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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Die Sprüche Salomonis

Capitel 20

DER Wein macht lose Leute / vnd starck Getrencke macht wilde (1) / Wer da zu lust hat / wird nimer weise.
2 Das schrecken des Königes ist wie das brüllen eins jungen Lewen / Wer jn erzürnet / der sündigt wider sein Leben.
3 Es ist dem Man eine ehre vom hadder bleiben / Aber die gerne haddern / sind allzumal Narren.
4 Vmb der kelte willen wil der Faule (2) nicht pflügen / So mus er in der Erndten betteln / vnd nichts kriegen.
5 Der Rat im hertzen eins Mans ist wie tieffe wasser / Aber ein Verstendiger kans mercken / was er meinet.
6 Viel Menschen werden From (3) gerhümbt / Aber wer wil finden einen der rechtschaffen From sey?
7 Ein Gerechter der in seiner fromkeit wandelt / Des Kinder wirds wol gehen nach jm.
8 Ein König der auff dem Stuel sitzt zu richten / Zustrewet alles arge mit seinen augen.
9 Wer kan sagen / Jch bin rein in meim hertzen? Vnd lauter von meiner sünde?
10 Mancherley Gewicht vnd Mas / Jst beides grewel dem HERRN.
11 Auch kennet man einen Knaben (4) an seinem wesen / Ob er From vnd Redlich werden wil. Jnfr. 22.
12 Ein hörend Ohr / vnd sehend Auge / Die macht beides der HERR.
13 Liebe den Schlaff nicht / Das du nicht arm werdest / Las deine augen wacker sein / So wirstu brots gnug haben.
14 Böse (5) / böse / spricht man / wenn mans hat / Aber wens weg ist / so rhümet man es denn.
15 Es ist gold vnd viel perlen / Aber ein vernünfftiger Mund ist ein edel Kleinod.
16 Nim dem sein Kleid / der fur einen andern Bürge wird / Vnd pfende jn vmb des vnbekandten willen. Jnfr. 27.
17 Das gestolen Brot schmeckt jederman wol / Aber hernach wird jm der mund vol kiseling werden.
18 Anschlege bestehen wenn man sie mit Rat füret / Vnd Krieg sol man mit vernunfft füren.
19 Sey vnuerworren mit dem der heimligkeit offenbart / Vnd mit dem Verleumbder / vnd mit dem falschen Maul.
20 Wer seinem vater vnd seiner Mutter flucht / Des Leuchte wird verlesschen mitten im finsternis. Exo. 21.; Leui. 20.; Leui. 21.; Deut. 27.
21 Das Erbe darnach man zu erst seer eilet (6) / Wird zu letzt nicht gesegenet sein.
22 Sprich nicht / Jch wil böses vergelten / Harre des HERRN / der wird dir helffen.
23 Mancherley Gewicht ist ein grewel dem HERRN / Vnd ein falsche Wage ist nicht gut.
24 Jedermans genge komen vom HERRN / Welcher mensch verstehet seinen weg?
25 Es ist dem Menschen ein strick / das Heilige (7) lestern / Vnd darnach Gelübde suchen.
26 Ein weiser König zustrewet die Gottlosen / Vnd bringt das Rat vber sie.
27 Die Leuchte (8) des HERRN ist des Menschen odem / Die gehet durchs gantze hertz.
28 From vnd warhafftig sein / behüten den König / Vnd sein thron bestehet durch Frömigkeit.
29 Der Jüngling stercke ist jr preis / Vnd graw har ist der Alten schmuck.
30 Man mus dem Bösen wehren (9) mit harter straffe / Vnd mit ernsten schlegen die man fület.


(1) Das ist / Asotia illa / Ephe. 5. Saufft euch nicht vol weins / daraus ein vnordig oder wilde wesen folgt.
(2) Prediger vnd Regenten / die jr Ampt nicht redlich treiben vnd furchten anfechtung oder hass etc. sind wie faule Haushalter.