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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 16

VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
2 Du Men\chenkind / Offenbare der \tad Jeru\alem jre Grewel / vnd \prich /
3 \o \pricht der HErr HERR zu Jeru\alem / Dein Ge\chlecht vnd deine Geburt i\t aus der Cananiter lande / Dein Vater aus den Amoritern / vnd deine Mutter aus den Hethitern.
4 Dein geburt i\t al\o gewe\t / Dein nabel / da du geborn wurde\t / i\t nicht ver\chnitten / So hat man dich auch mit Wa\\er nicht gebadet / das du \auber würde\t / noch mit Saltz gerieben / noch in windel gewickelt.
5 Denn niemand jamerte dein / das er \ich vber dich hette erbarmet / vnd der \tück eins / dir erzeigt / Sondern du wurde\t auffs Feld geworffen / Al\o veracht war deine Seele / da du geboren ware\t.
6 JCH aber gieng fur dir vber / vnd \ahe dich in deinem Blut ligen / vnd \prach zu dir / da du \o in deinem blut lage\t / Du \olt leben / Ja zu dir \prach ich / da du \o in deinem Blut lage\t / Du \olt leben.
7 Vnd hab dich erzogen vnd la\\en gros werden / wie ein Gewechs auff dem felde / vnd ware\t nu gewach\en / vnd gros vnd \chön worden. Deine Brü\te waren gewach\en / vnd hatte\t \chon lange Har gekriegt / Aber du ware\t noch blos vnd be\chamet.
8 Vnd ich gieng fur dir vber / vnd \ahe dich an / vnd \ihe / Es war die zeit vmb dich zu bulen (1) / Da breitet ich meinen gern vber dich / vnd bedeckt deine Scham. Vnd ich gelobet dirs / vnd begab mich mit dir in einen Bund / \pricht der HErr HERR / das du \olte\t mein \ein.
9 VND ich badet dich mit Wa\\er / vnd wu\ch dich von deinem Blut vnd \albete dich mit Bal\am.
10 Vnd kleidete dich mit ge\tickten Kleidern / vnd zog dir \emi\che Schuch an / Jch gab dir feine leinen Kleider / vnd \eidene Schleier.
11 Vnd zieret dich mit kleinoten / vnd legt die ge\chmeid an deine Arm / vnd Ketlin an deinen Hals /
12 vnd gab dir Harband an deine Stirn / vnd Ohrenringe an deine ohren / vnd eine \chöne Krone auff dein Heubt.
13 Summa / du ware\t gezieret mit eitel Gold vnd Silber / vnd gekleidet mit eitel linwad / \eiden vnd ge\ticktem. Du a\\e\t auch eitel Semel / Honig vnd Ole / vnd ware\t vber aus \chöne / vnd bekame\t das Königreich.
14 Vnd dein Rhum er\chall vnter die Heiden / deiner \chöne halben / welche gantz volkomen war / durch den Schmuck / \o ich an dich gehengt hatte / \pricht der HErr HERR.
15 ABer du verlie\\e\t dich auff deine Schöne / vnd weil du \o gerhümet ware\t / triebe\tu Hurerey / al\o / das du dich einem jglichen / wer fur vber gieng gemein machte\t / vnd thete\t \einen willen.
16 Vnd name\t von deinen Kleidern / vnd machte\t dir bundte Altar draus / vnd triebe\t deine Hurerey drauff / als nie ge\chehen i\t noch ge\chehen wird.
17 Du name\t auch dein \chön Gerete / das ich dir von meinem Gold vnd Silber gegeben hatte / vnd machte\t dir Mansbilder draus / vnd triebe\t deine Hurerey mit den \elben.
18 Vnd name\t deine ge\tickte Kleider / vnd bedeckte\t \ie damit / vnd mein Ole vnd Reuchwerg / legte\tu jnen fur.
19 Meine \pei\e / die ich dir zu e\\en gab / Semeln / Ole / Honig / legte\tu jnen fur / zum \ü\\en Geruch. Ja es kam da hin / \pricht der HErr HERR /
20 das du name\t deine Söne vnd Töchter / die du mir gezeuget hatte\t / vnd opfferte\t \ie den\elben zu fre\\en. Meine\tu denn / das ein geringes \ey / vmb deine Hurerey?
21 Das du mir meine Kinder \chlachte\t / vnd le\\e\t \ie den\elben verbrennen.
22 Noch ha\tu in allen deinen Greweln vnd Hurerey / nie gedacht an die zeit deiner Jugent / wie blos vnd nacket du ware\t / vnd in deinem Blut lage\t.
