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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das ander Buch Samuel

Capitel 13

VND es begab \ich darnach / das Ab\alom der \on Dauid / hatte eine \chöne Schwe\ter / die hies Thamar / vnd Amnon der \on Dauid gewan \ie lieb.
2 Vnd Amnon \tellet \ich kranck vmb Thamar \einer Schwe\ter willen / Denn \ie war eine Jungfraw / vnd dauchte Amnon \chweer \ein / das er jr etwas \olte thun (1).
3 AMnon aber hatte einen Freund / der hies Jonadab / ein \on Simea / Dauids bruder / vnd der\elb Jonadab war ein \eer wei\er Man.
4 Der \prach zu jm / Warumb wir\tu \o mager du Königes \on von tage zu tage? Mag\tu mirs nicht an\agen? Da \prach Amnon zu jm / Jch habe Thamar meines bruders Ab\alom Schwe\ter lieb gewonnen.
5 Jonadab \prach zu jm / Lege dich auff dein Bette / vnd mach dich kranck / Wenn denn dein Vater kompt / dich zu be\ehen / So \prich zu jm / Lieber / Las meine \chwe\ter Thamar komen / das \ie mich etze / vnd mache fur mir ein E\\en / das ich zu\ehe / vnd von jrer hand e\\e.
6 AL\o legt \ich Amnon vnd macht \ich kranck / Da nu der König kam jn zu be\ehen / \prach Amnon zum Könige / Lieber / Las meine \chwe\ter Thamar komen das \ie fur mir ein Gemü\e oder zwey mache / vnd ich von jrer hand e\\e.
7 Da \andte Dauid nach Thamar ins haus / vnd lies jr \agen / Gehe hin ins haus deines bruders Amnon / vnd mache jm ein Spei\e.
8 Thamar gieng hin ins haus jres bruders Amnon / Er aber lag zu bette / Vnd \ie nam einen teig / vnd knettet / vnd \ods fur \einen augen / vnd kocht jm ein Gemü\e.
9 Vnd \ie nam das Gericht / vnd \chüttets fur jm aus / Aber er wegert \ich zu e\\en. Vnd Amnon \prach / Las jederman von mir hin aus gehen / Vnd es gieng jderman von jm hin aus.
10 Da \prach Amnon zu Thamar / Bringe das e\\en in die Kamer / das ich von deiner hand e\\e. Da nam Thamar das Gemü\e das \ie gemacht hatte / vnd brachts zu Amnon jrem Bruder in die Kamer.
11 Vnd da \ie es zu jm bracht / das er e\\e / ergreiff er \ie / Vnd \prach zu jr / Kom her / meine \chwe\ter / Schlaff bey mir.
12 Sie aber \prach / Nicht mein Bruder / \chweche mich nicht / Denn \o thut man nicht in J\rael / Thu nicht eine \olche torheit /
13 Wo wil ich mit meiner \chande hin? Vnd du wir\t \ein wie die Thoren in J\rael. Rede aber mit dem Könige / der wird mich dir nicht ver\agen.
14 ABer er wolt jr nicht gehorchen / vnd vberweldiget \ie / vnd \chwecht \ie / vnd \chlieff bey jr.
15 Vnd Amnon ward jr vber aus gram / das der Ha\\ grö\\er war / denn vor hin die Liebe war. Vnd Amnon \prach zu jr / Mach dich auff vnd heb dich.
16 Sie aber \prach zu jm / Das vbel i\t grö\\er denn das ander / das du an mir gethan ha\t / das du mich aus\tö\\e\t. Aber er gehorcht jrer \timme nicht /
17 Sondern rieff \einem Knaben der \ein Diener war / vnd \prach / Treibe die\e von mir hin aus / vnd \chleus die thür hinder jr zu.
18 Vnd \ie hatte einen bundten Rock an / Denn \olche röcke trugen des Königs töchter / weil \ie Jungfrawen waren. VND da \ie \ein Diener hin aus getrieben / vnd die thür hinder jr zuge\chlo\\en hatte /
19 Warff Thamar a\\chen auff jr heubt / vnd zureis den bundten Rock / den \ie anhatte / vnd legt jre hand auff das heubt / vnd gieng da her vnd \chrey.
