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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 28

DEr Gottlose fleucht (1) / vnd niemand jaget jn / Der Gerecht aber ist getrost wie ein junger Lew. Leui. 26.
2 Vmb des Lands sunde willen / werden viel enderunge der Fürstenthüme / Aber vmb der Leute willen die verstendig vnd vernünfftig sind bleiben sie lang.
3 Ein armer Man der die Geringen beleidigt / Jst wie ein Melthaw der die Frucht verderbt.
4 Die das Gesetz verlassen / loben den Gottlosen / Die es aber bewaren sind vnwillig auff sie.
5 Böse Leute mercken nicht auffs Recht / Die aber nach dem HERRN fragen / mercken auff alles.
6 Es ist besser ein Armer der in seiner frömkeit gehet / Denn ein Reicher der in verkereten wegen gehet. Sup. 19.
7 Wer das Gesetz bewart / ist ein verstendig Kind / Wer aber Schlemmer neeret / schendet seinen Vater.
8 Wer sein Gut mehret mit wucher vnd vbersatz / Der samlet es zu nutz der Armen.
9 Wer sein Ohre abwendet zu hören das Gesetz / Des gebet ist ein grewel.
10 Wer die Fromen verfüret auff bösem wege / Der wird in seine Gruben fallen / Aber die Fromen werden guts ererben.
11 Ein Reicher dünckt sich weise sein / Aber ein armer verstendiger merckt jn.
12 Wenn die Gerechten vberhand haben / so gehets seer fein zu / Wenn aber Gottlosen auffkomen / wendet sichs vnter den Leuten. Jnfr. 29.
13 Wer seine Missethat leugnet / dem wird nicht gelingen / Wer sie aber bekennet vnd lesst / der wird Barmhertzigkeit erlangen.
14 Wol dem der sich allwege fürcht / Wer aber Halstarrig ist / wird in vnglück fallen.
15 Ein Gottloser der vber ein arm Volck regiert / Das ist ein brüllender Lew vnd giriger Beer.
16 Wenn ein Fürst on verstand ist / so geschicht viel vnrechts / Wer aber den Geitz hasset / der wird lange leben.
17 Ein Mensch der am blut einer Seelen vnrecht thut / Der wird nicht erhalten / ob er auch in die Helle füre.
18 Wer from einher gehet / wird genesen / Wer aber verkerets weges ist / wird auff ein mal zufallen.
19 Wer seinen Acker bawet / wird brots gnug haben / Wer aber müssiggang nachgehet / wird Armuts gnug haben. Sup. 12.
20 Ein trewer Man wird viel gesegenet / Wer aber eilet Reich zu werden / wird nicht vnschüldig bleiben. 1. Timot. 6.
21 Person ansehen ist nicht gut / Denn er thet vbel auch wol vmb ein stück Brots.
22 Wer eilet zum Reichthum vnd ist neidisch / Der weis nicht das jm vnfal begegenen wird.
23 Wer einen Menschen strafft / wird her nach gunst finden / Mehr denn der da heuchelt.
24 Wer seinem Vater oder Mutter nimpt vnd spricht / es sey nicht sünde / Der ist des verderbers Geselle. Matth. 15.
25 Ein Stoltzer erweckt zanck / Wer aber auff den HERRN sich verlesst / wird fett.
26 Wer sich auff sein hertz verlesst / ist ein Narr / Wer aber mit Weisheit gehet / wird entrinnen.
27 Wer dem Armen gibt / dem wird nicht mangeln / Wer aber seine augen ab wendet / Der wird seer verderben. Deut. 15.; 2. Cor. 9.
28 Wenn die Gottlosen auffkomen / so verbergen sich die Leute / Wenn sie aber vmbkomen / wird der Gerechten viel.


(1) Eigen Gewissen ist mehr denn tausent Zeugen.

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