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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Marcus

Capitel 8

ZV der zeit / da viel Volcks da war / vnd hatten nicht zu e\\en / rieff Jhe\us \eine Jünger zu \ich / vnd \prach zu jnen /
2 Mich jamert des volcks / Denn \ie haben nu drey tage bey mir beharret / vnd haben nichts zu e\\en /
3 Vnd wenn ich \ie vngee\\en von mir heim lie\\e gehen / würden \ie auff dem wege ver\chmachten / Denn etliche waren von ferne komen. Mat. 15.
4 SEine Jünger antworten jm / Woher nemen wir Brot hie in der wü\ten / das wir \ie \ettigen?
5 Vnd er fragte \ie / Wie viel habt jr Brots? Sie \prachen / Sieben.
6 Vnd er gebot dem volck / das \ie \ich auff die erden lagerten. Vnd er nam die \ieben Brot / vnd dancket / Vnd brach \ie / vnd gab \ie \einen Jüngern / das \ie die \elbigen furlegten. Vnd \ie legten dem Volck fur.
7 Vnd hatten ein wenig Fi\chlin / Vnd er danckt / vnd hies die \elbigen auch furtagen.
8 Sie a\\en aber vnd wurden \at / Vnd huben die vbrigen Brocken auff / \ieben Körbe.
9 Vnd jrer war bey vier tau\ent / die da ge\\en hatten. Vnd er lies \ie von \ich.
10 VND als bald trat er in ein Schiff mit \einen Jüngern / vnd kam in die gegend Dalmanutha.
11 Vnd die Phari\eer giengen heraus / vnd fiengen an \ich mit jm zubefragen / ver\uchten jn / vnd begerten an jm ein Zeichen vom Himel.
12 Vnd er \eufftzet in \einem Gei\t / vnd \prach / Was \uchet doch dis Ge\chlechte zeichen? Warlich / Jch \age euch / Es wird die\em Ge\chlecht kein zeichen geben.
13 Vnd er lies \ie / vnd trat widerumb in das \chiff / vnd fur herüber. Mat. 16; Luc. 12.
14 VND \ie hatten verge\\en Brot mit \ich zunemen / vnd hatten nicht mehr mit \ich im \chiff denn ein Brot.
15 Vnd er gebot jnen / vnd \prach / Schawet zu / vnd \ehet euch fur / fur dem Sawerteig der Phari\eer / vnd fur dem \awerteig Herodis.
16 Vnd \ie gedachten hin vnd wider / vnd \prachen vnternander / Das i\ts / das wir nicht Brot haben.
17 Vnd Jhe\us vernam das / vnd \prach zu jnen / Was bekümmert jr euch doch / das jr nicht brot habt? Vernemet jr noch nichts / vnd \eid noch nicht ver\tendig? Habt jr noch ein ver\tarret Hertz in euch?
18 Habt augen vnd \ehet nicht / vnd habt ohren vnd höret nicht. Vnd dencket nicht dran /
19 Da ich fünff brot brach vnter fünff tau\ent / Wie viel Körbe vol brocken hubt jr da auff? Sie \prachen / zwelffe.
20 Da ich aber die \ieben brach vnter die vier tau\ent / Wie viel Körbe vol brocken hubt jr da auff? Sie \prachen / \ieben.
21 Vnd er \prach zu jnen / Wie vernemet jr denn nichts. Mat. 16.
22 VND er kam gen Beth\aida / vnd \ie brachten zu jm einen Blinden / vnd baten jn / das er jn anrüret.
23 Vnd er nam den Blinden bey der hand / vnd füret jn hin aus fur den Flecken / vnd \pützet in \eine augen / vnd legete \eine Hand auff jn / vnd fraget jn / Ob er ichtes \ehe?
24 Vnd er \ahe auff / vnd \prach / Jch \ehe men\chen gehen / als \ehe ich Bewme (1).
25 Darnach leget er aber mal die Hende auff \eine augen / vnd hies jn abermal \ehen (2) / Vnd er ward wider zu rechte bracht / das er alles \charff \ehen kundte.
26 Vnd er \chicket jn heim vnd \prach / Gehe nicht hin ein in den Flecken / vnd \age es auch niemand drinnen.
27 VND jhe\us gieng aus / vnd \eine jünger in die merckte der \tad Ce\aree Philippi / Vnd auff dem wege fraget er \eine Jünger / vnd \prach zu jnen / Wer \agen die Leute / das ich \ey?
28 Sie antworten / Sie \agen Du \eie\t Johannes der Teuffer. Etliche \agen du \eie\t Elias. Etliche du \eie\t der Propheten einer.
29 Vnd er \prach zu jnen / Jr aber / wer \aget jr / das ich \ey? Da antwortet Petrus / vnd \prach zu jm / Du bi\t Chri\tus.
30 Vnd er bedrawet \ie / das \ie niemand von jm \agen \olten. Mat. 16; Luc. 9.
31 VND hub an \ie zu leren / des men\chen \on mus viel leiden / vnd verworffen werden von den Elte\ten vnd Hohenprie\tern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / Vnd vber drey tage auffer\tehen.
32 Vnd er redet das wort frey offenbar. Vnd Petrus nam jn zu \ich / fieng an jm zu weren.
33 Er aber wand \ich vmb / vnd \ahe \eine Jünger an / vnd bedrawet Petrum / vnd \prach / Gehe hinder mich du Satan / Denn du meine\t nicht das Göttlich / \ondern das men\chlich i\t. Mat. 16; Luc. 9; Joh. 12.
34 VND er rieff zu \ich dem volck \ampt \einen Jüngern / vnd \prach zu jnen / Wer mir wil nachfolgen / der verleugne \ich \elbs / vnd neme \ein Creutz auff \ich / vnd folge mir nach.
35 Denn wer \ein Leben wil behalten / der wirds verlieren / Vnd wer \ein Leben verleuret / vmb meinen vnd des Euangelij willen / der wirds behalten.
36 Was hülffs den Men\chen / wenn er die gantze Welt gewünne / vnd neme an \einer Seelen \chaden?
37 Oder was kan der Men\ch geben / da mit er \eine Seele lö\e?
38 Wer \ich aber mein vnd meiner wort \chemet / vnter die\em ehebrecheri\chen vnd \ündigem Ge\chlecht / Des wird \ich auch des men\chen Son \chemen / wenn er komen wird in der Herrligkeit \eines Vaters / mit den heiligen Engeln.


(1) Er \ihet noch dunckel wie man von ferne Men\chen für Bewme oder Stemme an\ihet. Al\o i\t auch vn\er anfang / Chri\tum zu erkennen \chwach / wird aber jmer \tercker vnd gewi\\er.
(2) Das i\t / Er \prach / Wie \ihe\tu nu?

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