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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Johannis

Capitel 15

JCH bin ein rechter Wein\tock / vnd mein Vater ein Weingartner.
2 Einen jglichen Reben an mir / der nicht Frucht bringet / wird er wegnemen / Vnd einen jglichen der da Frucht bringet / wird er reinigen / das er mehr frucht bringe.
3 Jr \eid jtzt rein / vmb des Worts willen / das ich zu euch geredt habe.
4 Bleibt in mir / vnd ich in euch. Gleich wie der Rebe kan keine Frucht bringen von jm \elber / er bleibe denn am Wein\tock / Al\o auch jr nicht / jr bleibet denn an mir.
5 JCh bin der Wein\tock / Jr \eid die Reben / Wer in mir bleibet / vnd ich in jm / der bringet viel frucht / Denn on mich künd jr nichts thun.
6 Wer nicht in mir bleibet / Der wird weggeworffen / wie ein Rebe / vnd verdorret / Vnd man \amlet \ie / vnd wirfft \ie ins fewer / vnd mus brennen.
7 So jr in mir bleibet / vnd meine wort in euch bleiben / werdet jr bitten was jr wolt / vnd es wird euch widerfaren.
8 Darinnen wird mein Vater geehret / das jr viel Frucht bringet / vnd werdet meine Jünger.
9 GLeich wie mich mein Vater liebet / al\o liebe ich euch auch. Bleibet in meiner liebe (1)
10 So jr mein Gebot haltet / \o bleibet jr in meiner liebe / Gleich wie ich meines Vaters gebot halte / vnd bleibe in \einer liebe.
11 Solchs rede ich zu euch / auff das meine Freude in euch bleibe / vnd ewer freude volkomen werde.
12 Das i\t mein Gebot / das jr euch vnternander liebet / Gleich wie ich euch liebe.
13 Niemand hat grö\\er Liebe denn die / das er \ein Leben le\\et / fur \eine Freunde.
14 Jr \eid meine Freunde / \o jr thut was ich euch gebiete.
15 Jch \age hinfurt nicht / das jr Knechte \eid / Denn ein Knecht weis nicht / was \ein Herr thut. Euch aber habe ich ge\agt / das jr Freunde \eid / Denn alles was ich habe von meinem Vater gehöret / hab ich euch kund gethan.
16 JR habt mich nicht erwelet / Sondern ich habe euch erwelet / vnd ge\etzt / Das jr hin gehet vnd Frucht bringet / vnd ewre Frucht bleibe / Auff das / \o jr den Vater bittet in meinem Namen / das ers euch gebe.
17 DAs gebiet ich euch / das jr euch vnternander liebet.
18 So euch die welt ha\\et / So wi\\et / das \ie mich vor euch geha\\et hat.
19 Weret jr von der welt / So hette die welt das jre lieb. Die weil jr aber nicht von der welt \eid / \ondern ich habe euch von der welt erwelet / Darumb ha\\et euch die welt.
20 Gedencket an mein wort / das ich euch ge\agt habe / Der Knecht i\t nicht grö\\er denn \ein Herr. Haben \ie mich verfolget / Sie werden euch auch verfolgen. Haben \ie mein wort gehalten / So werden \ie ewers auch halten.
21 Aber das alles werden \ie euch thun / vmb meines Namen willen / Denn \ie kennen Den nicht / der mich ge\and hat.
22 WEnn ich nicht komen were / vnd hette es jnen ge\aget / \o hetten \ie keine \ünde (2) Nu aber können \ie nichts furwenden / jre \ünde zu ent\chüldigen.
23 Wer mich ha\\et / Der ha\\et auch meinen Vater.
24 Hette ich nicht die werck gethan vnter jnen / die kein ander gethan hat / \o hetten \ie keine \ünde. Nu aber haben \ie es ge\ehen / Vnd ha\\en doch beide mich vnd meinen Vater.
25 Doch das erfüllet werde der Spruch in jrem Ge\etze ge\chrieben / Sie ha\\en mich on vr\ache. P\al. 35.
26 wenn aber der trö\ter komen wird / welchen ich euch \enden werde vom Vater / der Gei\t der warheit / der vom Vater ausgehet / der wird zeugen von mir.
27 Vnd jr werdet auch zeugen / Denn jr \eid von anfang bey mir gewe\en.


(1) Das jr fület wie lieb ich euch habe. Das ge\chicht / wo jr in mir bleibt / vnd haltet meine wort / wie vbel es auch gehet.
(2) Das i\t ge\aget auff die wei\e / wie Ezech. 18 \agt das ein jglicher vmb \einer eigen \ünde willen \terben wird. Denn durch Chri\tum i\t die Erb\unde auffgehaben / vnd verdampt nach Chri\tus zukunfft niemand / On wer \ie nicht la\\en / das i\t / wer nicht gleuben wil.

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