol der Gottlo\e vmb \eines gottlo\en we\ens willen \terben / Aber \ein blut wil ich von deiner hand foddern.
9 Warne\tu aber den Gottlo\en fur \einem we\en / das er \ich dauon bekere / vnd er \ich nicht wil von \einem we\en bekere / So wird er vmb \einer \ünde willen \terben / Vnd du ha\t deine Seele errettet. He\ek. 3.
10 DARumb / du Men\chenkind / \age dem hau\e J\rael / Jr \precht al\o / Vn\er \ünde vnd mi\\ethat ligen auff vns / das wir darunter vergehen / wie können wir denn leben?
11 So \prich zu jnen / So war als ich lebe / \pricht der HErr HERR / Jch habe keinen gefallen am tode des Gottlo\en / Sondern das \ich der Gottlo\e bekere von \einem we\en / vnd lebe. So bekeret euch doch nu / von ewrem bö\en we\en. Warumb wolt jr \terben / jr vom hau\e J\rael.
12 VND du Men\chenkind / \prich zu deinem Volck / Wenn ein Gerechter bö\es thut / So wirds jn nicht helffen / das er from gewe\en i\t. Vnd wenn ein Gottlo\er from wird / So \ols jm nicht \chaden / das er Gottlos gewe\en i\t. So kan auch der Gerechte nicht leben / wenn er \ündigt.
13 Denn wo ich zu dem Gerechten \preche / Er \ol leben / Vnd er verle\\t \ich auff \eine gerechtigkeit / vnd thut bö\es / So \ol alle \einer fromkeit nicht gedacht werden / Sondern er \ol \terben / in \einer bosheit / die er thut.
14 Vnd wenn ich zum Gottlo\en \preche / Er \ol \terben / Vnd er bekeret \ich von \einer \ünde / vnd thut was recht vnd gut i\t /
15 Al\o / das das Gottlo\e das Pfand wider gibt / vnd bezalet was er geraubt hat / vnd nach dem wort des lebens wandelt / das er kein bö\es thut / So \ol er leben / vnd nicht \terben /
16 Vnd alle \einer \ünden / die er gethan hat / \ollen nicht gedacht werden / Denn er thut nu was recht vnd gut i\t / darumb \ol er leben.
17 NOch \pricht dein Volck / Der HERR vrteilet nicht recht / So \ie doch vnrecht haben.
18 Denn wo der Gerechte \ich keret von \einer gerechtigkeit / vnd thut bö\es / \o \tirbt er ja billich darumb.
19 Vnd wo \ich der Gottlo\e bekeret von \einem gottlo\en we\en / vnd thut was recht vnd gut i\t / So \ol er ja billich leben.
20 Noch \precht jr / Der HERR vrteilet nicht recht / So ich doch euch vom hau\e J\rael einen jglichen nach \einem we\en vrteile.
21 VND es begab \ich im zwelfften jar / vn\ers Gefengnis / am fünfften tag des zehenden monden / kam zu mir ein Entrunnener von Jeru\alem / vnd \prach / Die Stad i\t ge\chlagen.
22 Vnd die Hand des HERRN war vber mir / des abends / ehe der Entrunnene kam / vnd that mir meinen mund auff / bis er zu mir kam des morgens / Vnd that mir meinen mund auff / al\o / das ich nicht mehr \chweigen kundte.
23 VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
24 Du Men\chenkind / Die Einwoner die\er wü\ten im lande J\rael / \prechen al\o / Abraham war ein einiger Man / vnd erbete dis Land / Vn\er aber i\t viel / \o haben wir ja das Land billicher.
25 Darumb \prich zu jnen / \o \pricht der HErr HERR / Jr habt Blut gefre\\en / vnd ewre augen zu den Götzen auffgehaben / vnd blut vergo\\en / Vnd jr meinet / jr wöllet das Land be\itzen?
26 Ja jr faret jmer fort mit morden / vnd vbet Grewel / vnd einer \chendet dem andern \ein Weib / vnd meinet / jr wöllet das Land be\itzen.
27 SO \prich zu jnen / \o \pricht der HErr HERR / So war ich lebe / \ollen alle \o in den wü\ten wonen / durchs Schwert fallen / vnd was auff dem felde i\t / wil ich den Thieren zu fre\\en geben / vnd die in Fe\tungen vnd Hülen \ind / \ollen an der Pe\tilentz \terben.
28 Denn ich wil das Land gar verwü\ten / vnd \einer hoffart vnd Macht ein ende machen / Das das gebirge J\rael \o wü\te werde / das niemand da durch gehe /
29 Vnd \ollen erfaren / das ich der HERR bin / wenn ich das Land gar verwü\tet habe / vmb alle jrer Grewel willen / die \ie vben.
30 VND du Men\chenkind / Dein Volck redet wider dich / an den wenden vnd vnter den Hausthüren / vnd \pricht je einer zum andern / Lieber / kompt vnd la\\t vns hören / was der HERR \age.
31 Vnd \ie werden zu dir komen / in die Ver\amlung / vnd fur dir \itzen / als mein volck / vnd werden deine wort hören / Aber nichts darnach thun / \ondern werden dich anpfeiffen / vnd gleich wol fort leben / nach jrem Geitz.
32 Vnd \ihe / Du mu\t jr Liedlin (1) \ein / das \ie gerne \ingen vnd \pielen werden / Al\o werden \ie deine wort hören / vnd nichts darnach thun /
33 Wenn es aber kompt / was komen \ol / Sihe / \o werden \ie erfaren / das ein Prophet vnter jnen gewe\t \ey.


(1) Die Jüden kamen zur Predigt nicht das \ie gleubeten / oder \ich be\\ern wolten / \ondern das \ie den armen Propheten anpfiffen vnd \potten / vnd etwas höreten / dauon \ie hernach hetten zu\chertzen / vnd zu\ingen. Al\o ehreten \ie das liebe Gottes wort / wie mans zu vn\er zeit in der Welt ehret.

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