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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch der Richter

Capitel 14

SJM\on gieng hin ab gen Thimnath / vnd \ahe ein Weib zu Thimnath vnter den töchtern der Phili\ter.
2 Vnd da er erauff kam / \agt ers an \einem Vater vnd \einer mutter / vnd \prach / Jch hab ein Weib ge\ehen zu Thimnath vnter den töchtern der Phili\ter / Gebt mir nu die\elbige zum Weibe.
3 Sein Vater vnd \ein Mutter \prachen zu jm / J\t denn nu kein Weibe vnter den töchtern deiner Brüder / vnd in all deinem Volck / das du hin gehe\t / vnd nimp\t ein Weib bey den Phili\tern / die vnbe\chnitten \ind? Sim\on \prach zu \einem Vater / Gib mir die\e / Denn \ie gefellet meinen augen.
4 Aber \ein Vater vnd \eine Mutter wu\ten nicht / das es von dem HERRN were / Denn er \ucht vr\ach an die Phili\ter. Die Phili\ter aber herr\cheten zu der zeit vber J\rael.

5 AL\o gieng Sim\on hin ab mit \einem Vater und \einer Mutter gen Thimnath. Vnd als \ie kamen an die Weinberge zu Thimnath / Sihe / da kam ein junger Lewe brüllend jm entgegen.
6 Vnd der Gei\t des HERRN geriet vber jn / vnd zuri\\e jn / wie man ein Böcklin zurei\\et / vnd hatte doch gar nichts in \einer hand / Vnd \agts nicht an \einem Vater noch \einer Mutter was er gethan hatte.
7 DA er nu hin ab kam redet er mit dem Weibe / vnd \ie gefiel Sim\on in \einen augen.
8 Vnd nach etlichen tagen kam er wider / das er \ie neme / Vnd trat aus dem wege / das er das a\\ des Lewens be\ehe / Sihe / da war ein Bien\chwarm in dem a\\ des Lewens vnd honig.
9 Vnd nams in \eine hand / vnd a\\ dauon vnter wegen / vnd gieng zu \einem Vater vnd zu \einer Mutter / vnd gab jnen das \ie auch a\\en / Er \agt jnen aber nicht an / das er das honig von des Lewen a\\ genomen hatte.
10 VND da \ein Vater hin ab kam zu dem Weibe / machte Sim\on da\elbs eine Hochzeit / wie die Jünglinge zu thun pflegen.
11 Vnd da \ie jn \ahen / gaben \ie jm drei\\ig Ge\ellen zu / die bey jm \ein \olten.
12 Sim\on aber \prach zu jnen / Jch wil euch ein Retzel auffgeben / wenn jr mir das errattet vnd trefft / die\e \ieben tage der Hochzeit / So wil ich euch drei\\ig Hembde geben / vnd drei\\ig Feirkleider.
13 Künd jrs aber nicht erratten / So \olt jr mir drei\\ig Hembde vnd drei\\ig Feirkleider geben. Vnd \ie \prachen zu jm / Gib dein Retzel auff / Las vns hören.
14 Er \prach zu jnen / Spei\e gieng von dem Fre\\er / vnd \ü\\igkeit von dem Starcken. Vnd \ie kundten in dreien tagen das Retzel nicht erratten.
15 AM \iebenden tage \prachen \ie zu Sim\ons weibe / Vberrede deinen Man / das er vns \age das Retzel / Oder wir werden dich vnd deines Vaters haus mit fewr verbrennen / Habt jr vns hieher geladen / das jr vns arm machet oder nicht?
16 Da weinet Sim\ons weib fur jm / vnd \prach / Du bi\t mir gram vnd ha\t mich nicht lieb / Du ha\t den Kindern meines volcks eine Retzel auffgegeben / vnd ha\t mirs nicht ge\agt. Er aber \prach zu jr / Sihe / Jch habs meinem Vater vnd meiner Mutter nicht ge\agt / vnd \olt dirs \agen?
17 VND \ie weinet die \ieben tage für jm / weil \ie Hochzeit hatten / Aber am \iebenden tage \agt ers jr / denn \ie treib jn ein / Vnd \ie \agt das Retzel jrs volcks Kindern.
18 Da \prachen die Menner der Stad zu jm am \iebenden tage / ehe die Sonne vntergieng / Was i\t \ü\\er denn Honig? Was i\t \tercker denn der Lewe? Aber er \prach zu jnen / Wenn jr nicht hettet mit meinem Kalb gepflüget / jr hettet mein Retzel nicht troffen.
19 VND der Gei\t des HERRN geriet vber jn / vnd gieng hin ab gen A\klon / vnd \chlug drei\\ig Man vnter jnen / Vnd nam jr Gewand / vnd gab Feirkleider denen / die das Retzel erratten hatten. Vnd ergrimmet in \einem zorn / vnd gieng erauff in \eines Vaters haus.
20 Aber Sim\ons weib ward einem \einer Ge\ellen gegeben / der jm zugehöret.


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