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Apocrypha: das sind Bücher: so der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu lesen sind

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Das Buch Jesu Syrach

Capitel 6

Las dich nicht bewegen / das du deinem Freund gram werdest / Denn solcher Verleumbder wird endlich zu schanden.
2 LAS dich nicht zu klug düncken / jederman zu taddeln /
3 Das deine Bletter nicht verwelcken / vnd deine Früchte verderben / vnd auch der mal einst werdest / wie ein dürrer Bawm (1).
4 Denn ein solcher gifftiger Mensch / schadet jm selber / vnd wird seinen Feinden ein spot.
5 Widerumb / Wer alles zum besten auslegt (2) / der machet jm viel Freunde / Vnd wer das beste zur Sache redet / von dem redet man widerumb das beste.
6 HAlts mit jederman freundlich / Vertrawe aber vnter tausent kaum einem.
7 Vertrawe keinem Freunde / du habest jn denn erkand in der not.
8 Denn es sind viel Freunde / weil sie es geniessen können / Aber in der not halten sie nicht.
9 Vnd ist mancher Freund / der wird balde Feind / vnd wüsste er einen Mord auff dich / er sagts nach.
10 Es sind auch etliche Tischfreunde / vnd halten nicht in der not.
11 Weil dirs wolgehet / so ist er dein Geselle / vnd lebet in deinem Hause / als were er auch Hausherr /
12 Gehet dirs aber vbel / So stehet er wider dich / vnd lesst sich nirgend finden.
13 THu dich von deinen Feinden / vnd hüte dich gleichwol auch fur Freunden.
14 Ein trewer Freund ist ein starcker Schutz / Wer den hat / der hat einen grossen Schatz.
15 Ein trewer Freund / ist mit keinem geld noch gut zubezalen.
16 Ein trewer Freund / ist ein trost des lebens / wer Gott fürchtet / der krigt solchen Freund.
17 Denn wer Gott fürchtet / dem wirds gelingen mit Freunden / Vnd wie er ist / also wird sein Freund auch sein.
18 Ljebes kind / las dich die weisheit ziehen von Jugent auff / So wird ein weiser Man aus dir.
19 Stelle dich zu jr / wie einer der da ackert vnd seet / vnd erwarte jre gute Früchte.
20 Du must ein kleine zeit vmb jrer willen mühe vnd erbeit haben / Aber gar balde wirstu jrer Früchte geniessen.
21 Bitter ist sie den vngebrochen Menschen / vnd ein Ruchloser bleibet nicht an jr.
22 Denn sie ist jm ein harter Prüfestein / vnd er wirfft sie balde von sich.
23 Sie rhümen wol viel von der Weisheit / Aber wissen wenig drumb.
24 LJebes kind / Gehorche meiner Lere / vnd verachte nicht meinen Rat.
25 Ergibe deine Füsse in jre fessel / vnd deinen Hals in jre halseisen.
26 Bücke deine Schultern vnd trage sie / vnd sperre dich wider jre bande nicht.
27 Halte dich zu jr von gantzem hertzen / vnd bleibe mit allen krefften auff jrem wege.
28 Forsche jr nach / vnd suche sie / So wirstu sie finden. Vnd wenn du sie erkriegest / so las sie nicht von dir
29 Denn endlich wirstu trost an jr haben / vnd wird dir dein leid in freude gekeret werden.
30 Vnd jre Fessel werden dir ein starcker Schirm / vnd jr Halseisen ein herrlich Kleid werden.
31 Sie hat eine güldene Krone / mit einer Purpurhauben /
32 dasselbige Kleid wirstu anzihen / vnd die selbige schöne Krone wirstu auffsetzen.
33 LJebes Kind / Wiltu folgen / so wirstu weise / Vnd nimpstu es zu hertzen / so wirstu klug.
34 Wirstu gern gehorchen / so wirstu sie kriegen / Vnd wirstu deine ohren neigen / so wirstu weise werden.
35 Sey gern bey den Alten / vnd wo ein weiser Man ist / zu dem halte dich. HOre gern Gottes wort / vnd mercke die gute Sprüche der weisheit.
36 Wo du einen vernünfftigen Man sihest / zu dem kom mit vleis / vnd gehe stets aus vnd ein bey jm.
37 Betrachte jmerdar Gottes gebot / vnd gedencke stets an sein Wort / Der wird dein hertz volkomen machen / vnd dir geben Weisheit / wie du begerest.


(1) Das sind die Splitterrichter die jres Balcken vergessen.
(2) Der ist weise vnd wolgelert / der alle ding zum besten kert. Freund in der not / Gehen xxv. auff ein lot. Sols aber ein harter stand sein / So gehet jr 50. auff ein quintlein.

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