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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 44

DJS i\t das wort / das zu Jeremia ge\chach / an alle Jüden \o in Egyptenland woneten / nemlich / zu Migdal / zu Thachpanhes / zu Noph / vnd im lande Pathros woneten / vnd \prach /
2 So \pricht der HERR Zebaoth der Gott J\rael / Jr habt ge\ehen alle das Vbel / das ich habe komen la\\en vber Jeru\alem / vnd vber alle Stedte in Juda / Vnd \ihe / heuts tages \ind \ie wü\te / vnd wonet niemand drinnen.
3 Vnd das vmb jre bosheit willen die \ie theten / Das \ie mich erzürneten / vnd hin giengen vnd reucherten / vnd dieneten andern Göttern / welche weder \ie / noch jr / noch ewre Veter kenneten.
4 Vnd ich \andte \tets (1) zu euch alle meine Knechte / die Propheten vnd lies euch \agen / Thut doch nicht \olche Grewel / die ich ha\\e.
5 Aber \ie gehorchten nicht / neigeten auch jre ohren von jrer bosheit nicht / das \ie \ich bekereten / vnd andern Göttern nicht gereuchert hetten.
6 Darumb gieng auch mein zorn vnd grim an / vnd entbrandte vber die \tedte Juda / vnd vber die ga\\en zu Jeru\alem / das \ie zur wü\ten vnd öde worden \ind / wie es heutes tages \tehet.
7 NV / \o \pricht der HERR / der Gott Zebaoth / der Gott J\rael / Warumb thut jr doch \o gros vbel wider ewer eigen Leben? Damit vnter euch ausgerottet werde / beide Man vnd Weib / beide Kind vnd Seugling aus Juda / vnd nichts von euch vberbleibe /
8 Das jr mich \o erzürnet / durch ewer hende wercke / vnd reuchert andern Göttern in Egyptenlande / dahin jr gezogen \eid / da\elbs zu herbergen / Auff das jr ausgerottet / vnd zum Fluch vnd Schmach werdet vnter allen Heiden auff Erden.
9 Habt jr verge\\en des vnglücks ewer Veter / des vnglücks der könige Juda / des vnglücks jrer Weiber / dazu ewers eigen vnglücks / vnd ewr Weiber vnglücks / das euch begegnet i\t / im lande Juda / vnd auff den ga\\en zu Jeru\alem?
10 Noch \ind \ie bis auff die\en tag nicht gedemütiget / furchten \ich auch nicht / vnd wandeln nicht in meinem Ge\etz vnd Rechten / die ich euch vnd ewern Vetern furge\tellet habe.
11 DArumb / \pricht der HERR Zebaoth der Gott J\rael al\o / Sihe / Jch wil mein Ange\icht wider euch richten / zum vnglück / vnd gantz Juda \ol ausgerottet werden.
12 Vnd ich wil die vbrigen aus Juda nemen / \o jr ange\icht gericht haben in Egyptenland zu zihen / das \ie da\elbs herbergen / Es \ol ein ende mit jnen allen werden in Egyptenlande / Durchs Schwert \ollen \ie fallen / vnd durch Hunger \ollen \ie vmbkomen / beide klein vnd gros / Sie \ollen durch Schwert vnd Hunger \terben / vnd \ollen ein Schwur / Wunder / Fluch vnd Schmach werden.
13 Jch wil auch die Einwoner in Egyptenlande mit dem Schwert / Hunger vnd Pe\tilentz heim\uchen / Gleich / wie ich zu Jeru\alem gethan habe /
14 Das aus den vbrigen Juda / keiner \ol entrinnen noch vberbleiben / Die doch darumb hieher komen \ind in Egyptenland zur herberge / das \ie widerumb ins land Juda komen möchten / dahin \ie gerne wolten widerkomen vnd wonen / Aber es \ol keiner wider dahin komen / on welche von hinnen fliehen.
15 DA antworten dem Jeremia alle Menner / die da wol wu\ten / das jre Weiber / andern Göttern reucherten / vnd alle Weiber / \o mit gro\\em hauffen da \tunden / \ampt allem Volck / die in Egyptenland woneten / vnd in Pathros / vnd \prachen /
16 Nach dem wort / das du im Namen des HERRN vns \age\t / wollen wir dir nicht gehorchen /
17 Sondern wir wollen thun nach alle dem wort / das aus vn\erm munde gehet / vnd wollen Melecheth (2) des Himels reuchern / vnd der \elbigen Tranckopffer opffern / Wie wir vnd vn\er Veter / vn\er Könige vnd Für\ten gethan haben in den \tedten Juda / vnd auff den ga\\en zu Jeru\alem / Da hatten wir auch Brot gnug / vnd gieng vns wol / vnd \ahen kein vnglück.
