Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Das Buch Hiob Capitel 34 VND Elihu antwortet / vnd sprach / 2 Höret jr weisen meine rede / vnd jr verstendigen merckt auff mich. 3 Denn das ohre prüfet die rede / vnd der mund schmeckt die speise. 4 Lasst vns ein Vrteil erwelen / das wir erkennen vnter vns / was gut sey. 5 Denn Hiob hat gesagt / Jch bin gerecht / vnd Gott wegert mir mein Recht. 6 Jch mus liegen / ob ich wol recht habe / Vnd bin gequelet von meinen pfeilen (1) / ob ich wol nichts verschuldet habe. 7 WEr ist ein solcher wie Hiob / der da spötterey trinckt wie wasser? 8 Vnd auff dem wege gehet mit den Vbelthetern / vnd wandelt mit den gottlosen Leuten? 9 Denn er hat gesaget / Wenn jemand schon from ist / so gilt er doch nichts bey Gott. 10 DArumb höret mir zu jr weisen Leute. Es sey ferne / das Gott solt gottlos sein / vnd der Allmechtige vngerecht. 11 Sondern er vergilt dem Menschen darnach er verdienet hat / vnd trifft einen jglichen nach seinem thun. 12 On zweiuel / Gott verdampt niemand mit vnrecht / vnd der Allmechtige beuget das Recht nicht. 13 Wer hat das auff Erden ist / verordenet? vnd wer hat den gantzen Erdboden gesetzt? 14 So er sichs würde vnterwinden / so würde er aller geist vnd odem zu sich samlen. 15 Alles fleisch würde mit einander vergehen / vnd der Mensch würde wider zu asschen werden. 16 HAstu nu verstand / so höre das / vnd merck auff die stim meiner rede / 17 Solt einer darumb das Recht zwingen / das ers hasset? Vnd das du stoltz bist / soltest drumb den Gerechten verdammen? 18 Solt einer zum Könige sagen / Du loser Man / vnd zum Fürsten / jr Gottlosen? 19 Der doch nicht ansihet die person der Fürsten / vnd kennet den Herrlichen nicht mehr denn den Armen / Denn sie sind alle seiner Hende werck. 20 Plötzlich müssen die Leute sterben / vnd zu mitternacht erschrecken vnd vergehen / Die mechtigen werden krafftlos weggenomen. 21 Denn seine Augen sehen auff eines jglichen wege / vnd er schawet alle jre genge. 22 Es ist kein finsternis noch tunckel / das sich da möchten verbergen die Vbeltheter. 23 Denn es wird niemand gestattet / das er mit Gott rechte. 24 ER bringt der Stoltzen viel vmb / die nicht zu zelen sind / vnd stellet andere an jre stat. 25 Darumb / das er kennet jre werck / vnd keret sie vmb des nachts / das sie zuschlagen werden. 26 Er wirfft die Gottlosen vber einen hauffen / da mans gerne sihet. 27 Darumb / das sie von jm weg gewichen sind / vnd verstunden seiner wege keinen. 28 Das das schreien der Armen muste fur jn komen / vnd er das schreien des Elenden höret. 29 Wenn er friede gibt / wer wil verdamnen? vnd wenn er das Andlitz verbirget / wer wil jn schawen / vnter den Völckern vnd Leuten? 30 Vnd lesst vber sie regirn einen Heuchler / das Volck zu drengen (2). 31 JCh mus fur Gott reden / vnd kans nicht lassen. 32 Hab ichs nicht troffen / so lere du michs besser / Hab ich vnrecht gehandelt / ich wils nicht mehr thun. 33 Man wartet der Antwort von dir / Denn du verwirffest alles / vnd du hasts angefangen / vnd nicht ich / Weissestu nu was / so sage an. 34 Weise leute las ich mir sagen / vnd ein weiser Man gehorcht mir. 35 Aber Hiob redet mit vnuerstand / vnd seine wort sind nicht klug. 36 Mein vater las Hiob versucht werden bis ans ende / darumb / das er sich zu vnrechten Leuten keret. 37 Er hat vber seine sünde dazu noch gelestert / Darumb las jn zwisschen vns geschlagen werden / vnd darnach viel wider Gott plaudern. (1) Das sind Gottes pfeile / die in mir stecken. (2) Das ist / Er lesst einen Tyrannen regieren / der das Volck mit auffsetzen vnd schinden / fehet vnd quelet.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)