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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Johannis

Capitel 16

SOlchs hab ich zu euch geredt / das jr euch nicht ergert.
2 Sie werden euch in den Bann thun. Es kompt aber die zeit / das / wer euch tödtet / wird meinen / er thu Gott einen Dien\t dran.
3 Vnd \olchs werden \ie euch darumb thun / das \ie weder meinen Vater noch mich erkennen.
4 Aber \olchs habe ich zu euch geredt / auff das / wenn die zeit komen wird / das jr dran gedencket / das ichs euch ge\agt habe. Solchs aber habe ich euch von anfang nicht ge\agt / denn ich war bey euch. Mat. 20; Mat. 24; Mar. 13; Luc. 22.
5 Nv aber gehe ich hin zu dem / der mich ge\and hat / vnd niemand vnter euch fraget mich / wo gehe\tu hin?
6 Sondern die weil ich \olches zu euch geredt habe / i\t ewer Hertz vol trawrens worden.
7 Aber ich \age euch die warheit / Es i\t euch gut / das ich hin gehe. Denn \o ich nicht hin gehe / \o kompt der Trö\ter nicht zu euch. So ich aber gehe / wil ich jn zu euch \enden.
8 Vnd wenn der \elbige kompt / der wird die Welt \traffen / vmb die Sünde (1) / vmb die Gerechtigkeit / vnd vmb das Gerichte.
9 Vmb die Sünde / das \ie nicht gleuben an mich.
10 Vmb die Gerechtigkeit aber / Das ich zum Vater gehe / vnd jr mich fort nicht \ehet.
11 Vmb das Gerichte / das der Für\t die\er welt gerichtet i\t.
12 JCH habe euch noch viel zu \agen / Aber jr könnets jtzt nicht tragen.
13 Wenn aber jener / der Gei\t der warheit komen wird / der wird euch in alle warheit leiten. Denn er wird nicht von jm \elber reden / \ondern was er hören wird / das wird er reden / vnd was zukünfftig i\t / wird er euch verkündigen.
14 Der\elbige wird mich verkleren / denn von dem meinem wird ers nemen / vnd euch verkündigen.
15 Alles was der Vater hat / das i\t mein / Darumb hab ich ge\agt / Er wirds von dem meinem nemen / vnd euch verkündigen.
16 Vber ein kleines / \o werdet jr mich nicht \ehen / vnd aber vber ein kleines / \o werdet jr mich \ehen / denn ich gehe zum Vater.
17 Da \prachen etliche vnter \einen Jüngern vnternander / Was i\t das / das er \aget zu vns / Vber ein kleines / \o werdet jr mich nicht \ehen / vnd aber vber ein kleines / \o werdet jr mich \ehen / Vnd das ich zum Vater gehe?
18 Da \prachen \ie / Was i\t das / das er \aget / Vber ein kleines? Wir wi\\en nicht / was er redet.
19 Da mercket Jhe\us / das \ie jn fragen wolten / vnd \prach zu jnen / Dauon fraget jr vnternander / das ich ge\agt hab / Vber ein kleines / \o werdet jr mich nicht \ehen / vnd aber vber ein kleines / \o werdet jr mich \ehen.
20 Warlich / warlich / ich \age euch / Jr werdet weinen vnd heulen / Aber die welt wird \ich frewen / Jr aber werdet trawrig \ein / Doch ewer trawrigkeit \ol in freude verkeret werden.
21 EJn Weib wenn \ie gebirt / \o hat \ie trawrigkeit / Denn jre \tunde i\t komen. Wenn \ie aber das Kind geboren hat / dencket \ie nicht mehr an die ang\t / vmb der freude willen / das der Men\ch zur welt geboren i\t.
22 Vnd jr habt auch nu trawrigkeit / Aber ich wil euch wider \ehen / vnd ewer Hertz \ol \ich frewen / vnd ewer freude \ol niemand von euch nemen.
23 Vnd an dem \elbigen tage werdet jr mich nichts fragen. WARlich / warlich / Jch \age euch / So jr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen / \o wird ers euch geben.
24 Bisher habt jr nichts gebeten / in meinem Namen. Bittet / \o werdet jr nemen / das ewre freude volkomen \ey.
25 Solchs hab ich zu euch durch Sprichwort geredt. Es kompt aber die zeit / das ich nicht mehr durch Sprichwort mit euch reden werde / \ondern euch frey heraus verkündigen von meinem Vater.
26 An dem \elbigen tage werdet jr bitten in meinem Namen. Vnd ich \age euch nicht / das ich den Vater fur euch bitten wil /
27 Denn er \elbs der Vater hat euch lieb / darumb / das jr mich liebet / vnd gleubet das ich von Gott ausgegangen bin.
28 Jch bin vom Vater ausgegangen vnd komen in die welt / Widerumb verla\\e ich die welt / vnd gehe zum Vater.
29 SPrechen zu jm \eine Jünger / Sihe / nu rede\tu frey heraus / vnd \age\t kein Sprichwort.
30 Nu wi\\en wir / das du alle ding wei\\est / vnd bedarffe\t nicht / das dich jemand frage (2) / Darumb gleuben wir / das du von Gott ausgegangen bi\t.
31 Jhe\us antwortet jnen / Jtzt gleubet jr.
32 Sihe / es kompt die \tunde / vnd i\t \chon komen / Das jr zur\trewet werdet ein jglicher in das \eine vnd mich alleine la\\et. Aber ich bin nicht alleine / Denn der Vater i\t bey mir.
33 Solchs habe ich mit euch geredt / Das jr in Mir friede habet. Jn der Welt habet jr Ang\t / Aber \eid getro\t / Jch habe die Welt vberwunden.


(1) Welt / Natur / Vernunfft etc. weis nicht / das vnglaub \ünde / vnd glaube gerechtigkeit \ey / vnd Gottes gerichte verdamne alles / was \ie vnd der Teufel wider die Chri\ten vrteilen / vnter dem \chein Göttlichs dien\ts vnd Namens. Darumb \traffet der heilige Gei\t im Euangelio / Es \ey alles \ünde / was nicht glaube i\t.
(2) Das i\t / Man darff dich nicht fragen / Denn du komp\t zuor mit Antwort / als der das hertze vnd alles heimlich \ihet.

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