Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Der Prophet Jeremia Capitel 2 VND des HERRN wort ge\chach zu mir / vnd \prach / 2 Gehe hin vnd predige öffentlich zu Jeru\alem / vnd \prich / \o \pricht der HERR / Jch gedencke da du ein freundliche junge Dirne / vnd ein liebe Braut ware\t / da du mir folgete\t in der wü\ten / im Lande / da man nichts \eet / 3 Da J\rael des HERRN eigen war / vnd \eine er\te Frucht / wer \ie fre\\en wolt / mu\te \chuld haben / vnd vnglück vber jn komen / \pricht der HERR. 4 HOret des HERRN wort / jr vom hau\e Jacob / vnd alle Ge\chlechte vom hau\e J\rael / 5 \o \pricht der HERR / Was haben doch ewre Veter feils an mir gehabt / Das \ie von mir wiechen / vnd hiengen an den vnnützen Götzen / da \ie doch nichts erlangeten? 6 Vnd dachten nie kein mal / Wo i\t der HERR / der vns aus Egyptenland füret / vnd leitet vns in der Wü\ten / im wilden vngebeneten Lande / im dürren vnd fin\tern lande / im lande da niemand wandelt / noch kein Men\ch wonet? 7 VND ich bracht euch in ein gut Land / das jr e\\et \eine Früchte vnd Güter / Vnd da jr hinein kamet / verunreiniget jr mein Land / vnd machet mir mein Erbe zum Grewel. 8 Die Prie\ter gedachten nicht / Wo i\t der HERR? vnd die Gelerten achteten mein nicht / vnd die Hirten füreten die Leute von mir / vnd die Propheten weis\agten vom Baal / vnd hiengen an den vnnützen Götzen. 9 JCH mus mich jmer mit euch vnd mit ewern Kindskindern \chelten / \pricht der HERR. 10 Gehet hin in die Jn\ulen Chithim / vnd \chawet / vnd \endet in Kedar / vnd mercket mit vleis / vnd \chawet / obs da\elbs \o zu gehet / 11 Ob die Heiden jre Götter endern / wiewol \ie doch nicht Götter \ind? Vnd mein volck hat doch \eine Herrligkeit (1) verendert / vmb einen vnnützen Götzen. 12 Solt \ich doch der Himel dafur ent\etzen / er\chrecken vnd \eer erbeben / \pricht der HERR. 13 Denn mein Volck thut eine zwifache Sunde / Mich / die lebendigen Quelle / verla\\en \ie / Vnd machen jnen hie vnd da ausgehawene Brunnen / die doch löchericht \ind / vnd kein wa\\er geben. Jere. 3. 14 JSt denn J\rael ein Knecht oder Leibeigen / das er jedermans Raub \ein mus? 15 Denn die Lewen brüllen vber jn vnd \chreien / vnd verwü\ten \ein Land vnd verbrennen \eine Stedte / das niemand drinnen wonet. 16 Da zu / \o zu\chlahen die von Noph vnd Thahpanhes dir den Kopff. 17 Solchs mach\tu dir \elbs / Das du den HERRN deinen Gott verle\\e\t / \o offt er dich den rechten Weg leiten wil. 18 WAs hilfft dichs / das du in Egypten zeuch\t / vnd wilt des wa\\ers Sihor trincken? Vnd was hilfft dichs / das du gen A\\yrien zeuch\t / vnd wilt des wa\\ers Phrath trincken (2)? 19 Es i\t deiner bosheit \chuld / das du \o ge\teupt wir\t / vnd deines vngehor\ams / das du \o ge\trafft wir\t. Al\o mu\tu inne werden vnd erfaren / was fur jamer vnd Hertzeleid bringt / den HERRN deinen Gott verla\\en / vnd Jn nicht fürchten / \pricht der HErr HERR Zebaoth. 