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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Je\aia

Capitel 57

ABer der Gerechte kompt vmb / vnd niemand i\t / der es zu hertzen neme / Vnd heilige Leute werden auffgerafft / vnd niemand achtet drauff. Denn die Gerechten werden weggerafft / fur dem Vnglück /
2 vnd die richtig fur \ich gewandelt haben / komen zum Friede / vnd rugen in jren Kamern.
3 VND jr kompt her zu / jr Kinder der Tagwelerin (1) / Jr \amen / des Ehebrechers vnd der Huren.
4 An wem wolt jr nu ewer lu\t haben? Vber wen wolt jr nu das Maul auff\perren / vnd die Zunge heraus recken? Seid jr nicht die Kinder der vbertrettung / vnd ein fal\cher Same?
5 Die jr in der brun\t zu den Götzen laufft / vnter alle grüne Bewme / vnd \chlachtet die Kinder an den Bechen vnter den Felskippen.
6 Dein we\en i\t an den glatten Bach\teinen / die \elbigen \ind dein teil / den \elbigen \chütte\tu dein Tranckopffer / da du Spei\eopffer opffer\t / Solt ich mich des trö\ten (2)? Math. 12.
7 DV mache\t dein Lager (3) auff einen hohen erhabenen Berg / vnd gehe\t da\elb\t auch hin auff zu opffern.
8 Vnd hinder der thür vnd pfo\ten \telle\tu dein Gedechtnis. Denn du weltze\t dich von mir / vnd gehe\t hin auff / vnd mache\t dein Lager weit / vnd verbinde\t dich mit jnen / Du liebe\t jr lager / wo du \ie er\ihe\t.
9 Du zeuch\t mit öle zum Könige / vnd ha\t mancherley Würtze / vnd \ende\t deine Bot\chafft in die ferne / vnd bi\t genidriget bis zur Hellen.
10 Du erbeite\t dich in der menge deiner wege / vnd \prache\t nicht / Jch la\\e es (4) / Sondern weil du finde\t ein Leben deiner hand / wir\tu nicht müde.
11 FVr wen bi\tu \o \orgfeltig (5) vnd fürchte\t al\o? So du doch mit Lügen vmbgehe\t / vnd dencke\t an Mich nicht / vnd nimp\t es nicht zu hertzen / Mein\tu / ich werde allwege \chweigen / das du Mich \o gar nicht fürchte\t?
12 Jch wil aber deine Gerechtigkeit anzeigen / vnd deine werck das \ie dir kein nutz \ein \ollen.
13 Wenn du ruffen wir\t / \o las dir deine Hauffen (6) helffen / Aber der wind wird \ie alle wegfüren / vnd eitelkeit wird \ie wegnemen. Aber wer auff Mich trawet / wird das Land erben / vnd meinen heiligen Berg be\itzen.
14 Vnd wird \agen / Machet ban / machet ban (7) / Reumet den weg / Hebt die an\tö\\e aus den wegen meines volcks.
15 Denn al\o \pricht der Hohe vnd Erhabene / der ewiglich wonet / des Namen heilig i\t / Der ich in der höhe vnd im Heiligthum wone / vnd bey denen / \o zu\chlagens vnd demütigen Gei\ts \ind / Auff das ich erquicke den gei\t der Gedemütigeten / vnd das hertz der Zur\chlagenen.
16 Jch wil nicht jmerdar haddern / vnd nicht ewiglich zörnen / Sondern es \ol von meinem Ange\icht ein Gei\t weben / vnd ich wil odem (8) machen. Jnf. 66; P\al. 34.
17 JCH war zornig vber die vntugent jres Geitzes / vnd \chlug \ie / verbarg mich vnd zörnete / Da giengen \ie hin vnd her im wege jres hertzen.
18 Aber da ich jre wege an\ahe / heilet ich \ie / vnd leitet \ie / vnd gab jnen wider tro\t / vnd denen die vber jene leide trugen (9).
19 Jch wil frucht (10) der Lippen \chaffen / die da predigen / Friede friede / beide den in der ferne / vnd denen in der nahe / \pricht der HERR / vnd wil \ie heilen.
20 Aber die Gottlo\en \ind wie ein vnge\tüm Meer / das nicht \tille \ein kan / vnd \eine wellen kot (11) vnd vnflat auswerffen.
21 Die Gottlo\en haben nicht Friede / \pricht mein Gott. Ephe. 2; Sup. 48.


(1) Tagwelerin i\t die fal\che Rotte wider Gottes wort.
(2) Das i\t / mir gefallen la\\en.
(3) Lager nennet er jr Altar oder Stifft da \ie mit Götzen huren / wie ein vnzüchtig Weib mit eim Ehebrecher. Vnd zum könige Pharao mit Ge\chencke ziehen / i\t \ich auff Men\chen verla\\en.