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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Je\aia

Capitel 40

TRö\tet / trö\tet mein Volck / \pricht ewer Gott.
2 Redet mit Jeru\alem freundlich / vnd prediget jr. Das jre Ritter\chafft (1) ein ende hat / Denn jre mi\\ethat i\t vergeben / Denn \ie hat zwifeltiges (2) empfangen von der Hand des HERRN / vmb alle jre Sünde.
3 ES i\t eine \timme eines Predigers in der wü\ten / Bereitet dem HERRN den weg / macht auff dem gefilde ein ebene Ban vn\erm Gott.
4 Alle Tal \ollen erhöhet werden / vnd alle Berge vnd Hügel \ollen genidriget werden / Vnd was vngleich i\t / \ol eben / vnd was höckericht i\t / \ol \chlecht werden.
5 Denn die Herrligkeit des HERRN \ol offenbart werden / Vnd alles Flei\ch mit einander wird \ehen / das des HERRN Mund redet. Math. 3; Mar. 1; Luc. 3; Joh. 1.
6 ES \pricht eine \timme / Predige / Vnd er \prach / Was \ol ich predigen? Alles Flei\ch i\t Hew / vnd alle \eine Güte (3) i\t wie eine Blume auff dem felde.
7 Das Hew verdorret / die Blume verwelcket / Denn des HERRN gei\t ble\et drein. Ja das Volck i\t das Hew /
8 Das Hew verdorret / die Blume verwelckt / Aber das Wort vn\er Gottes bleibet ewiglich. 1. Pet. 1; Jaco. 1.
9 ZJon du Predigerin \teig auff einen hohen Berg / Jeru\alem du Predigerin heb deine \tim auff mit macht / heb auff vnd fürcht dich nicht / Sage den \tedten Juda / Sihe / da i\t ewer Gott.
10 Denn \ihe / der HErr HERR kompt gewaltiglich / vnd \ein Arm wird herr\chen / Sihe / \ein Lohn i\t bey jm / vnd \eine Vergeltung i\t fur jm.
11 Er wird \eine Herd weiden wie ein Hirte / Er wird die Lemmer in \eine Arme \amlen / vnd in \einem Bo\em tragen / vnd die Schafmüttere füren. Joan. 10; P\al. 23; Ezech. 34.
12 WEr mi\\et die Wa\\er mit der fau\t / vnd fa\\et den Himel mit der \pannen? vnd begreifft die Erden mit einem Dreiling (4) / vnd wieget die Berge mit einem gewicht / vnd die Hügel mit einer woge?
13 Wer vnterrichtet den Gei\t des HERRN / vnd welcher Ratgeber vnterwei\et jn?
14 Wen fragt er vmb Rat / der jm ver\tand gebe / vnd lere jn den weg des Rechts? vnd lere jn die Erkentnis / vnd vnterwei\e jn den weg des ver\tandes?
15 Sihe / die Heiden \ind geacht wie ein Tropff \o im eimer bleibt / vnd wie ein Scherfflin \o in der wage bleibet / Sihe / die Jn\ulen \ind wie ein Steublin.
16 Der Libanon were zu geringe zum Fewr / vnd \eine Thiere zu geringe zum Brandopffer.
17 Alle Heiden \ind fur jm nichts / vnd wie ein nichtiges vnd eitels geacht. Rom. 11; 1. Cor. 2.
18 WEm wolt jr denn Gott nachbilden? Oder was fur ein Gleichnis wollet jr jm zurichten?
19 Der Mei\ter geu\\t wol ein Bilde / vnd der Gold\chmid vber güldets / vnd machet \ilbern Keten dran.
20 Des gleichen / wer eine arme Hebe (5) vermag / der welet ein Holtz das nicht faulet / vnd \uchet einen klugen Mei\ter dazu / der ein Bilde fertige / das be\tendig \ey.
21 Wi\\et jr nicht? höret jr nicht? J\ts euch nicht vormals verkündiget? Habt jrs nicht ver\tanden von anbegin der Erden?
22 Er \itzt vber dem kreis der Erden / vnd die drauff wonen \ind wie Hew\chrecken (6). Der den Himel ausdehnet wie ein dünne Fell / vnd breitet \ie aus wie eine Hütten da man inne wonet.
23 Der die Für\ten zu nicht machet / vnd die Richter auff Erden eitel machet /
24 als hette jr Stam weder pflantzen / noch \amen / noch wurtzel in der Erden / Das \ie / wo ein Wind vnter \ie wehet / verdorren / vnd \ie ein Windwirbel wie Stoppeln wegfüret.
25 Wem wollet jr denn mich nachbilden / dem ich gleich \ey? \pricht der Heilige. Je\a. 44; Je\a. 48.
26 HEbet ewer augen in die Höhe / vnd \ehet / Wer hat \olche ding ge\chaffen / vnd füret jr Heer bey der zal er aus? Der \ie alle mit namen ruffet / Sein vermügen vnd \tarcke Krafft i\t \o gros / das nicht an einem feilen kan. P\al. 147.
27 WARumb \prich\tu denn Jacob / vnd du J\rael \age\t / Mein weg i\t dem HERRN verborgen / vnd mein Recht gehet fur meinem Gott vber?
28 Wei\tu nicht? Ha\tu nicht gehört? Der HERR der ewige Gott der die ende der Erden ge\chaffen hat / wird nicht müde noch matt / \ein ver\tand i\t vnausfor\chlich.
29 Er gibt dem Müden krafft / vnd \tercke gnug dem Vnuermügenden.
30 Die Knaben (7) werden müde vnd matt / vnd die Jünglinge fallen.
31 Aber die auff den HERRN harren / kriegen newe krafft / das \ie auffaren mit flügeln wie Adeler / das \ie lauffen vnd nicht matt werden / das \ie wandeln vnd nicht müde werden.


(1) Ritter\chafft i\t der Gottesdien\t im alten Te\tament.
(2) Nemlich / Vergebung der \unden / vnd Freiheit vom Ge\etze Mo\e. Das i\t / eitel gnade fur Sunde / leben fur tod etc.