Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Das Buch der Richter Capitel 19 ZV der zeit war kein König in J\rael. Vnd ein Leuiti\cher man war Frembdling / an der \eiten des gebirges Ephraim / vnd hatte jm ein Kebsweib zum weib genomen von Bethlehem Juda. 2 Vnd da \ie hatte neben jm gehuret / lieff \ie von jm zu jres vaters hau\e gen Bethlehem Juda / vnd war da\elbs vier monden lang. 3 VND jr Man macht \ich auff vnd zoch jr nach / das er freundlich mit jr redet / vnd \ie wider zu \ich holet / vnd hatte einen Knaben vnd ein par E\el mit \ich. Vnd \ie füret jn in jres Vaters haus / Da jn aber der Dirnen vater \ahe / ward er fro vnd empfieng jn. 4 Vnd \ein Schweher / der Dirnen vater / hielt jn / das er drey tage bey jm blieb / a\\en vnd truncken / vnd blieben des nachts da. 5 DEs vierden tags machten \ie \ich des morgens früe auff / vnd er \tund auff vnd wolt ziehen. Da \prach der Dirnen vater zu \einem Eidam / Labe dein hertz vor mit eim bi\\en brots / darnach \olt jr ziehen. 6 Vnd \ie \atzten \ich vnd a\\en beide mit ein ander vnd truncken. Da \prach der Dirnen vater zu dem Man / Lieber / bleib vber nacht / vnd las dein hertz guter ding \ein. 7 Da aber der Man auff\tund / vnd wolt ziehen / nötiget jn \ein Schweher / das er vber nacht da bleib. 8 DEs morgens am fünfften tag / macht er \ich früe auff / vnd wolt ziehen. Da \prach der Dirnen vater / Lieber / labe dein hertz / vnd las vns verziehen bis \ich der tag neiget / Vnd a\\en al\o die beide mit einander. 9 Vnd der Man macht \ich auff / vnd wolt ziehen mit \einem Kebsweib vnd mit \einem Knaben. Aber \ein Schweher / der Dirnen vater / \prach zu jm / Sihe der tag le\t abe vnd wil abend werden / bleib vber nacht / Sihe hie i\t Herberge noch die\en tag / bleib hie vber nacht / vnd las dein hertz guter ding \ein / Morgen \o \tehet jr früe auff vnd ziehet ewers wegs zu deiner Hütten. 10 ABer der Man wolt nicht vber nacht bleiben / Sondern macht \ich auff / vnd zoch hin / vnd kam bis fur Jebus / das i\t Jeru\alem / vnd \ein par E\el beladen / vnd \ein Kebsweib mit jm. 11 Da \ie nu bey Jebus kamen / fiel der tag fa\t dahin / Vnd der Knabe \prach zu \einem Herrn / Lieber zeuch vnd las vns in die\e Stad der Jebu\iter einkeren / vnd vber nacht drinnen bleiben. 12 Aber \ein Herr \prach zu jm / Wir wöllen nicht in der Frembden Stad einkeren / die nicht \ind von den kindern J\rael / Sondern wöllen hin vber gen Gibea. 13 Vnd \prach zu \einem Knaben / Gehe fort / das wir hinzu komen an einen ort / vnd vber nacht zu Gibea oder zu Rama bleiben. 14 VND \ie zogen fort vnd wandelten / vnd die Sonne gieng jnen vnter hart bey Gibea / die da ligt vnter BenJamin. 15 Vnd \ie kereten da\elbs ein / das \ie hinein kemen / vnd vber nacht zu Gibea blieben. Da er aber hin ein kam / \atzt er \ich in der Stad ga\\en / Denn es war niemand / der \ie die nacht im Hau\e herbergen wolt. 16 VND \ihe / da kam ein alter Man von \einer erbeit vom Felde am abend / vnd er war auch vom gebirge Ephraim / vnd ein Frembdling zu Gibea / Aber die Leute des orts waren kinder Jemini. 17 Vnd da er \eine augen auffhub / vnd \ahe den Ga\t auff der ga\\en / \prach er zu jm / Wo wiltu hin? vnd wo komp\tu her? 18 Er aber antwortet jm / Wir rei\en von Bethlehem Juda / bis wir komen an die \eite des gebirges Ephraim / da her ich bin / Vnd bin gen Bethlehem Juda gezogen / vnd ziehe jtzt zum Hau\e des HERRN / vnd niemand wil mich herbergen. 19 Wir haben \tro vnd futter fur vn\er E\el / vnd brot vnd wein fur mich vnd deine Magd vnd fur den Knaben / der mit deinem Knecht i\t / das vns nichts gebricht. 20 Der alte Man \prach / Friede \ey mit dir / Alles was dir mangelt finde\tu bey mir / bleib nur nicht vber nacht auff der ga\\en. 21 Vnd füret jn in \ein Haus / vnd gab den E\eln futter / Vnd \ie wu\chen jre fü\\e / vnd a\\en vnd truncken. 22 VND da jr hertz nu guter dinge war / Sihe / da kamen die Leute der Stad / bö\e Buben / vnd vmbgaben das haus / vnd pochten an die thür / vnd \prachen zu dem alten Man / dem Hauswirt / Bringe den Man er aus / der in dein haus komen i\t / das wir jn erkennen. 23 Aber der Man der Hauswirt gieng zu jnen er aus / vnd \prach zu jnen / Nicht meine Brüder / thut nicht \o vbel / nach dem die\er Man in mein haus komen i\t / thut nicht eine \olche torheit. 24 Sihe / ich habe eine Tochter noch eine Jungfraw / vnd die\er ein Kebsweib / die wil ich euch er aus bringen / Die möcht jr zu \chanden machen / vnd thut mit jnen was euch gefellet / Aber an die\em Man thut nicht eine \olche torheit. 25 Aber die Leute wolten jm nicht gehorchen. Da fa\\et der Man \ein Kebsweib / vnd bracht \ie zu jnen hin aus / Die erkenneten \ie / vnd zuerbeiten \ich die gantze nacht / bis an den morgen / Vnd da die Morgenröte anbrach / lie\\en \ie \ie gehen. 26 Da kam das Weib hart vor morgens vnd fiel nider fur der thür am hau\e des Mans / da jr Herr innen war / vnd lag da bis es liecht ward. Gen. 19. 27 DA nu jr Herr des morgens auff \tund / vnd die thür auffthet am Hau\e vnd er ausgieng das er \eines wegs zöge / Sihe / da lag \ein Kebsweib fur der thür des hau\es / vnd jre Hende auff der \chwelle. 28 Er aber \prach zu jr / Stehe auff / las vns zihen / Aber \ie antwortete nicht. Da nam er \ie auff den E\el / macht \ich auff / vnd zoch an \einen ort. 29 Als er nu heim kam / nam er ein Me\\er vnd fa\\et \ein Kebsweib / vnd \tücket \ie mit bein vnd mit alle / in zwelff \tück / vnd \andte \ie in alle grentze J\rael. 30 Wer das \ahe der \prach / Solchs i\t nicht ge\chehen noch ge\ehen / \int der zeit die kinder J\rael aus Egyptenland gezogen \ind / bis auff die\en tag / Nu bedenckt euch vber dem / vnd gebt rat / vnd \agt an.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)