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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 1

Jm drei\\ig\ten jar am fünfften tage / des vierden monden / da ich war vnter den Gefangenen am wa\\er Chebar / thet \ich der Himel auff vnd Gott zeiget mir Ge\ichte.
2 Der \elbe fünffte tag des monden / war eben im fünfften jar / nach dem Joiachin der könig Juda war gefangen weggefüret.
3 Da ge\chach des HERRN wort zu He\ekiel / dem \on Bu\i des Prie\ters im lande der Chaldeer / am wa\\er Chebar / da \elb\t kam die Hand des HERRN vber jn.
4 VND ich \ahe / vnd \ihe / Es kam ein vnge\tümer Wind von Mitternacht her mit einer gro\\en Wolcken vol Fewrs / das allenthalben vmbher glentzet / vnd mitten in dem \elben Fewr war es wie liecht helle (1).
5 Vnd darinnen war es ge\talt / wie vier Thiere / vnd vnter jnen eines ge\talt / wie ein Men\ch /
6 vnd ein jglichs hatte vier Ange\ichte vnd vier Flügel.
7 Vnd jre Beine \tunden gerade / Aber jre Fü\\e waren gleich wie runde (2) fü\\e / vnd glintzeten / wie ein hell glat ertz.
8 Vnd hatten Men\chen hende / vnter jren Flügeln / an jren vier Orten / Denn \ie hatten alle vier jre Ange\ichte vnd jre Flügel /
9 vnd die \elbigen flügel / war ja einer an dem andern. Vnd wenn \ie giengen / durfften \ie \ich nicht rumb lencken / Sondern wo \ie hin giengen / giengen \ie \tracks fur \ich.
10 JRe Ange\ichte zur rechten \eiten der viere / waren gleich einem Men\chen vnd Lewen / Aber zur lincken \eiten der viere / waren jre Ange\ichte gleich einem Och\en vnd Adeler.
11 Vnd jre Ange\ichte vnd Flügel / waren oben her zurteilet / das je zween Flügel zu\amen \chlugen / vnd mit zween Flügeln jren Leib bedeckten.
12 Wo \ie hin giengen / da giengen \ie \tracks fur \ich / Sie giengen aber wohin der wind \tund / vnd durfften \ich nicht rumb lencken / wenn \ie giengen.
13 Vnd die Thiere waren anzu\ehen / wie fewrige Kolen / die da brennen / vnd wie Fackeln / die zwi\chen den Thieren giengen. Das Fewr aber gab einen glantz von \ich / vnd aus dem Fewr gieng ein blitz /
14 Die Thier aber lieffen hin vnd her wie ein blitz.
15 ALS ich die Thier \o \ahe / Sihe / da \tund ein Rad auff der erden bey den vier Thieren / vnd war anzu\ehen / wie vier Reder.
16 Vnd die\elbigen Reder waren / wie ein Türckis / vnd waren alle viere / eins wie das ander / vnd \ie waren anzu\ehen / als were ein Rad im andern.
17 Wenn \ie gehen \olten / kondten \ie in alle jre vier Orter gehen / vnd durfften \ich nicht rumb lencken / wenn \ie giengen.
18 Jre felgen vnd höhe / waren \chrecklich / vnd jre felgen waren voller Augen vmb vnd vmb / an allen vier Redern.
19 Vnd wenn die Thier giengen / \o giengen die Reder auch neben jnen / Vnd wenn die Thier \ich von der erden empor huben / \o huben \ich die Reder auch empor.
20 Wo der Wind hin gieng / da giengen \ie auch hin / vnd die Reder huben \ich neben jnen empor / Denn es war ein lebendiger Wind in den Redern.
21 Wenn \ie giengen / \o giengen die\e auch / wenn \ie \tunden / \o \tunden die\e auch. Vnd wenn \ie \ich empor huben von der erden / \o huben \ich auch die Reder neben jnen empor / Denn es war ein lebendiger Wind in den Redern.
22 OBen aber vber den Thieren / war es gleich ge\talt / wie der Himel / als ein Chri\tal / \chrecklich / gerad oben vber jnen ausgebreitet.
23 Das vnter dem Himel jre Flügel / einer \tracks gegen dem andern \tund / vnd eins jglichen Leib bedeckten zween Flügel.
24 Vnd ich höret die Flügel rau\\chen / wie gro\\e Wa\\er / vnd wie ein gedöne des Allmechtigen / wenn \ie giengen / vnd wie ein getümel in einem Heer /
25 Wenn \ie aber \till \tunden / \o lie\\en \ie die Flügel nider / vnd wenn \ie \till \tunden / vnd die Flügel nider lie\\en / \o donnerte es im Himel oben vber jnen.
26 VND vber dem Himel / \o oben vber jnen war / war es ge\talt / wie ein Saphir / gleich wie ein Stuel / vnd auff dem \elbigen Stuel \as einer / gleich wie ein Men\ch ge\talt.
27 Vnd ich \ahe / vnd es war wie liecht helle / Vnd inwendig war es ge\talt / wie ein Fewr / vmb vnd vmb / Von \einen Lenden vber \ich / vnd vnter \ich / \ahe ichs / wie Fewr glentzen vmb vnd vmb.
28 Gleich wie der Regenbogen \ihet in den Wolcken / wenn es geregent hat / Al\o glentzet es vmb vnd vmb. Dis war das an\ehen der Herrligkeit des HERRN / Vnd da ichs ge\ehen hatte / fiel ich auff mein Ange\ichte / vnd höret Einen reden.


(1) Jn Ebreo \tehet / Wie die ge\talt Ha\mal / Das wil niemand wi\\en was es \ey. Wir la\\ens \ein das allerhelle\t im fewer oder blitzen / das etliche \peciem Electri / dem wei\\en Agt\tein gleich halten / vnd \ey die meinung / Jm Wolcken war rot fewr / Jm roten fewr helle weis Liecht.
(2) Damit \ie kundten auff alle Orte gehen / vnd doch die Thiere \ich nicht lencken noch wenden durfften.

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