Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Das Buch Hiob Capitel 22 DA antwortet Eliphas von Thema / vnd sprach / 2 Was darff Gott eines starcken / Vnd was nutzt jm ein Kluger? 3 Meinstu das dem Allmechtigen gefalle / das du dich so from machest? Oder was hilffts jn / ob du deine wege gleich on wandel achtest? 4 Meinstu er wird sich fur dir fürchten dich zu straffen / vnd mit dir fur gericht tretten? 5 Ja deine bosheit ist zu gros / vnd deiner missethat ist kein ende. 6 Du hast etwa deinem Bruder ein Pfand genomen on vrsach / Du hast den Nacketen die kleider ausgezogen. 7 Du hast die Müden nicht getrenckt mit wasser / vnd hast dem Hungerigen dein brot versagt. 8 Du hast gewalt im Lande geübt / vnd prechtig drinnen gesessen. 9 Die widwen hastu leer lassen gehen / vnd die arm der Waisen zubrochen. 10 Darumb bistu mit stricken vmbgeben / vnd furcht hat dich plötzlich erschreckt. 11 Soltestu denn nicht die finsternis(1) sehen / vnd die Wasserflut / dich nicht bedecken? 12 SJhe / Gott ist hoch droben im Himel / vnd sihet die Sternen droben in der höhe / 13 Vnd du sprichst / was weis Gott? Solt er das im tunckel ist richten können? 14 Die wolcken sind seine vordecke / vnd sihet nicht / vnd wandelt im vmbgang des Himels. 15 Wiltu der welt laufft achten / darinnen die Vngerechten gegangen sind? 16 Die vergangen sind ehe denn es zeit war / vnd das wasser hat jren grund weg gewasschen. 17 Die zu Gott sprachen / Heb dich von vns / was solt der Allmechtige jnen thun können? 18 So er doch jr Haus mit güter füllet / Aber der Gottlosen meinung sey ferne von mir. 19 Die Gerechten werden sehen vnd sich frewen / vnd der Vnschüldige wird jr spotten. 20 Was gilts / jr wesen wird verschwinden / vnd jr vbriges das fewr verzeren? 21 SO vertrage dich nu mit jm vnd habe friede / Daraus wird dir viel guts komen. 22 Höre das Gesetz von seinem munde / vnd fasse seine rede in dein hertz. 23 Wirstu dich bekeren zu dem Allmechtigen / so wirstu gebawet werden / vnd vnrecht ferne von deiner Hütten thun. 24 So wirstu fur erden gold geben / vnd fur die felsen güldene beche. 25 Vnd der Allmechtige wird dein gold sein / vnd silber wird dir zugeheufft werden. 26 Denn wirstu deine lust haben an dem Allmechtigen / vnd dein andlitz zu Gott auffheben. 27 So wirstu jn bitten / vnd er wird dich hören / vnd wirst deine gelübde bezalen. 28 Was du wirst furnemen wird er dir lassen gelingen / Vnd das liecht wird auff deinem wege scheinen. 29 Denn die sich demütigen / die erhöhet er / Vnd wer seine augen niderschlegt / der wird genesen. 30 Vnd der vnschüldige wird errettet werden / Er wird aber errettet vmb seiner hende reinigkeit willen. (1) Finsternis heisst trübsal vnd vnglück. Widerumb Liecht / heisset glück vnd heil.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)