Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Das Buch Hiob Capitel 19 HJob antwortet vnd sprach / 2 Was plaget jr doch meine Seele / vnd peiniget mich mit worten? 3 Jr habt mich nu zehen mal gehönet / vnd schemet euch nicht / das jr mich also vmbtreibet. 4 Jrre ich / so jrre ich mir. 5 Aber jr erhebet euch warlich wider mich / vnd schelt mich zu meiner schmach. 6 Merckt doch einst / das mir Gott vnrecht thut / vnd hat mich mit seinem Jagestrick vmbgeben. 7 Sihe / ob ich schon schrey vber freuel / so werde ich doch nicht erhöret / Jch ruffe / vnd ist kein recht da. 8 Er hat meinen weg verzeunet / das ich nicht kan hinüber gehen / Vnd hat finsternis auff meinen steig gestellet. 9 Er hat meine Ehre mir ausgezogen / vnd die Krone von meinem Heubt genomen. 10 Er hat mich zubrochen vmb vnd vmb / vnd lesst mich gehen / Vnd hat ausgerissen meine Hoffnung (1) wie einen Bawm. 11 SEin zorn ist vber mich ergrimmet / vnd er achtet mich fur seinen feind. 12 Seine Kriegsleute sind mit einander komen / vnd haben jren weg vber mich gepflastert / vnd haben sich vmb meine Hütten her gelagert. 13 Er hat meine Brüder ferne von mir gethan / Vnd meine Verwandten sind mir frembde worden. 14 Meine Nehesten haben sich entzogen / Vnd meine Freunde haben mein vergessen. 15 Meine Hausgenossen vnd meine Megde achten mich fur frembde / Jch bin vnbekand worden fur jren augen. 16 Jch rieff meinem Knecht / vnd er antwortet mir nicht / Jch muste jm flehen mit eigenem munde. 17 Mein Weib stellet sich frembd wenn ich jr ruffe / Jch mus flehen den Kindern meines Leibs. 18 Auch die junge Kinder geben nichts auff mich / Wenn ich mich wider sie setze / so geben sie mir böse wort. 19 Alle meine getrewen haben Grewel an mir / Vnd die ich lieb hatte / haben sich wider mich gekeret. 20 MEin gebein hanget an meiner haut vnd fleisch / vnd kan meine zeene mit der haut nicht bedecken. 21 Erbarmet euch mein / erbarmet euch mein / jr meine Freunde / Denn die hand Gottes hat mich gerürt. 22 Warumb verfolget jr mich / gleich so wol als Gott / vnd künd meines fleisches nicht sat werden (2)? 23 Ah das meine rede geschrieben würden / Ah / das sie in ein Buch gestellet würden. 24 Mit einem eisern Griffel auff bley / vnd zu ewigem gedechtnis in einen Fels gehawen würden. 25 Aber ich weis das mein Erlöser (3) lebet / vnd er wird mich hernach aus der Erden auffwecken. 26 Vnd werde darnach mit dieser meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem fleisch Gott sehen. 27 Den selben werde ich mir sehen / vnd meine augen werden jn schawen / vnd kein frembder. Meine nieren sind verzeret in meinem schos / 28 denn jr sprecht / Wie wöllen wir jn verfolgen / vnd eine sache zu jm finden? 29 Fürchtet euch fur dem schwert / Denn das schwert ist der zorn vber die missethat / Auff das jr wisset / das ein Gericht sey. (1) (Ehre / Krone / Hoffnung) Jst alles geredt vom zeitlichen leben in guter ruge. (2) Das ist / Künd nicht auffhören mich zu beissen vnd zu straffen. (3) Retter, uindex Quia Christus uindicat nos contra Homicidam nostrum Diabolum.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)