Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)
DA aber das Volck \ahe / das Mo\e verzog (1) / von dem Berge zu komen / \amlet \ichs wider Aaron / vnd \prach zu jm / Auff / vnd mach vns Götter / die fur vns her gehen / Denn wir wi\\en nicht was die\em Man Mo\e widerfaren i\t / der vns aus Egyptenland gefüret hat. 2 Aaron \prach zu jnen / Rei\\et ab die gülden Ohrenringe an den ohren ewr Weiber / ewr Sönen vnd ewr Töchtern / vnd bringt \ie zu mir. 3 Da rei\\ alles Volck \eine gülden Ohrenringe von jren ohren / vnd brachten \ie zu Aaron. 4 Vnd er nam \ie von jren henden / vnd entwarffs (2) mit eim griffel / Vnd machte ein gego\\en Kalb / vnd \ie \prachen / Das \ind deine Götter J\rael / die dich aus Egyptenlande gefüret haben. Act. 7.; P\al. 106. 5 DA das Aaron \ahe / bawet er einen Altar fur jm / vnd lies ausruffen vnd \prach / Morgen i\t des HERRN Fe\t. 6 Vnd \tunden des morgens früe auff / vnd opfferten Brandopffer / vnd brachten dazu Danckopffer / Darnach \atzt \ich das Volck zu e\\en vnd zu trincken / vnd \tunden auff zu \pielen. 1. Cor. 10. 7 Der HERR \prach aber zu mo\e / gehe / \teig hinab / Denn dein Volck / das du aus Egyptenland gefüret ha\t / hats verderbt. 8 Sie \ind \chnel von dem wege getretten / den ich jnen geboten habe / Sie haben jnen ein gego\\en Kalb gemacht / vnd habens angebetet / vnd jm geopffert / vnd ge\agt / Das \ind deine Götter J\rael / die dich aus Egyptenland gefüret haben. 9 Vnd der HERR \prach zu Mo\e / Jch \ehe das ein hals\tarrig Volck i\t / 10 Vnd nu las mich / Das mein zorn vber \ie ergrimme / vnd \ie auffre\\e / So wil ich dich zum gro\\en Volck machen. 3. Reg. 12.; Exo. 33. 11 Mo\e aber flehet fur dem HERRN \einem Gott / vnd \prach / Ah HERR / Warumb wil dein zorn ergrimmen vber dein Volck / das du mit gro\\er Krafft vnd \tarcker Hand ha\t aus Egyptenland gefüret? 12 Warumb \ollen die Egypter \agen / vnd \prechen / Er hat \ie zu jrem vnglück ausgefürt / Das er \ie erwürget im Gebirge / vnd vertilget \ie von dem Erdboden. Kere dich von dem grim deines zorns / vnd \ey gnedig vber die bosheit deines Volcks. 13 Gedenck an deine diener Abraham / J\aac / vnd J\rael / denen du bey dir \elbs ge\chworen / vnd jnen verhei\\en ha\t / Jch wil ewrn Samen mehren / wie die Stern am Himel / vnd alles Land das ich verhei\\en habe / wil ich ewrem Samen geben / vnd \ollens be\itzen ewiglich. 14 Al\o gerewet den HERRN das vbel / das er drewete \einem Volck zu thun. Gen. 15.; Gen. 22. 15 MO\e wand \ich / vnd \teig vom Berge / vnd hatte zwo Tafeln des Zeugnis in \einer hand / die waren ge\chrieben auff beiden \eiten / 16 Vnd Gott hatte \ie \elbs gemacht / vnd \elber die \chrifft drein gegraben. 17 Da nu Jo\ua höret des Volcks ge\chrey / das \ie jauchzeten / \prach er zu Mo\e / Es i\t ein ge\chrey im Lager wie im \treit. 18 Er antwortet / Es i\t nicht ein ge\chrey gegenander / dere die obligen vnd vnterligen / \ondern ich höre ein ge\chrey eins Singentantzs. 19 ALs er aber nahe zum Lager kam / vnd das Kalb vnd den Reigen \ahe / ergrimmet er mit zorn / vnd warff die Tafeln aus \einer hand / vnd zubrach \ie vnten am berge. 20 Vnd nam das Kalb / das \ie gemacht hatten / vnd verbrands mit fewr / vnd zumalmets zu puluer / Vnd \teubts auffs wa\\er / vnd gabs den kindern J\rael zu trincken. 