Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Euangelion Sanct Marcus Capitel 12 VND er fieng an zu jnen durch Gleichni\\e zu reden. Ein Men\ch pflantzet einen Weinberg / vnd füret einen Zaun drumb / vnd grub eine Kelter / vnd bawet einen Thurn / vnd thet jn aus den Weingartnern / vnd zoch vber Land. 2 Vnd \andte einen Knecht / da die zeit kam zu den Weingartnern / Das er von den Weingartnern neme von der Frucht des weinberges. 3 Sie namen jn aber vnd \teupten jn / vnd lie\\en jn leer von \ich. 4 Abermal \andte er zu jnen einen andern Knecht / Dem \elben zeworffen \ie den Kopff mit \teinen / vnd lie\\en jn ge\chmecht von \ich. 5 Abermal \andte er einen andern / Den\elben tödten \ie / vnd viel andere / Etliche \teupten \ie / etliche tödten \ie. Matt. 21; Luc. 20; J\ai. 5; Jere. 2. 6 DA hatte er noch einen einigen Son / der war jm lieb / Den \andte er zum letzten auch zu jnen / vnd \prach / Sie werden \ich fur meinem \on \chewen. 7 Aber die \elben Weingartner \prachen vnternander / Dis i\t der Erbe / Kompt la\\t vns jn tödten / \o wird das Erbe vn\er \ein. 8 Vnd \ie namen jn vnd tödten jn / vnd wurffen jn her aus fur den Weinberg. 9 Was wird nu der Herr des weinberges thun? Er wird komen / vnd die Weingartner vmbbringen / vnd den Weinberg andern geben. 10 Habt jr auch nicht gele\en die\e Schrifft? Der \tein / den die Bawleute verworffen haben / der i\t ein Eck\tein worden. 11 Von dem HERRN i\t das ge\chehen / vnd es i\t wunderbarlich fur vn\ern augen. 12 Vnd \ie trachten darnach / wie \ie jn grieffen / vnd furchten \ich doch fur dem Volck / Denn \ie vernamen / das er auff \ie die\e Gleichni\\e geredt hatte / Vnd \ie lie\\en jn / vnd giengen dauon. P\al. 118; Je\a. 28; Act. 4; Rom. 9; 1. Pet. 2. 13 VND \ie \andten zu jm etliche von den Phari\eern vnd Herodis dienern / das \ie jn fiengen in worten. 14 Vnd \ie kamen vnd \prachen zu jm / Mei\ter wir wi\\en / das du warhafftig bi\t / vnd frage\t nach niemand / Denn du achte\t nicht das an\ehen der Men\chen / \ondern du lere\t den weg Gottes recht / J\ts recht / Das man dem Kei\er zin\e gebe / oder nicht? \ollen wir jn geben / oder nicht geben? 15 Er aber mercket jre heucheley / vnd \prach zu jnen / Was ver\uchet jr mich? Bringet mir einen Gro\\chen / das ich jn \ehe. 16 Vnd \ie brachten jm. Da \prach er / Wes i\t das Bilde vnd die vber\chrifft? Sie \prachen zu jm / Des Kei\ers. 17 Da antwortet Jhe\us / vnd \prach zu jnen / So gebet dem Kei\er / was des kei\ers i\t / Vnd Gotte / was Gottes i\t. Vnd \ie verwunderten \ich \ein. Mat. 22; Luc. 20; Rom. 13. 18 DA tratten die Saduceer zu jm / die da halten / Es \ey keine Auffer\tehung / die fragten jn / vnd \prachen / 19 Mei\ter / Mo\es hat vns ge\chrieben / Wenn jemands Bruder \tirbt / vnd le\\t ein Weib / vnd le\\t keine Kinder / So \ol \ein Bruder des\elbigen weib nemen / vnd \einem bruder \amen erwecken. 20 Nu \ind \ieben Brüder gewe\en / Der er\te nam ein weib / der \tarb / vnd lies keinen Samen. 21 Vnd der ander nam \ie / Vnd \tarb / vnd lies auch nicht \amen. Der dritte des\elbigen gleichen / 22 vnd namen \ie alle \ieben / vnd lie\\en nicht \amen. Zu letzt nach allen / \tarb das Weib auch. 23 Nu in der Auffer\tehung / wenn \ie auffer\tehen / welchs weib wird \ie \ein vnter jnen / Denn \ieben haben \ie zum weibe gehabt? Mat. 22; Luc. 20; Deut. 25. 