23 Vber alle die\e deine bosheit (Ah weh / weh dir) \pricht der HErr HERR /
24 bawete\tu dir Bergkirchen / vnd machte\t dir Bergaltar / auff allen ga\\en.
25 Vnd forn an auff allen \tra\\en / bawete\tu deine Bergaltar / vnd machte\t deine Schöne zu eitel Grewel / du grete\t mit deinen Beinen gegen allen / \o fur vber giengen / vnd triebe\t gro\\e Hurerey.
26 ER\tlich / triebe\tu Hurerey mit den kindern Egypti deinen Nachbarn / die gros Flei\ch hatten / vnd triebe\t gro\\e Hurerey mich zu reitzen.
27 Jch aber \treckte meine Hand aus wider dich / vnd \teurete \olcher deiner wei\e / vnd vbergab dich in den willen deiner Feinde / den töchtern der Phili\ter / welche \ich \chemeten fur deinem verruchten we\en.
28 Darnach triebe\tu Hurerey mit den kindern A\\ur / vnd kundte\t des nicht \at werden. Ja da du mit jnen Hurerey getrieben hatte\t / vnd des nicht \at werden kundte\t /
29 machte\tu der Hurerey noch mehr im land Canaan / bis in Chaldea / Noch kundte\tu da mit auch nicht \at werden.
30 Wie \ol ich dir doch dein Hertz be\chneiten / \pricht der HErr HERR / weil du \olche werck thu\t / einer gro\\en Ertzhuren?
31 Da mit / das du deine Bergkirchen bawe\t / forn an auff allen \tra\\en / vnd deine Altar machte\t auff allen ga\\en. Dazu ware\tu nicht / wie eine andere Hure / die man mus mit geld keuffen /
32 noch wie die Ehebrecherin / die an \tat jres Mannes andere zule\\t.
33 Denn allen andern Huren gibt man geld / Du aber gibe\t allen deinen Bulern geld zu / vnd \chencke\t jnen / das \ie zu dir komen allenthalben / vnd mit dir Hurerey treiben.
34 Vnd findet \ich an dir das wider\piel fur andern Weibern / mit deiner Hurerey / weil man dir nicht nachleufft / \ondern du Geld zugibe\t / vnd man dir nicht geld zugibt / Al\o treib\tu das wider\piel.
35 DArumb du Hure / höre des HERRN wort /
36 \o \pricht der HErr HERR / Weil du denn \o milde Geld zugib\t / vnd deine Scham / durch deine Hurerey / gegen deine Bulen / entblö\\e\t / vnd gegen alle Götzen deiner grewel / Vnd vergeu\\e\t das Blut deiner Kinder / welche du jnen opffer\t /
37 Darumb / \ihe / wil ich \amlen alle deine Bulen / mit welchen du wollu\t getrieben ha\t / \ampt allen / die du fur Freunde helte\t / zu deinen Feinden / Vnd wil \ie beide wider dich \amlen allenthalben / vnd wil jnen deine Scham blö\\en / das \ie deine \chame (2) gar \ehen \ollen.
38 Vnd wil das Recht der Ehebrecherin vnd Blutuergie\\erin vber dich gehen la\\en / vnd wil dein blut \törtzen mit grim vnd eiuer.
39 Vnd wil dich in jre hende geben / das \ie deine Bergkirchen abbrechen / vnd deine Bergaltar vmbrei\\en / vnd dir deine Kleider ausziehen / vnd dein \chön Gerete dir nemen / vnd dich nacket vnd blos \itzen la\\en.
40 VND \ollen hauffen Leute vber dich bringen / die dich \teinigen / vnd mit jren Schwertern zuhawen /
41 vnd deine Heu\er mit verbrennen / vnd dir dein Recht thun / fur den augen vieler Weiber / Al\o wil ich deiner Hurerey ein ende machen / das du nicht mehr \olt geld noch zugeben.
43 Vnd wil meinen mut an dir külen / vnd meinen eiuer an dir \ettigen / das ich ruge vnd nicht mehr zürnen dürffe.
43 Darumb / das du nicht gedacht ha\t an die zeit deiner Jugent / \ondern mich mit die\em allen gereitzt / Darumb wil ich auch dir alle dein Thun auff den Kopff legen / \pricht der HErr HERR / Wiewol ich da mit nicht gethan habe / nach dem La\ter (3) in deinen Greweln.
