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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet He\ekiel

Capitel 23

VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach /
2 Du men\chenkind / Es waren zwey Weiber / einer Mutter töchtere /
3 Die trieben Hurerey in Egypten in jrer Jugent / Da\elb\t lie\\en \ie jre Brü\te begreiffen / vnd die Zitzen jrer Jungfraw\chafft beta\ten.
4 Die gro\\e hei\\t Ahala / vnd jre \chwe\ter Ahaliba. Vnd ich nam \ie zur Ehe / vnd \ie zeugeten mir Söne vnd Töchtere / Vnd Ahala hei\\t Samaria / vnd Ahaliba Jeru\alem.
5 AHala treib Hurerey / da ich \ie genomen hatte / vnd brandte gegen jre Bulen / gegen die a\\yrer / die zu jr kamen /
6 gegen den Für\ten vnd Herrn / die mit \eiden gekleidet waren / vnd alle junge liebliche Ge\ellen / nemlich / gegen den Reutern vnd wagen.
7 Vnd bulet mit allen \chönen Ge\ellen in A\\yria / vnd verunreinigt \ich mit alle jren Götzen / wo \ie auff einen entbrand.
8 Da zu verlies \ie auch nicht jre Hurerey mit Egypten / die bey jr gelegen waren / von jrer Jugent auff / vnd die Brü\te jrer Jungfraw\chafft beta\tet / vnd gro\\e Hurerey mit jr getrieben hatten.
9 Da vbergab ich \ie in die hand jrer Bulen / den kindern A\\ur / gegen welche \ie brandten fur lu\t.
10 Die deckten jre Scham auff / vnd namen jre Söne vnd Töchtere weg / Sie aber tödten \ie mit dem \chwert. Vnd es kam aus / das die\e Weiber ge\trafft weren.
11 DA aber jre \chwe\ter Ahaliba \ahe / entbrand \ie noch viel erger / denn jene / vnd treib der Hurerey mehr / denn jre Schwe\ter /
12 vnd entbrand gegen den kindern A\\ur / nemlich / den Für\ten vnd Herrn (die zu jr kamen wol gekleidet) Reutern vnd wagen / vnd alle jungen lieblichen Ge\ellen.
13 Da \ahe ich / das \ie alle beide gleicher wei\e verunreinigt waren.
14 Aber die\e treib jre Hurerey mehr / Denn da \ie \ahe / gemalete Menner an der wand in roter farbe / die Bilder der Chaldeer /
15 vmb jre Lenden gegürtet / vnd bundte kogel (1) auff jren köpffen / vnd alle gleich anzu\ehen / wie gewaltige Leute / Wie denn die Kinder Babel vnd die Chaldeer tragen / in jrem Vaterlande /
16 Entbrand \ie gegen jnen / \o bald \ie jr gewar ward / vnd \chickte Bot\chafft zu jnen in Chaldea.
17 ALs nu die kinder Babel zu jr kamen bey jr zu\chlaffen / nach der liebe / verunreinigte \ie die\elbe mit jrer Hurerey / vnd \ie verunreinigte \ich mit jnen / das \ie jr müde ward.
18 Vnd da beide jre Hurerey vnd Scham / \o gar offenbar war / ward ich jr auch vberdrü\\ig / wie ich jrer Schwe\ter auch war müde worden.
19 Sie aber treib jre Hurerey jmer mehr / vnd gedacht an die zeit jrer Jugent / da \ie in Egyptenland Hurerey getrieben hatte.
20 Vnd entbrand gegen jre Bulen / welcher brun\t war / wie der E\el vnd der Heng\te brun\t.
21 Vnd be\tellete\tu deine vnzucht / wie in deiner Jugent / da die in Egypten deine Brü\te begriffen / vnd deine Zitzen beta\tet wurden.
22 DARumb Ahaliba / \o \pricht der HErr HERR / Sihe / Jch wil deine Bulen / der du müde bi\t worden / wider dich erwecken / vnd wil \ie rings vmbher wider dich bringen /
23 nemlich / Die kinder Babel / vnd alle Chaldeer / mit Heubleuten / Für\ten vnd Herrn / vnd alle A\\yrer mit jnen / die \chönen jungen Man\chafft / alle Für\ten vnd Herren / Ritter vnd Edel vnd allerley Reuter.
24 Vnd werden vber dich komen gerü\t mit wagen vnd Reutern / vnd mit gro\\em hauffen Volcks / vnd werden dich belegern / mit Tart\chen / Schilden vnd Helmen / vmb vnd vmb. Denen wil ich das Recht befehlen / das \ie dich richten \ollen nach jrem Recht.
25 JCh wil meinen Eiuer vber dich gehen la\\en / das \ie vnbarmhertziglich mit dir handeln \ollen / Sie \ollen dir Na\en vnd Ohren ab\chneiten / vnd was vbrig bleibt / \ol durchs Schwert fallen. Sie \ollen deine Söne vnd Töchter wegnemen / vnd das vbrige mit Fewr verbrennen.
26 Sie \ollen dir deine Kleider ausziehen / vnd deinen Schmuck wegnemen.
