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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Vorrede vber den Propheten Jeremia.

DEn Propheten Jeremia zuuer\tehen / darffs nicht viel glo\ens / Wo man nur die Ge\chicht an\ihet / die \ich begeben haben / vnter den Königen / zu welcher zeiten er gepredigt hat / Denn wie es da zu mal im Lande ge\tanden i\t / \o gehen auch \eine Predigt. ER\tlich / war das Land voller La\ter vnd Abgötterey / Erwürgeten die Propheten / vnd wolten jre La\ter vnd Abgötterey vnge\trafft haben. Darumb i\t auch das er\te Teil / fa\t eitel \traffe vnd klage vber die bosheit der Jüden / bis an das. xx. Cap. hinan. ZVm andern / Weis\agt er auch die \traffe / \o furhanden war / nemlich / die ver\törunge Jeru\alem vnd des gantzen Landes / vnd das Babyloni\che gefengnis / Ja auch aller Heiden \traffe / Vnd doch daneben trö\tet vnd verhei\\et er auff gewi\\e be\timpte zeit / nach ergangener \olcher \traffe / die Erlö\ung vnd heimfart wider ins Land / vnd gen Jeru\alem etc. Vnd dis \tück i\t das furneme\t in Jeremia / Denn vmb des\elbigen willen / i\t Jeremias erweckt / Wie im. j. Cap. das Ge\icht anzeigt / von der wacker Ruten / vnd \iedendem Töpffen / \o von Mitternacht komen. VND das war auch hoch von nöten / Denn weil \olch grewliche Plage \olte vber das Volck gehen / das es gar zuri\\en vnd weggefürt würde aus \einem lande / hetten die fromen Hertzen / als Daniel vnd ander viel, verzweiuelen mü\\en / an Gott vnd an allen \einen Verhei\\ungen / Als die nicht anders hetten mügen dencken / denn als were es gar aus mit jnen / vnd \ie von Gott aller dinge ver\to\\en weren / das kein Chri\tus nimer mehr komen würde / Sondern Gott hette \eine Verhei\\ung / vmb des Volcks \unde willen / in gro\\em grim / zu rücke gezogen. DArumb mu\te Jeremias da \ein / vnd die \traffe vnd den zorn al\o verkündigen / das \ie nicht ewig / \ondern eine be\timpte zeit / als. 1xx. jar weren \olten / Vnd darnach \ie widerumb zu gnaden komen. Welcher Verhei\\unge er \ich \elbs auch hat mü\\en trö\ten / vnd \ich damit erhalten / Hat \on\t nicht viel tro\tes noch guter tage gehabt. Denn er ein elender / betrübter Prophet gewe\t i\t / zu jemerlichen bö\en zeiten gelebt / Dazu ein trefflich \chweer Predigampt gefüret / Als der vber vierzig jar bis zum Gefengnis / \ich mit bö\en halstarrigen Leuten hat mü\\en \chelten / vnd doch wenig nutz \chaffen / Sondern zu\ehen / das \ie je lenger je erger wurden / vnd jmer jn tödten wolten / vnd jm viel Plage anlegten. ZV dem / Hat er erleben vnd mit augen \ehen mü\\en / die ver\törung des Lands vnd Gefengnis des Volcks / vnd viel gro\\en jamer vnd Blutuergie\\ung. On was er darnach in Egypten hat mü\\en predigen vnd leiden / Denn man helts dafur / das er von den Jüden \ey ge\teinigt in Egypten. ZVM dritten / Thut er auch / wie ander Propheten / vnd weis\agt von Chri\to vnd \einem Reich / \onderlich im xxiij. vnd xxxj. Cap. Da er gar klerlich von der Per\on Chri\ti / von \einem Reich / vom newen Te\tament / vnd vom ende des alten Te\taments weis\agt. Aber die\e drey \tück / gehen nicht in Ordnung nach einander / vnd \ind nicht von einander geteilet im Buch / wie \ie in der that vnd we\en nach einander gangen \ind. Ja im er\ten \tück / \tehet offt im folgenden Ca. etwas / das doch ehe ge\chehen i\t / weder das im vorigen Cap. Das \ichs an\ihet / als habe Jeremias \olche Bücher nicht \elbs ge\tellet / Sondern \eien \tücklich aus \einer Rede gefa\\et / vnd auffs Buch verzeichent Darumb mus man \ich an die Ordnung nicht keren / vnd die vnordnung nicht hindern la\\en. WJR lernen aber aus Jeremia vnter andern das / wie gemeiniglich je neher die \traffe i\t / je erger die Leute werden / Vnd je mehr man jnen predigt / je höher \ie es verachten. Das man greifft / wenn Gott \traffen wil / das er die Leute ver\tocken le\\t / Auff das \ie ja on alle barmhertzigkeit vntergehen / vnd mit keiner Bu\\e Gottes zorn ver\ünen. Al\o mu\ten die zu Sodom vorhin den fromen Lot nicht allein verachten / \ondern da er \ie leret / auch plagen / vnd war doch jr plage fur der thür. Pharao / da er \chier \olte im Roten meer er\auffen / mu\te er die kinder J\rael / zwifeltig martern mehr denn vor. Vnd Jeru\alem mu\te Gottes Son auch creutzigen / da jr endlich ver\törung daher gieng. AL\o gehets auch jtzt allenthalben / Nu das Ende der Welt herzu trit / wüten vnd toben die Leute wider Gott auffs aller grewlich\t / le\tern vnd verdamnen Gottes wort / das \ie wi\\entlich erkennen / das es Gottes wort vnd die warheit \ey. Daneben \o viel grewlicher Zeichen vnd Wunder er\cheinen / beide am Himel vnd fa\t an allen Creaturen / die jnen \chrecklich drewen / vnd i\t auch wol \o eine bö\e jemerliche zeit / vnd noch erger / denn Jeremias zeit. Aber es wil vnd mus \o \ein / das \ie \icher werden / vnd \ingen / Pax / Es hat nicht not / Vnd nur verfolgt alles / was Gott haben wil / vnd alles drewen der Zeichen in wind ge\chlagen / Bis \ie (wie S. Paulus \agt) plötzlich das verterben vbereilet / vnd ver\töret / ehe \ie es gewar werden. Doch wird Chri\tus die \einen wi\\en zubehalten / vmb welcher willen er \ein Wort leuchten le\\t / in die\er \chendlichen zeit / Wie er zu Babel Daniel / vnd \eine gleichen behielt / vmb welcher willen Jeremias weis\agung leuchten mu\te. Dem \elben lieben HERRN / \ey Lob vnd Danck / \ampt dem Vater vnd heiligem Gei\t / einigem Gott vber alles vnd in ewigkeit / AMEN.


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