20 DEnn du ha\t jmerdar dein Joch zubrochen / vnd deine Bande zuri\\en / vnd ge\agt / Jch wil nicht \o vnterworffen \ein / Sondern auff allen hohen Hügeln / vnd vnter allen grünen Bewmen lieffe\tu der Hurerey nach. 21 Jch aber hatte dich gepflantzt zu einem \ü\\en Wein\tock / einen gantz recht\chaffen Samen / Wie bi\tu mir denn geraten zu einem bittern wilden Wein\tock? Jere. 3; Je\a. 5. 22 VND wenn du dich gleich mit Laugen wü\che\t / vnd neme\t viel Seiffen dazu / So glei\\et doch deine Vntugent de\te mehr fur mir / \pricht der HErr HERR. 23 Wie thar\tu denn \agen? Jch bin nicht vnrein / Jch henge nicht an Baalim. Sihe an / wie du es treibe\t im Tal / vnd bedencke / wie du es ausgericht ha\t. 24 Du leuffe\t vmbher / wie eine Camelin in der brun\t / vnd wie ein Wild in der wü\ten pflegt / wenn es fur gro\\er Brun\t lechtzet / vnd leufft / das niemand auff halten kan. Wers wi\\en wil / darff nicht weit lauffen / Am Feiertage \ihet man es wol. 25 Lieber halt doch / vnd lauff dich nicht \o hellig (3) / Aber du \prich\t / Das las ich / Jch mus mit den Frembden bulen vnd jnen nachlauffen. 26 Wie ein Dieb zu \chanden wird / wenn er begriffen wird / Al\o wird das haus J\rael zu \chanden werden \ampt jren Königen / Für\ten / Prie\tern vnd Propheten / 27 Die zum Holtz \agen / Du bi\t mein Vater / vnd zum Stein / Du ha\t mich gezeuget Denn \ie keren mir den rücken zu / vnd nicht das ange\icht / Aber wenn die not her gehet / \prechen \ie / Auff / vnd hilff vns. 28 Wo \ind aber denn deine Götter / die du dir gemacht ha\t? Heis \ie auff\tehen / Las \ehen / ob \ie dir helffen können in der not / Denn \o manche Stad / \o manchen Gott ha\tu Juda. 29 WAS wolt jr noch recht haben wider Mich? Jr \eid alle von mir abgefallen / \pricht der HERR. 30 Alle \chlege \ind verlorn an ewern Kindern / \ie la\\en \ich doch nicht zihen / Denn ewer Schwert fri\\et gleichwol ewr Propheten / wie ein wütiger Lewe. 31 Du bö\e Art / mercke auff des HERRN wort / Bin ich denn J\rael eine Wü\te oder Odeland? Warumb \pricht denn mein Volck / Wir \ind die Herrn / vnd mü\\en dir nicht nachlauffen. 32 Vergi\\et doch ein Jungfraw jres Schmucks nicht / noch ein Braut jres Schleiers / Aber mein Volck vergi\\et mein ewiglich. 33 Was \chmucke\tu viel dein Thun / das ich dir gnedig \ein \ol? Vnter \olchem \chein / treibe\tu je mehr vnd mehr bosheit. 34 Vber das findet man Blut der armen vnd vn\chüldigen Seelen / bey dir / an allen orten / Vnd i\t nicht heimlich \ondern offenbar an den \elben orten. 35 Noch \prich\tu / Jch bin vn\chüldig / Er wende \einen zorn von mir / Sihe / Jch wil mit dir rechten / das du \prich\t / Jch hab nicht ge\ündigt. 36 WJe weiche\tu doch \o gern / vnd felle\t jtzt da hin / jtzt hie her? Aber du wir\t an Egypten zu \chanden werden / wie du an A\\yria zu\chanden worden bi\t. 37 Denn du mu\t von dannen auch wegzihen / vnd deine hende vber dem Heubt zu\amen \chlahen / Denn der HERR wird deine hoffnung feilen la\\en / vnd wird dir bey jnen nichts gelingen. (1) Das i\t / Seinen Gott. (2) Das i\t / Hülffe \uchen au\\er Gott bey König Pharao / vnd A\\ur. (3) Das i\t / Schone doch deiner Fü\\e das \ie nicht blos / vnd deines Hal\es / das er nicht dur\tig werde.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)