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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Epi\tel Sanct Paulus zu den Römern

Capitel 4

WAS \agen wir denn von vn\erm vater Abraham / das er funden habe nach dem flei\ch?
2 Das \agen wir / J\t Abraham durch die Werck gerecht / \o hat er wol rhum / Aber nicht fur Gott.
3 Was \aget aber die \chrifft? Abraham hat Gott gegleubet / vnd das i\t jm zur Gerechtigkeit gerechnet.
4 DEm aber / der mit wercken vmbgehet / wird der Lohn nicht aus gnade zugerechnet / \ondern aus pflicht.
5 Dem aber / der nicht mit wercken vmbgehet / Gleubet aber an den / der die Gottlo\en gerecht macht / dem wird \ein glaube gerechnet zur gerechtigkeit.
6 NAch welcher wei\e auch Dauid \agt / Das die \eligkeit \ey allein des Men\chen / welchem Gott zurechenet die gerechtigkeit / on zuthun der werck / da er \pricht /
7 Selig \ind die / welchen jre vngerechtigkeit vergeben \ind / Vnd Welchen jre \ünde bedecket \ind
8 Selig i\t der Man / welchem Gott keine \ünde zurechnet (1). P\al. 32.
9 NV die\e \eligkeit / gehet \ie vber die be\chneitung / oder vber die Vorhaut? Wir mü\\en je \agen / das Abraham \ey \ein glaube zur gerechtigkeit gerechnet.
10 Wie i\t er jm denn zugerechnet? Jn der Be\chneitung / oder in der Vorhaut? On zweiuel nicht in der Be\chneitung / \ondern in der Vorhaut (2).
11 Das zeichen aber in der Be\chneitung empfieng er zum Siegel der gerechtigkeit des glaubens / welchen er noch in der Vorhaut hatte / Auff das er würde ein Vater aller / die da gleuben in der Vorhaut / das den \elbigen \olches auch gerechnet werde zur gerechtigkeit /
12 Vnd würde auch ein Vater der be\chneitung / Nicht alleine dere / die von der Be\chneitung \ind / Sondern auch dere / die wandeln in den fus\tapffen des glaubens / welcher war in der Vorhaut vn\ers vaters Abrahams.
13 DEnn die verhei\\ung / Das er \olte \ein der welt Erbe / i\t nicht ge\chehen Abraham oder \einem Samen durchs Ge\etz / \ondern durch die gerechtigkeit des glaubens.
14 Denn wo die vom Ge\etz Erben \ind / So i\t der Glaube nichts / vnd die Verhei\\ung i\t abe.
15 Sintemal das Ge\etz richtet nur zorn an. Denn wo das Ge\etz nicht i\t / da i\t auch keine vbertrettung.
16 Derhalben mus die Gerechtigkeit durch den glauben komen / Auff das \ie \ey aus gnaden / vnd die Verhei\\ung fe\t bleibe / allem Samen (3) / Nicht dem alleine / der vnter dem Ge\etz i\t / \ondern auch dem / der des glaubens Abraham i\t / welcher i\t vn\er aller Vater.
17 Wie ge\chrieben \tehet / Jch habe dich ge\etzt zum Vater vieler Heiden / fur Gott / dem du gleubet ha\t / Der da lebendig machet die Todten / vnd ruffet dem das nicht i\t / das es \ey. Gen. 17.
18 VND der hat gegleubet auff Hoffnung / da nichts zu hoffen war / Auff das er würde ein Vater vieler Heiden. Wie denn zu jm ge\agt i\t / Al\o \ol dein Same (4) \ein.
19 Vnd er ward nicht \chwach im glauben / \ahe auch nicht an \einen eigen Leib / welcher \chon er\torben war / weil er fa\t hundert jerig war / Auch nicht den er\torben Leib der Sara.
20 Denn er zweiuelt nicht an der verhei\\ung Gottes durch vnglauben / Sondern ward \tarck im glauben / vnd gab Gott die Ehre /
21 vnd wu\te auffs allergewi\\e\t / das / was Gott verhei\\et das kan er auch thun.
22 Darumb i\ts jm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. Gen. 15.
23 DAS i\t aber nicht ge\chrieben allein vmb \einen willen / das jm zugerechnet i\t /
24 Sondern auch vmb vn\ern willen / welchen es \ol zugerechnet werden / So wir gleuben an den / der vn\ern HErrn Jhe\um aufferwecket hat / von den Todten /
25 Welcher i\t vmb vn\er Sünde willen da hin gegeben / Vnd vmb vn\er Gerechtigkeit willen aufferwecket.


(1) Hie erwei\et er mit zweien Exempeln / das verdien\t nichts \ey / \ondern allein Gottes gnade.
(2) Denn Abraham gleubet vnd ward gelobet für gerecht / ehe denn er be\chnitten ward / Gen xv Das je die Gnade vor dem werck \ein mü\\e.
(3) Beide der Jüden vnd Heiden / Denn die gleubigen Heiden \ind \o wol Abrahams \amen / als die Jüden.