27 Al\o wil ich deiner vnzucht / vnd deiner Hurerey mit Egyptenland / ein ende machen / Das du deine augen nicht mehr nach jnen auffheben / vnd Egypten nicht mehr gedencken \olt.
28 DEnn \o \pricht der HErr HERR / Sihe / Jch wil dich vberantworten / denen du feind worden / vnd der du müde bi\t /
29 Die \ollen als Feinde mit dir vmbgehen / vnd alles nemen / was du erworben ha\t / vnd dich nacket vnd blos la\\en / Das deine Scham auffgedeckt werde / \ampt deiner vnzucht vnd Hurerey /
30 Solchs wird dir ge\chehen vmb deiner Hurerey willen / \o du mit den Heiden getrieben / an welcher Götzen du dich verunreinigt ha\t.
31 Du bi\t auff dem wege deiner Schwe\ter gegangen / Darumb gebe ich dir auch / der\elbigen Kelch in deine Hand.
32 SO \pricht der HErr HERR / Du mu\t den Kelch deiner Schwe\ter trincken / \o tieff vnd weit er i\t / Du \olt \o zu gro\\em Spot vnd Hohn werden / das vntreglich \ein wird.
33 Du mu\t dich des \tarcken trancks vnd jamers vol \auffen / Denn der Kelch deiner \chwe\ter Samaria / i\t ein Kelch des jamers vnd trawrens.
34 Den \elben mu\tu rein austrincken / darnach die \cherben zuwerffen / vnd deine Brü\te zurei\\en / Denn ich habs geredt / \pricht der HErr HERR.
35 Darumb \o \pricht der HErr HERR / Darumb / das du mein verge\\en / vnd mich hinder deinen rücken geworffen ha\t / So trage auch nu / deine vnzucht vnd deine Hurerey.
36 VND der HERR \prach zu mir / Du Men\chenkind / Wiltu nicht Ahala vnd Ahaliba \traffen? vnd jnen zeigen jre Grewel /
37 wie \ie Ehebrecherey getrieben / vnd Blut vergo\\en / vnd die Ehe gebrochen haben / mit den Götzen / Dazu jre Kinder / die \ie mir gezeuget hatten / verbranten \ie den \elben zum Opffer.
38 Vber das haben \ie mir das gethan / Sie haben meine Heiligthüme / verunreiniget dazumal / vnd meine Sabbath entheiliget.
39 Denn da \ie jre Kinder den Götzen ge\chlacht hatten / giengen \ie des\elbigen tages in mein Heiligthum / das\elbige zu entheiligen / Sihe / \olchs haben \ie in meinem Hau\e begangen.
40 SJe haben auch Boten ge\chickt nach Leuten / die aus fernen Landen komen \olten / Vnd \ihe / da \ie kamen / badete\tu dich vnd \chminckte\t dich / vnd \chmückte\t dich mit Ge\chmeide / jnen zu ehren.
41 Vnd \a\\e\t auff einem herrlichen Bett / fur welchem \tund ein Ti\\ch zugericht / darauff reucherte\tu vnd opfferte\t mein öle drauff.
42 Da \elbs hub \ich ein gros freuden ge\chrey / Vnd \ie gaben den Leuten / \o allenthalben aus gro\\em Volck vnd aus der Wü\ten komen waren / Ge\chmeide an jre Arme / vnd \chöne kronen auff jre Heubte.
43 JCh aber gedacht / Sie i\t der Ehebrecherey gewonet / von alters her / Sie kan von der Hurerey nicht la\\en.
44 Denn man gehet zu jr ein / wie man zu einer Huren eingehet / Eben \o gehet man zu Ahala vnd Ahaliba den vnzüchtigen Weibern.
45 Darumb werden \ie die Menner \traffen / die das Recht volbringen / wie man die Ehebrecherin / vnd Blutuergie\\erin \traffen \ol / Denn \ie \ind Ehebrecherin / vnd jre Hende \ind vol blut.
46 AL\o \pricht der HErr HERR / Füre einen gro\\en Hauffen vber \ie her auff / vnd gib \ie in die Rappu\e vnd Raub /
47 die \ie \teinigen / vnd mit jren Schwerten er\techen / vnd jre Söne vnd Töchter erwürgen / vnd jre Heu\er mit fewr verbrennen.
48 Al\o wil ich der vnzucht im Lande ein ende machen / Das \ich alle Weiber dran \to\\en \ollen / vnd nicht nach \olcher vnzucht thun.
49 Vnd man \ol ewr vnzucht auff euch legen / vnd \ollet ewr Götzen \ünde tragen / Auff das jr erfaret / das ich der HErr HERR bin.


(1) Hei\\t Ebrei\ch / Sruch / wie Mo\e Exo. 26 das vbrige an den Teppichen nennet. Vnd i\t ein Kogel / wie vor zeiten die Magi\tri vnd Studenten kogel trugen / da viel vnnutzes tuchs vmb den Kopff her hieng. Das waren rechte Babyloni\che. Sruhim oder Chaldei\che kogel. So nennet Jere. 49 Sapientiam Ni\ra / lo\e fladdernd pampelnd.

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