18 Sint der zeit aber wir (3) haben abgela\\en / Melecheth des Himels zu reuchern / vnd Tranckopffer zu opffern / haben wir allen Mangel gelidden / vnd \ind durch Schwert vnd Hunger vmbkomen.
19 Auch wenn wir Melecheth des Himels reuchern / vnd Tranckopffer opffern / das thun wir ja nicht on vn\er Menner willen / das wir der \elbigen Kuchen backen / vnd Tranckopffer opffern / \ie zu bekümmern (4).
20 DA \prach Jeremia zum gantzen Volck / beide Menner / Weiber vnd allem volck / die jm \o geantwort hatten.
21 Jch meine ja / der HERR hab gedacht an das reuchern / \o jr in den \tedten Juda vnd auff den ga\\en zu Jeru\alem / getrieben habt / \ampt ewren Vetern / Königen / Für\ten / vnd allem Volck im Lande / vnd hats zu hertzen genomen /
22 Das er nicht mehr leiden kondte / ewern bö\en wandel vnd Grewel / die jr thetet. Daher auch ewer Land zur wü\ten / zum wunder vnd zum fluch worden i\t / das niemand drinnen wonet / wie es heutes tages \tehet.
23 Darumb / das jr gereuchert habt / vnd wider den HERRN ge\ündigt / vnd der \timme des HERRN nicht gehorchet / vnd in \einem Ge\etze / Rechten vnd Zeugnis / nicht gewandelt habt / Darumb i\t auch euch \olch Vnglück widerfaren / wie es heutes tages \tehet.
24 VND Jeremia \prach zu allem Volck vnd zu allen Weibern / Höret des HERRN wort alle jr aus Juda / \o in Egyptenland \ind /
25 \o \pricht der HERR Zebaoth der Gott J\rael / Jr vnd ewre Weiber habt mit ewrem munde geredt / vnd mit ewren henden volnbracht / das jr \agt / Wir wollen vn\er Gelübde halten / die wir gelobt haben Melecheth des Himels / Das wir der \elbigen reuchern vnd Tranckopffer opffern / Wolan / jr habt ewer Gelübd erfüllet / vnd ewer gelübde gehalten.
26 SO höret nu des HERRN wort / jr alle aus Juda / die jr in Egyptenlande wonet / Sihe / Jch \chwere bey meinem gro\\en Namen \pricht der HERR / Das mein Name nicht mehr \ol durch einiges Men\chen mund aus Juda genennet werden / in gantzem Egyptenland / der da \agt (\o war der HErr HERR lebt)
27 Sihe / Jch wil vber \ie wachen / zum vnglück vnd zu keinem guten / Das / wer aus Juda in Egyptenland i\t / \ol durchs Schwert vnd Hunger vmbkomen / bis ein ende mit jnen habe.
28 Welche aber dem Schwert entrinnen / die werden doch aus Egyptenland ins land Juda wider komen mü\\en / mit geringem hauffen / Vnd al\o werden denn alle die vbrigen aus Juda / \o in Egyptenland gezogen waren / das \ie da\elbs herbergten / erfaren / wes wort war worden \ey / meines oder jres.
29 VND zum Zeichen / \pricht der HERR / das ich euch an die\em Ort heim\uchen wil / damit jr wi\\et / das mein wort \ol war werden vber euch zum vnglück /
30 \o \pricht der HERR al\o. Sihe / Jch wil Pharao Haphra den König in Egypten / vbergeben in die hende \einer Feinde / vnd dere / die jm nach \einem leben \tehen / Gleich / wie ich Zedekia den könig Juda vbergeben habe in die hand NebucadNezar des Königs zu Babel \eines Feindes / vnd der jm nach \einem Leben \tund.


(1) Früe.
(2) Hei\\t Wirckung. Des Himels wirckung i\t / das er regen / taw / \chnee / fro\t / eis / kelte / hitz / liecht / \chein / vnd \umma / allerley weter / gibt. Das Melecheth wol möcht hei\\en wetter oder gewitter des Himels. Die Jüden haben die\en Gottesdien\t gehalten / vmb gut Wetters willen (wie der Text \agt / Das \ie Brot vnd alle gnüge gehabt haben) Auff das die Früchte vom donner / hagel / blitz / melthaw vnd andern vngewettern vnuer\eret / durch gut wetter / reichlich wüch\en / vnd zu rechter zeit alles wol bekeme. Solches Melecheth \tück / i\t bey vns S. Vrban / der \ol gut wetter zum wein geben / vnd S. Alexius wider den donner vnd blitz helffen / vnd der gleichen.