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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 7

MEin kind / Behalt meine rede / vnd verbirge mein Gebot bey dir.
2 Behalt mein Gebot / so wirstu leben / vnd mein Gesetz wie deinen augapffel.
3 Binde sie an deine Finger / schreibe sie auff die tafel deines Hertzen.
4 Sprich zur Weisheit / Du bist meine Schwester / vnd nenne die Klugheit deine Freundin.
5 Das du behüt werdest / fur dem frembden Weibe / fur einer Andern die glatte wort gibt.
6 DEnn am fenster meins hauses / kucket ich durchs gegitter /
7 vnd sahe vnter den Albern. Vnd ward gewar vnter den Kindern eins nerrischen Jünglings /
8 Der gieng auff der gassen an einer ecken / vnd trat da her auff dem wege an jrem Hause /
9 in der demmerung am abend des tages / da es nacht ward vnd tunckel war.
10 Vnd sihe / da begegent jm ein Weib im Hurnschmuck / listig /
11 wild vnd vnbendig / das jre füsse in jrem Hause nicht bleiben können /
12 Jtzt ist sie haussen / jtzt auff der gassen / vnd lauret an allen ecken.
13 Vnd erwisscht jn / vnd küsset jn vnuerschampt / vnd sprach zu jm /
14 Jch habe Danckopffer fur mich heute bezalet fur meine Gelübde /
15 Darumb bin ich er ausgegangen / dir zu begegen / dein angesicht früe zu suchen / vnd hab dich funden.
16 JCh habe mein Bette schön geschmückt / mit bundten Teppichen aus Egypten.
17 Jch habe mein Lager mit Myrren / Aloes / vnd Cinnamen besprengt.
18 Kom / las vns gnug bulen / bis an den morgen / vnd las vns der liebe pflegen.
19 Denn der Man ist nicht da heime / er ist einen fernen weg gezogen.
20 Er hat den Geldsack mit sich genomen / Er wird erst auffs Fest wider heim komen.
21 Sie vberredet jn mit vielen worten / vnd gewan jn ein mit jrem glatten munde.
22 Er folget jr balde nach / wie ein Ochse zur fleischbanck gefürt wird / vnd wie zum fessel da man die Narren züchtiget.
23 Bis sie jm mit dem pfeil die Lebbern spaltet / Wie ein Vogel zum strick eilet / vnd weis nicht das jm das leben gilt.
24 SO gehorchet mir nu / meine Kinder / vnd mercket auff die Rede meins mundes.
25 Las dein hertz nicht weichen auff jren weg / vnd las dich nicht verfüren auff jrer bahn.
26 Denn sie hat viel verwund vnd gefellet / vnd sind allerley Mechtigen von jr erwürget.
27 Jr Haus sind wege zur Helle / da man hinunter feret in des Todes kamer.


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