44 SJhe / alle die / \o Sprichwort pflegen zu vben / werden von dir dis Sprichwort \agen / Die Tochter i\t / wie die Mutter.
45 Du bi\t deiner mutter Tochter / welche jren Man vnd Kinder ver\tö\\et / vnd bi\t eine Schwe\ter deiner Schwe\tern / die jre Menner vnd Kinder ver\to\\en / Ewr Mutter i\t eine von den Hithitern / vnd ewr Vater ein Amoriter.
46 Samaria i\t deine gro\\e Schwe\ter / mit jren Töchtern / die dir zur Lincken wonet / vnd Sodom i\t deine kleine Schwe\ter / mit jren Töchtern / die zu deiner Rechten wonet.
47 Wiewol du dennoch nicht gelebt ha\t nach jrem we\en / noch gethan nach jren Greweln / Es feilet nicht weit / das du es erger gemacht ha\t / weder \ie / in allem deinem we\en.
48 SO war ich lebe / \pricht der HErr HERR / Sodom deine Schwe\ter / \ampt jren Töchtern / hat nicht \o gethan / wie du vnd deine Tochter.
49 Sihe / das war deiner Schwe\ter Sodom mi\\ethat / Hoffart (4) / vnd alles vol auff / vnd guter Fried / den \ie vnd jre Töchter hatten. Aber dem Armen vnd Dürfftigen holffen \ie nicht /
50 Sondern waren \toltz vnd theten Grewel fur mir / Darumb ich \ie auch weg gethan habe / da ich begon\t drein zu \ehen.
51 SO hat auch Samaria / nicht die helfft deiner \ünde gethan / Sondern / du ha\t deiner Grewel \o viel mehr / vber \ie gethan / das du deine Schwe\ter gleich frum gemacht ha\t gegen alle deine Grewel / die du gethan ha\t.
52 So trage auch nu deine \chande / die du deine Schwe\ter frum mache\t durch deine \ünde / in welchen du grö\\er Grewel / denn \ie / gethan ha\t / vnd mach\t \ie frümer denn du bi\t / So \ey nu auch du \chamrot / vnd trage deine \chande / das du deine Schwe\ter frum gemacht ha\t.
53 Jch wil aber jr gefengnis wenden / nemlich / das gefengnis die\er Sodom (5) vnd jrer Töchter / vnd das gefengnis die\er Samaria / vnd jrer Töchter / vnd die Gefangen deines jtzigen gefengnis / \ampt jnen /
54 Das du tragen mü\\est deine \chande vnd hohn / fur alles das du gethan ha\t / vnd dennoch jr getrö\tet werdet.
55 Vnd deine Schwe\ter die\e Sodom vnd jre Töchter \ollen bekeret werden / wie \ie vor gewe\en \ind / vnd Samaria vnd jre Töchter \ollen bekeret werden / wie \ie vor gewe\en \ind / Dazu du auch vnd deine Töchter \ollet bekeret werden / wie jr vor gewe\en \eid.
56 Vnd wir\t nicht mehr die\elbige Sodom deine \chwe\ter rhümen / wie zur zeit deines hohmuts /
57 da deine bosheit noch nicht entdeckt war. Als zur zeit / da dich die töchter Syrie / vnd die töchter der Phili\ter / allenthalben \chendeten / vnd verachteten dich vmb vnd vmb /
58 Da jr mu\tet ewr La\ter vnd Grewel tragen / \pricht der HErr HERR.
59 DEnn al\o \pricht der HErr HERR / Jch wil dir thun / wie du gethan ha\t / Das du den Eid verachte\t vnd brich\t den Bund.
60 Jch wil aber gedencken an meinen Bund / den ich mit dir gemacht habe / zur zeit deiner Jugent / Vnd wil mit dir einen ewigen Bund auffrichten. 61Da wir\tu an deine wege gedencken / vnd dich \chemen / wenn du deine gro\\e vnd kleine Schwe\tern zu dir nemen wir\t / die ich dir zu Töchtern geben werde / Aber nicht aus deinem Bund. 62Sondern wil meinen Bund mit dir auffrichten / Das du erfaren \olt / das ich der HERR \ey / 63Auff das du dran gedencke\t / vnd dich \cheme\t / vnd fur \chanden nicht mehr deinen mund auffthun thüre\t / wenn ich dir alles vergeben werde / was du gethan ha\t / \pricht der HErr HERR.


(1) Jd e\t / Du ware\t Manbar.
(2) Hei\\t hie nicht anders / denn das \ie weltlich ver\töret vnd jr Regiment zu nicht worden i\t.