24 DA antwortet Jhe\us vnd \prach zu jnen / J\ts nicht al\o? Jr jrret / Darumb das jr nichts wi\\et von der Schrifft / noch von der krafft Gottes. 25 Wenn \ie von den Todten auffer\tehen werden / \o werden \ie nicht freien / noch \ich freien la\\en / \ondern \ie \ind wie die Engel im Himel. 26 Aber von den Todten / das \ie auffer\tehen werden / Habt jr nicht gele\en im buch Mo\i / bey dem pu\ch wie Gott zu jm \aget / vnd \prach / Jch bin der Gott Abraham / vnd der Gott J\aac / vnd der Gott Jacob 27 Gott aber i\t nicht der Todten / \ondern der Lebendigen Gott. Darumb jrret jr \eer. Exod. 3. 28 VND es trat zu jm der Schrifftgelerten einer / der jnen zugehöret hatte / wie \ie \ich mit einander befrageten / vnd \ahe das er jnen fein geantwortet hatte / vnd fraget jn / Welchs i\t das furneme\t Gebot fur allen? 29 Jhe\us aber antwortet jm / Das furneme\t Gebot fur allen geboten i\t das / Höre J\rael / Der HERR vn\er Gott i\t ein einiger Gott / 30 Vnd du \olt Gott deinen HERRN lieben / von gantzem hertzen / von gantzer Seele / von gantzem Gemüte vnd von allen deinen Krefften / Das i\t das furneme\te Gebot. 31 Vnd das ander i\t jm gleich / Du \olt deinen Nehe\ten lieben / als dich \elbs. Es i\t kein ander grö\\er Gebot / denn die\e. Matt. 22; Luc. 10; Deut. 6; Luc. 10; Luc. 19; Rom. 13; Gal. 5. 32 VND der Schrifftgelerter \prach zu jm / Mei\ter / du ha\t warlich recht geredt / Denn es i\t ein Gott / vnd i\t kein ander au\\er jm / 33 Vnd den\elbigen lieben von gantzem hertzen / von gantzem gemüte / von gantzer \eele / vnd von allen krefften / Vnd lieben \einen Nehe\ten als \ich \elbs / das i\t mehr denn Brandopffer vnd alle Opffer. 34 Da Jhe\us aber \ahe / das er vernünfftiglich antwortet / \prach er zu jm / Du bi\t nicht ferne von dem reich Gottes. Vnd es thur\te jn niemand weiter fragen. Mat. 22. 35 VND Jhe\us antwortet / vnd \prach / da er leret im Tempel / Wie \agen die Schrifftgelerten / Chri\tus \ey Dauids \on? 36 Er aber Dauid \pricht / durch den heiligen Gei\t / Der HERR hat ge\agt zu meinem Herrn / Setze dich zu meiner Rechten / Bis das ich lege deine Feinde zum \chemel deiner fü\\e. 37 Da hei\\t jn ja Dauid \einen Herrn / wo her i\t er denn \ein Son? Vnd viel Volcks höret jn gerne. Luc. 20; P\al. 110; Matt. 23. 38 VND er leret \ie / vnd \prach zu jnen / Sehet euch fur / fur den Schrifftgelerten die in langen Kleidern gehen / vnd la\\en \ich gerne auff dem Marckte grü\\en / 39 vnd \itzen gerne oben an in den Schulen / vnd vber ti\ch im Abendmal / 40 Sie fre\\en der Widwen heu\er / vnd wenden langes Gebet fur / Die\elben werden de\te mehr verdamnis empfahen. Luc. 11; Luc. 20; Luc. 21. 41 VND Jhe\us \etzet \ich gegen den Gotteska\ten / vnd \chawet / wie das volck Geld einlegte in den Gotteska\ten / Vnd viel Reichen legten viel ein. 42 Vnd es kam eine arme Widwe / vnd legte zwey Scherfflin ein / die machen einen Heller. 43 Vnd er rieff \eine Jünger zu \ich / vnd \prach zu jnen / Warlich / Jch \age euch / die\e arme Widwe hat mehr in den Gotteska\ten gelegt / denn alle die eingelegt haben. 44 Denn \ie haben alle von jrem vbrigen eingelegt / Die\e aber hat von jrem armut alles was \ie hat / jre gantze Narung eingelegt.
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