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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 17

VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
2 Du Men\chenkind / Lege dem hau\e J\rael ein Retzel fur vnd ein Gleichnis
3 vnd \prich / \o \pricht der HErr HERR. Ein gro\\er Adeler (1) mit gro\\en flügeln vnd langen fittichen vnd vol feddern / die bund waren / kam auff Libanon / vnd nam den Wipffel von dem Ceder /
4 vnd brach das öber\te Reis abe / vnd füret es ins Kremerland / vnd \etzt es in die Kauffmans \tad.
5 Er nam auch Samen aus dem\elbigen Lande / vnd \eet jn in das\elb gute Land / da viel Wa\\ers i\t / vnd \atzt es lo\e hin.
6 Vnd es wuchs vnd ward ein ausgebreiter Wein\tock / vnd nidriges \tammes / Denn \eine Reben bogen \ich zu jm / vnd \eine wurtzeln waren vnter jm / Vnd war al\o ein Wein\tock / der Reben kreig vnd Zweige.
7 VND da war ein ander gro\\er Adeler mit gro\\en flügeln vnd vielen feddern / Vnd \ihe / der Wein\tock / hatte verlangen an \einen wurtzeln zu die\em Adeler / vnd \treckt \eine Reben aus gegen jm / das er gewe\\ert würde vom platz \einer pflantzen.
8 Vnd war doch auff eim guten boden / an viel wa\\er gepflantzt / das er wol hette können Zweige bringen / Früchte tragen / vnd ein herrlicher Wein\tock werden.
9 SO \prich nu / Al\o \agt der HErr HERR / Solt der geraten? Ja man wird \eine Wurtzel ausrotten / vnd \eine Früchte abrei\\en / vnd wird verdorren / das alle \eines gewechs bletter verdorren werden / Vnd wird nicht ge\chehen durch gro\\en arm / noch viel volcks / auff das man jn von \einen wurtzeln wegfüre.
10 Sihe / Er i\t zwar gepflantzt / Aber \olt er geraten? Ja / \o bald jn der O\twind rüren wird / wird er verdorren / auff dem Platz \eines gewechs.
11 VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
12 Lieber \prich zu dem vngehor\amen Haus / Wi\\et jr nicht / was das i\t? Vnd \prich / Sihe / Es kam der König zu Babel gen Jeru\alem / vnd nam jren König vnd jre Für\ten / vnd füret \ie weg / zu \ich gen Babel.
13 Vnd nam von dem königlichen Samen / vnd macht einen Bund mit jm / vnd nam einen Eid von jm / Aber die Gewaltigen im Lande nam er weg /
14 da mit das Königreich demütig bliebe / vnd \ich nicht erhübe / Auff das \ein Bund gehalten würde vnd be\tünde.
15 ABer der\elbe (Same) fiel von jm abe / vnd \andte \eine Bot\chafft in Egypten / das man jm Ro\\e vnd viel Volcks \chicken \olte. Solts dem geraten? Solt er da von komen / der \olchs thut? Vnd \olt der / \o den Bund bricht / dauon komen?
16 So war ich lebe / \pricht der HErr HERR / An dem ort des Königes der jn zum Könige ge\etzt hat / welchs Eid er veracht / vnd welches Bund er gebrochen hat / da \ol er \terben / nemlich / zu Babel.
17 Auch wird jm Pharao / nicht bey\tehen im Kriege / mit gro\\em Heer vnd viel Volcks / wenn man die Schütt auffwerffen wird / vnd die Bolckwerck bawen / das viel Leute vmbbracht werden.
18 Denn weil er den Eid veracht vnd den Bund gebrochen hat / darauff er \eine Hand gegeben hat / vnd \olchs alles thut / wird er nicht dauon komen.
19 DArumb \pricht der HErr HERR al\o / So war als ich lebe / \o wil ich meinen Eid / den er veracht hat / vnd meinen Bund / den er gebrochen hat / auff \einen Kopff bringen.
20 Denn ich wil mein Netz vber jn werffen / vnd mus in meiner Jagt gefangen werden / vnd wil jn gen Babel bringen / vnd wil da\elb\t mit jm rechten / vber dem / das er \ich al\o an mir vergriffen hat.
21 Vnd alle \eine Flüchtigen / die jm anhiengen / \ollen durchs Schwert fallen / vnd jre vbrigen \ollen in alle Winde zer\trewet werden / Vnd \olts erfaren / das ichs der HERR geredt habe.
22 SO \pricht der HErr HERR / jch wil auch von dem Wipffel des hohen Cedernbawm nemen / vnd oben von \einen Zweigen ein zartes Reis (2) brechen / vnd wils auff einen hohen geheufften Berg pflantzen /
23 nemlich / auff den hohen berg J\rael / wil ichs pflantzen / das es Zweige gewinne vnd Früchte bringe / vnd ein herrlicher Cederbawm werde / Al\o / das allerley Vogel vnter jm wonen / vnd allerley Fliegends vnter dem \chatten \einer Zweige bleiben mügen.
24 Vnd \ollen alle Feldbewme erfaren / das ich der HERR den hohen Bawm genidriget / vnd den nidrigen Bawm erhöhet habe / vnd den grünen Bawm ausgedorret / vnd den dürren Bawm grünend gemacht habe. Jch der HERR rede es / vnd thu es auch.


(1) Die Jüden zu Jeru\alem ver\potten die Propheten vnd die Leute / die \ich ergeben hatten an König zu Babel vnd hatten \ich gen Babel füren la\\en. Darumb predigt He\ekiel hie / das gewi\lich die vbrigen zu Jeru\alem auch weg mü\\en / die vom König zu Babel abgefallen waren vnd verlie\\en \ich auff der Egypter hülffe. Der er\t Adeler i\t der König von Babel. Der öber\t zweig auff Libano i\t der könig Jechanja / der weggefürt ward. Das Kremerland i\t Babel. Der Same der lo\e ge\etzt i\t / i\t Zedechia / der hülffe \uchet bey dem Könige in Egypten. Dis i\t der ander Adeler / Aber es halff jn nicht.
(2) Den HErrn Chri\tum / der i\t vom hohen Cederbawm / das i\t / aus Gottes volck vnd vom \tam Dauid.

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