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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 11

FAlsche Wage ist dem HERRN ein Grewel / Aber ein völlig Gewicht ist sein wolgefallen. Jnfr. 16.; Jnfr. 20.
2 Wo stoltz ist / Da ist auch schmach / Aber Weisheit ist bey den Demütigen.
3 Vnschuld wird die Fromen leiten / Aber die bosheit wird die Verechter verstören.
4 Gut hilfft nicht am tage des zorns / Aber Gerechtigkeit errettet vom Tod. Sup. 10.
5 Die gerechtigkeit des Fromen macht seinen weg eben / Aber der Gottlose wird fallen durch sein Gottlos wesen.
6 Die gerechtigkeit der Fromen wird sie erretten / Aber die Verechter werden gefangen in jrer Bosheit.
7 Wenn der gottlose Mensch stirbet / ist hoffnung verloren / Vnd das harren der Vngerechten wird zu nicht.
8 Der Gerechte wird aus der Not erlöset / Vnd der Gottlose kompt an seine stat.
9 Durch den mund des Heuchlers wird sein Nehester verderbet / Aber die Gerechten merckens vnd werden erlöset.
10 Eine Stad frewet sich wens den Gerechten wolgehet / Vnd wenn die Gottlosen vmbkomen / wird man fro.
11 Durch den segen der Fromen wird ein Stad erhaben / Aber durch den mund der Gottlosen wird sie zubrochen.
12 Wer seinen Nehesten schendet (1) / ist ein Narr / Aber ein verstendiger Man stillets.
13 Ein Verleumbder verrhet was er heimlich weis / Aber wer eins getrewen hertzen ist / verbirget dasselb.
14 Wo nicht Rat ist / Da gehet das Volck vnter / Wo aber viel Ratgeber sind da gehet es wol zu.
15 Wer für einen andern Bürge wird / Der wird schaden haben / Wer aber sich fur geloben hütet / ist sicher. Sup. 6.
16 Ein holdselig weib erhelt die Ehre / Aber die Tyrannen (2) erhalten den reichthum.
17 Ein barmhertziger Man thut seinem Leibe guts / Aber ein Vnbarmhertziger betrübet auch sein fleisch vnd blut.
18 Der Gottlosen erbeit wird feilen / Aber wer Gerechtigkeit seet / das ist gewis Gut.
19 Denn Gerechtigkeit fordert zum leben / Aber dem vbel nachiagen fordert zum tod.
20 Der HERR hat grewel an den verkerten Hertzen / Vnd wolgefallen an den Fromen.
21 Den Bösen hilfft nichts / wenn sie auch alle hende zusamen thetten / Aber der Gerechten same wird errettet werden.
22 Ein schön weib on zucht / Jst wie ein Saw mit einem gülden Harband.
23 Der Gerechten wundsch mus doch wol geraten / Vnd der Gottlosen hoffen wird vnglück.
24 Einer teilet aus / vnd hat jmer mehr / Ein ander karget / da er nicht sol / vnd wird doch ermer.
25 Die Seele die da reichlich segenet / wird fett / Vnd wer truncken (3) macht der wird auch truncken werden.
26 Wer Korn inhelt / dem fluchen die Leute / Aber segen kompt vber den / so es verkeufft.
27 Wer da Guts sucht / dem widerferet guts / Wer aber nach Vnglück ringet / dem wirds begegen.
28 Wer sich auff sein Reichthum verlesst / Der wird vntergehen / Aber die Gerechten werden grunen wie ein blat.
29 Wer sein eigen Haus betrübt / der wird Wind (4) zu erbteil haben / Vnd ein Narr mus ein Knecht des Weisen sein.
30 Die frucht des Gerechten ist ein bawm (5) des lebens / Vnd ein Weiser nimpt sich der Leute hertzlich an.
31 So der Gerecht (6) auff Erden leiden mus / Wie viel mehr der Gottlos vnd Sünder? 1. Pet. 4.


(1) Offenbart des andern gebrechen gern. Aber ein weiser decket zu vnd entschüldigts.
(2) Ein from Weib erhelt bey ehren / obs gleich nicht reich ist. Tyrannen trachten nach Gut vnd achten keiner Ehre.