20 Vnd jr bruder Ab\alom \prach zu jr / J\t dein bruder Amnon bey dir gewe\en? Nu meine Schwe\ter \chweig \tille / Es i\t dein Bruder / vnd nim die \ach nicht \o zu hertzen. Al\o bleib Thamar leydig (2) in Ab\alom jres Bruders hau\e.
21 VND da der könig Dauid \olchs alles höret / ward er \eer zornig. Aber Ab\alom redet nicht mit Amnon / weder bös noch guts /
22 Aber Ab\alom war Amnon gram / darumb / das er \eine \chwe\ter Thamar ge\chwecht hatte.
23 Vber zwey jar aber hatte ab\alom \chaf\cherer zu Baalhazor die vnter Ephraim ligt. Vnd Ab\alom lud alle Kinder des Königes /
24 vnd kam zum Könige / vnd \prach / Sihe / Dein knecht hat Schaf\cherer / Der König wolt \ampt \einen Knechten mit \einem knecht gehen.
25 Der König aber \prach zu Ab\alom / Nicht mein Son / las vns nicht alle gehen / das wir dich nicht be\chweren. Vnd da er jn nötiget / wolt er doch nicht gehen / \ondern \egenet jn.
26 AB\alom \prach / Sol denn nicht mein bruder Amnon mit vns gehen? Der König \prach zu jm / Warumb \ol er mit dir gehen?
27 Da nötiget jn Ab\alom / das er mit jm lies Amnon / vnd alle Kinder des Königes.
28 Ab\alom aber gebot \einen Knaben / vnd \prach / Sehet drauff / wenn Amnon guter ding wird von dem wein / vnd ich zu euch \preche / Schlagt Amnon vnd tödtet jn / Das jr euch nicht fürchtet / denn ich habs euch gehei\\en / Seid getro\t vnd fri\ch dran.
29 Al\o theten die knaben Ab\alom dem Amnon / wie jnen Ab\alom geboten hatte. Da \tunden alle kinder des Königs auff / vnd ein jglicher \as auff \ein Maul vnd flohen.
30 VND da \ie noch auff dem wege waren / kam das grüchte fur Dauid / das Ab\alom hette alle kinder des Königs er\chlagen / das nicht einer von jnen vbrig were.
31 Da \tund der König auff vnd zurei\\ \eine Kleider / vnd legt \ich auff die erden / vnd alle \eine Knechte / die vmb jn her \tunden / zuri\\en jre Kleider.
32 Da antwortet Jonadab der \on Simea / des bruders Dauid / vnd \prach Mein Herr dencke nicht / das alle Knaben die kinder des Königs tod \ind / \ondern Amnon i\t allein tod / Denn Ab\alom hats bey \ich behalten von dem tage an / da er \eine \chwe\ter Thamar \chwechte.
33 So neme nu mein Herr der König \olchs nicht zu hertzen / das alle kinder des Königs tod \eien / \ondern Amnon i\t alleine tod /
34 Ab\alom aber floh. Vnd der Knabe auff der Warte hub \eine augen auff vnd \ahe / vnd \ihe / Ein gros Volck kam auff dem wege nach einander / an der \eiten des Berges.
35 Da \prach Jonadab zum Könige / Sihe / die kinder des Königs komen / Wie dein knecht ge\agt hat / \o i\ts ergangen.
36 Vnd da er hat ausgeredt / Sihe da kamen die kinder des Königes / vnd huben jre \timme auff vnd weineten / Der König vnd alle \eine Knechte weineten auch fa\t \eer.
37 Ab\alom aber floh / vnd zoch zu Thalmai dem \on Ammihud dem Könige zu Ge\ur. Er aber trug leide vber \einen Son alle tage.
38 Da aber Ab\alom floh vnd gen Ge\ur zoch / war er da\elbs drey jar.
39 Vnd der könig Dauid höret auff aus zu ziehen wider Ab\alom / Denn er hatte \ich getrö\tet vber Amnon / das er tod war.


(1) Hie gehet das vnglück an / wie Nathan droben im 12. ca. Dauid verkündiget hat.
(2) Das i\t / Sie hielt \ich innen / gieng nicht mehr wie eine Jungfraw im Krantz / vnter die Leute etc.

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