21 VNd \prach zu Aaron / Was hat dir das Volck gethan / das du \o eine gro\\e \ünde vber \ie bracht ha\t? 22 Aaron \prach / Mein Herr las \einen zorn nicht ergrimmen / Du wei\\t das dis Volck bö\e i\t. 23 Sie \prachen zu mir / Mache vns Götter / die fur vns her gehen / Denn wir wi\\en nicht / wie es die\em Man Mo\e gehet / der vns aus Egyptenland gefüret hat. 24 Jch \prach zu jnen / Wer hat gold / der rei\\ es abe vnd gebs mir / Vnd ich warffs ins fewr / daraus i\t das Kalb worden. 25 DA nu Mo\e \ahe / das das Volck los worden (3) war (Denn Aaron hatte \ie los gemacht / durch ein Ge\chwetz / da mit er \ie fein wolt anrichten) 26 trat er in das thor des Lagers / vnd \prach / Her zu mir wer den HERRN angehört / Da \amleten \ich zu jm alle kinder Leui. 27 Vnd er \prach zu jnen / So \pricht der HERR der Gott J\rael / Gürte ein jglicher \ein Schwert auff \eine Lenden / vnd durchgehet hin vnd wider / von einem thor zum andern im Lager / Vnd erwürge ein jglicher \einen Bruder / Freund vnd Nehe\ten. 28 Die kinder Leui theten wie jnen Mo\e ge\agt hatte / Vnd fiel des tages vom volck drey tau\ent Man. 29 Da \prach Mo\e / Füllet heute ewre hende dem HERRN / ein jglicher an \einem Son vnd Bruder / das heute vber euch der Segen gegeben werde. 30 DEs morgens \prach Mo\e zum volck / Jr habt eine gro\\e \ünde gethan / Nu wil ich hin auff \teigen zu dem HERRN / ob ich vieleicht ewre \ünde ver\ünen müge. 31 Als nu Mo\e wider zum HERRN kam / \prach er / Ah / das Volck hat eine gro\\e \ünde gethan / vnd haben jnen güldene Götter gemacht. 32 Nu vergib jnen jre \ünde / Wo nicht / \o tilge mich auch aus deinem Buch / das du ge\chrieben ha\t. 33 DER HERR \prach zu Mo\e / Was? Jch wil den aus meinem Buch tilgen / der an mir \ündiget. 34 So gehe nu hin / vnd füre das Volck / da hin ich dir ge\agt habe / Sihe / mein Engel \ol fur dir her gehen. Jch werde jre \ünde wol heim\uchen / wenn mein zeit kompt heim zu \uchen (4). 35 Al\o \traffte der HERR das Volck / das \ie das Kalb hatten gemacht / welchs Aaron gemacht hatte. Ex. 13.; Ex. 32. (1) Das redet Mo\es mit einem wort al\o / als hab er das Volck verla\\en mit \chanden / vnd \ey geflohen / das \ie nicht wi\\en / wie \ie nu thun \ollen. Gleich als wenn vns Gott eine kleine zeit verle\\t / dencken wir / Er la\\e vns \chanden \tecken / mü\\en ander\wo hülffe \uchen / Da wird denn \olch Kalb vn\er Gott. (2) Das i\t / Er malet es jnen fur / was \ie fur ein Bilde machen \olten. / Das bedeut / das men\chen lere dem volck furbilden / was \ie fur werck thun \ollen / da mit \ie Gott dienen. Denn hie \ihe\tu das die in die\em Kalbe vermeinet haben / dem rechten Gott zu dienen weil Aaron ruffen le\\t / Es \ey des HERRN Fe\t / vnd bawet jm einen Altar. (3) Das wort Phrea / lautet vnd hei\\t \chier dem Deud\chen gleich / Frey / Wil \o \agen / Aaron hatte das Volck frey / ledig gemacht von Gottes wort vnd gehor\am / Wie die Men\chen lere thut / macht das Volck wilde / frey / los vnd bereit zu aller Abgötterey. Vnd thuts noch der meinung / als wolt \ie den Leuten auff helffen vnd be\\er machen. Vnd i\t doch ein Schemetz a \chama / ein Gehör oder Ge\chwetz / da nichts hinder i\t. (4) Nemo euadet poenam peccati \ui.