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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 15

VND der HERR \prach zu mir / Vnd wenn gleich Mo\e vnd Samuel fur mir \tünden / \o hab ich doch kein Hertz zu die\em Volck / Treibe \ie weg von mir / vnd las \ie hin faren.
2 Vnd wenn \ie zu dir \agen / Wo \ollen wir hin? So \prich zu jnen / \o \pricht der HERR / Wen der Tod trifft / den treffe er / Wen das Schwert trifft / den treffs / Wen der Hunger trifft / den treff er / Wen das Gefengnis trifft / den treffe es.
3 Denn ich wil \ie heim\uchen mit vierley Plagen (1) / \pricht der HERR / mit dem Schwert / das \ie erwürget werden / mit Hunden / die \ie \chleiffen \ollen / mit den vogeln des Himels / vnd mit Thieren auff Erden / das \ie gefre\\en vnd verwe\et werden \ollen.
4 Vnd ich wil \ie in allen Königreichen auff Erden / hin vnd her treiben la\\en / vmb Mana\\e willen / des \ons Jehi\kia des Königes Juda / Des halben / das er zu Jeru\alem begangen hat. 4. Reg. 21; 2. Par. 33.
5 WEr wil denn \ich dein erbarmen Jeru\alem? Wer wird denn mitleiden mit dir haben? Wer wird denn hingehen / vnd dir Frieden erwerben?
6 Du ha\t mich verla\\en / \pricht der HERR / vnd bi\t mir abgefallen / Darumb hab ich meine Hand ausge\treckt wider dich / das ich dich verderben wil / Jch bin des erbarmens müde.
7 Jch wil \ie mit der Worff\chauffel zum Land hinaus worffeln / vnd wil mein Volck / \o von \einem we\en \ich nicht bekeren wil / zu eitel Wai\en machen vnd vmbbringen.
8 Es \ollen mir mehr Widwen vnter jnen werden / denn des \ands am Meer i\t / Jch wil vber die Mutter der jungen Man\chafft komen la\\en / einen offenberlichen Verderber / vnd die Stad damit plötzlich vnd vnuer\ehens vberfallen la\\en /
9 Das die / \o \ieben Kinder hat / \ol elend \ein / vnd von hertzen \eufftzen. Denn jre Sonne \ol bey hohem tage vntergehen / das beide jr rhum vnd freude ein ende haben \ol / Vnd die vbrigen wil ich ins Schwert geben fur jren Feinden / \pricht der der HERR.
10 AH meine Mutter / das du mich geboren ha\t / wider den jederman haddert vnd zanckt im gantzen Lande / Hab ich doch weder auff Wucher gelihen noch genomen / Noch flucht mir jederman.
11 Der HERR \prach / Wolan / Jch wil ewer etliche vberig behalten / den es \ol wider wol gehen / vnd wil euch zu hülff komen in der not vnd ang\t / vnter den Feinden.
12 Mein\tu nicht das etwa ein Ei\en (2) \ey / welchs künde das ei\en vnd ertz von Mitternacht zu\chlahen?
13 Jch wil aber zuuor ewer gut vnd \chetze in die Rappu\e geben / das jr nichts dafur kriegen \ollet / Vnd das vmb aller ewer \unde willen / die jr in allen ewren Grentzen begangen habt.
14 Vnd wil euch zu ewern Feinden bringen / in ein Land das jr nicht kennet / Denn es i\t das fewr in meinem zorn vber euch angangen.
15 Ah HERR / du wei\t es / gedencke an vns / vnd nim dich vn\er an / vnd reche vns an vn\ern Verfolgern. Nim vns auff vnd verzeuch nicht deinen zorn vber \ie / Denn du wei\\est / das wir vmb deinen willen ge\chmecht werden.
16 Jn des enthalt vns dein Wort / wenn wirs kriegen vnd das\elb dein wort i\t vn\ers hertzen freud vnd tro\t / Denn wir \ind ja nach deinem Namen genennet / HERR Gott Zebaoth.
17 Wir ge\ellen vns nicht zu den Spöttern / noch frewen vns mit jnen / Sondern bleiben alleine fur deiner hand denn du zürne\t \eer mit vns.
18 Warumb weret doch vn\er Schmertzen \o lange / vnd vn\er Wunden \ind \o gar bö\e / das \ie niemand heilen kan? Du bi\t vns worden wie ein Born / der nicht mehr quellen wil.
19 DARumb \pricht der HERR al\o / Wo du dich zu mir helte\t / So wil Jch mich zu dir halten / vnd \olt mein Prediger bleiben / Vnd wo du die Fromen lere\t (3) / \ich \ondern von den bö\en Leuten / So \oltu mein Lerer \ein / Vnd ehe du \olte\t zu jnen fallen / So mü\\en \ie ehe zu dir fallen.
20 Denn ich habe dich wider dis Volck / zur fe\ten ehern Mauren gemacht / Ob \ie wider dich \treiten / Sollen \ie dir doch nichts anhaben / Denn Jch bin bey dir / das ich dir helffe vnd dich errette / \pricht der HERR.
21 Vnd wil dich auch erretten aus der hand der Bö\en / vnd erlö\en aus der hand der Tyrannen. Jere. 1.


(1) Jm Ebrei\chen nennet er die\e vier Plagen / vier Familias oder Ge\chlechte. Vielleicht anzuzeigen / Das ein Teuffel vnter \ich hat / vnd eine Plage mancherley art vnd wei\e hat zu verderben / Wie die Ertzte teglich wol erfaren.
(2) Ein bö\er vber den andern. Die Per\er vber die Chaldeer.